Neue Fe2+ Oxidierer und Intensivierung des EisenoxidationsprozessesDie Optimierung der Gewinnung von Schwertmannit und der gleichzeitigen Reinigung saurer Gruben- und Bergbauwässer durch biologische Eisenoxidation wäre ein wichtiger Schritt zur großtechnischen Anwendung dieser Methode. Dafür ist es notwendig mehr über die biogeochemischen Bildungsbedingungen des Minerals und die beteiligten Mikroorganismen zu erfahren, um den Prozess optimal steuern zu können. Schwertmannit (Fe3+16[O16|(OH)9?12(SO4)3.5?2]) wird häufig in sauren sulfathaltigen Wässern gebildet, die von acidophilen Eisenoxidierern dominiert werden. Der am besten untersuchte Vertreter dieser Gruppe ist Acidithiobacillus ferrooxidans. Die für A. ferrooxidans beschriebenen Parameter und Prozesse kann man aufgrund der steigenden Zahl an bekannten Eisen oxidierenden Bakterien nicht mehr verallgemeinern. Ebenso existieren für das erst vor wenigen Jahren benannte Mineral Schwertmannit wenige Daten in Bezug auf die Mineralbildung und die am Bildungsprozess beteiligten Mikroorganismen. Für eine optimale Prozesssteuerung ist es jedoch wichtig die Bedingungen für das Wachstum der Mikroorganismen und die Mineralbildung zu kennen.Deshalb sollen in dem beantragten Projekt zuerst die am Prozess beteiligten Mikroorganismen kultiviert und mittels 16S rDNA – Sequenzanalyse identifiziert werden. Zur Bestimmung der optimalen Wachstumsbedingungen der Organismen werden physiologische Parameter, wie z.B. Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt, Temperatur, pH-Wert und organische Kohlenstoff-quellen, variiert. Für weitere Untersuchungen in Hinblick auf Mechanismen der Mineralbildung ist eine hohe Zelldichte nötig, die man durch Fixierung der Bakterien auf Trägermaterialien erreicht. Dazu muss zunächst der optimale Träger für die eingesetzte Kultur gefunden werden. Für weitere Aussagen über Wechselwirkung zwischen Mikroorganismen und Mineral, sowie mögliche Diffusionsbarrieren sollen hochauflösende mikroskopische Untersuchungen an den Materialien durchgeführt werden. Die endgültige Optimierung der Eisenoxidation erfolgt in einem Reaktor mit immobilisierenden Partikeln, in dem Parameter variiert werden sollen.