Intra- und interspezifische Konkurrenz bei der Mopsfledermaus
Im Rahmen meiner Dissertation habe ich die individuellen und geschlechtsspezifischen Habitatnutzungsmuster sowie die Standorttreue der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) untersucht. Die Grundlage für diese Arbeit bildeten Telemetriedaten aus einem vierjährigen Untersuchungsprogramm im Vorkommensgebiet einer Wochenstubenkolonie der Mopsfledermaus in Rheinland-Pfalz. Bislang fehlten Langzeitstudien zur Untersuchung der Standorttreue in den Jagd- und Quartiergebieten und möglicher Einflüsse von intra- und interspezifischer Konkurrenz auf die Habitatnutzung dieser Art. Die Mopsfledermaus ist in den Anhängen II und IV der Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Richtlinie (92/43/EWG) aufgeführt und zählt zudem zu den Arten, für deren Erhalt Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. Genauere Kenntnisse zu den Ansprüchen dieser Art, insbesondere an die Habitatstruktur und den Raumbedarf, sowie zur Einnischung mehrerer Arten in einem bestimmten Areal sind jedoch grundlegend für die Beurteilung von Wirkfaktoren auf deren Erhaltungszustand.
Meine Studie erfolgte unter Anwendung radiotelemetrischer Techniken, Habitatanalysen und automatisierter Detektoraufnahmen, um die funktionalen Zusammenhänge zwischen bestimmten Landschaftselementen und einem Vorkommen der Mopsfledermaus bzw. ihrer Quartiere zu untersuchen. Zusätzlich wurde die Raumnutzung der Mopsfledermaus mit derer zweier im gleichen Untersuchungsgebiet vorkommenden Waldfledermausarten, der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) und dem Braunen Langohr (Plecotus auritus), verglichen, um die Einnischung dieser Arten, bezogen auf die Nutzung von Landschaftselementen, sowohl in den Jagdgebieten als auch in den Quartierzentren, zu dokumentieren.