Auswirkungen verschiedener Ausgestaltungsmöglichkeiten des CO2 -Zertifikatehandels im VerkehrssektorKnowing the possible impacts of Global Warming the European Union decided to join in the Protocol of Kyoto and to abate 8 % of its CO2 emissions until 2010 compared to 1990. For that a European Trading Scheme (ETS) for CO2 certificates was implemented. Although the transport sector contributes around 28 % to the European CO2 emissions (+ 32 % since 1990), it has been exempted from the ETS. The reduction potential is due to the habitual mode choices and the high willingness to pay rather small but the skimming potential accordingly high. Thus reductions would still be accomplished in other sectors – but paid by the persons in charge.Multi agent based models are very suitable to handle an impact assessment of policy instruments to reduce CO2 emissions in the transport sector. This is true as in passenger transport individual decisions are made in a rather ad hoc or habitual manner – not optimal in every decision. Thus, modeling mode choice is only meaningful on a micro basis. The developed model considers impacts on freight actors and private households. With the interface to the System Dynamic model ASTRA additional information on impacts to macroeconomic indicators can be depicted. This allow policy makers to have a useful tool for an impact assessment of CO2 emission reduction policies.The thesis is already completed and available in book stores „A CO2 Emission Trading Scheme for German Road Transport: assessing the impacts using a meso economic model with multi-agent attributes“, Nomos, ISBN: 3832950176. Der Verkehrssektor trägt erheblich mit knapp 160 Mio. t (d.h. 18 % in 2005) und mit stabilem Trend (+1 % im vergleich zu 1990) zu den gesamtwirtschaftlich abnehmenden CO2-Emissionen Deutschlands bei; hieran ist der Straßenverkehr mit mehr als 95 % beteiligt. Während in den vergangenen Jahren wiederholt das Instrument des Emissionszertifikatehandels für verschiedene Emittentengruppen diskutiert und sowohl bei der EU derzeit (für Anlagen größer 20 MW) und im Kyoto-Protokoll ab 2008 angewandt wird, ist diese Diskussion trotz der Emissionsdynamik erst in diesem Jahr für den Straßenverkehr entfacht worden. Die Ausgestaltungsmöglichkeiten eines Emissionszertifikatehandels für den Straßenverkehr sind allerdings vielfältig, und die Wirksamkeit wie die Auswirkungen in ihrem Ausmaß – nicht zuletzt wegen der hohen Anzahl an Emissionsquellen und Akteursgruppen sowie ihrem Verhalten – umstritten. Die bisher verwendeten prozesstechnischen oder ökonomischen Modelle sind wegen ihrer beschränkten (intradisziplinären) Ansätze (welche technisch-deterministisch und sehr auf Preiseinflüsse begrenzt sind) unbefriedigend hinsichtlich der Nachvollziehbarkeit der Wirksamkeit verkehrs- und klimapolitischer Maßnahmen sowie der Abbildung von Wechselwirkungen. Hinzu kommen hohe Präferenzen für den Straßenverkehr vieler beteiligter Akteursgruppen (bzw. hohe Habitualisierung des Verhaltens), die in den traditionellen Modellansätzen nicht explizit berücksichtigt werden können. Aufgrund dieser Merkmale des motorisierten Individualpersonenverkehrs und der Straßengüterverkehrs erscheint eine neue Simulationsmethode, die agentengestützte Simulation, eine sehr geeignete Analyse- und Projektionsmethode, um zielgruppenspezifische Verhaltensmuster im Bereich des Verkehrs, wie z. B. Pendler, kleine Speditionen, Werksverkehr, aber auch Produzenten von Kraftstoffen und Fahrzeugen, die Kraftstoffimporteure und Tankstellen, nachvollziehbar zu simulieren. Hierbei können die genannten Gruppierungen (und andere) in einem Modellrahmen abgebildet werden, wie sie sich verhalten, miteinander agieren und ihre Entscheidungen treffen. Um dieses Modell möglichst realitätsnah für den Emissionszertifikatehandel zu erstellen und zu kalibrieren, wurde neben dem Deutschen Mobilitätspannel des Instituts für Verkehrswesen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Daten des Kraftfahrtbundesamtes (Flensburg) auch Daten einer Umfrage der Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (Mannheim) benutzt. Diese agentenbasierte Modelle werden im liberalisierten Elektrizitätsmarkt bereits erfolgreich eingesetzt.Mit den agentenspezifischen Verhaltens- und Entscheidungsergebnissen des agentenbasierten Verkehrsmodells können Problem- (beispielsweise Spediteure oder Pendler) und Zielgruppen des Emissionszertifikatehandels identifiziert und ihre Reaktionen transparent abgebildet werden (was bisher im Dunkel der Expertenschätzung verbleibt); aus den Ergebnissen lassen sich letztlich Politikhinweise ableiten. Zudem werden die erzielten Ergebnisse der agentenbasierten Methode bezüglich der Entwicklung des Straßenverkehrs in ein bestehendes systemanalytisches Modell (ASTRA) zur Untersuchung der ökologischen Auswirkungen des Zertifikatehandels unter makroökonomischen Gesichtspunkten eingesetzt.Die Arbeit ist im Buchhandel erhältlich „A CO2 Emission Trading Scheme for German Road Transport: assessing the impacts using a meso economic model with multi-agent attributes“, Nomos Verlag, ISBN: 3832950176.