Promotionsstipendium: Torsten Maiwald

Koexistenz zwischen einheimischen und eingeführten Flusskrebsarten in Mitteleuropa – Ursachen und Chancen

Koexistenz zwischen einheimischen und eingeführten Flusskrebsarten in Mitteleuropa

Der Rückgang der einheimischen Flusskrebsarten stellt ein drastisches Beispiel für die von Neozoen verursachten Folgen dar. Bedingt durch die Verbreitung der Krebspest kam es in Deutschland zu großen Massensterben einheimischer Flusskrebspopulationen. Es stehen alle nach Europa eingeführten nordamerikanischen Flusskrebsarten in Verdacht, zwar Träger des Krebspesterregers Aphanomyces astaci zu sein, selbst aber nicht akut daran zu erkranken. Für europäische Flusskrebsarten ist diese Erkrankung jedoch hoch infektiös und zumeist letal verlaufend. Auf Grund des Überträgerstatus nordamerikanischer Flusskrebsarten galt eine Koexistenz mit europäischen Arten bis vor wenigen Jahren noch als ausgeschlossen. Entgegen dieser Annahme erschienen erste Berichte über die temporäre, teilweise über mehrere Jahre bestehende Koexistenz zwischen einheimischen und eingeführten Flusskrebsarten in Mitteleuropa. In den beschriebenen Fällen wurde statt eines schnellen Massensterbens eine langsame Verdrängung der einheimischen Arten beobachtet.Ziel dieses Promotionsvorhabens ist es, die wesentlichen Ursachen und Faktoren darzustellen, die diese Koexistenz zwischen einheimischen und eingeführten Flusskrebsarten ohne den Ausbruch eines Massensterbens infolge der Krebspest ermöglichen. Darauf aufbauend soll die Hypothese einer langsamen Verdrängung der einheimischen Art im Freiland geprüft und erklärt werden. Aus den erlangten Kenntnissen dieser Promotion können Konzepte zur erfolgreichen Wiederansiedlung von einheimischen Flusskrebsarten und zum Schutz von noch bestehenden Populationen entwickelt werden.

AZ: 20005/805

Zeitraum

01.12.2005 - 30.11.2008

Institut

Universität Koblenz-Landau, Campus Landau iES, Institut für Umweltwissenschaften

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Betreuer

Prof. Dr. Ralf Schulz