Die Konstruktion von Machtchancen
Ziel des Dissertationsprojektes ist es, über eine Analyse der Pro- und Contra Argumente zur Anwendung der Gentechnik in der Landwirtschaft unterschiedliche Konzeptionen von Technik im Verhältnis zu Natur und Gesellschaft herauszuarbeiten. Dazu werden Positionspapiere und Veröffentlichungen ausgewählter Organisationen sowohl qualitativ inhaltlich interpretiert, als auch mittels Methoden der Formalen Netzwerkanalyse quantitativ ausgewertet.In interpretativer Hinsicht wird der Konflikt um die Agrar-Gentechnik dabei auf die unterschiedliche Konstruktion der Agrar-Gentechnik und der Entitäten, mit denen sie in Zusammenhang gebracht wird, zurückgeführt. Analyseleitend ist hierbei das Konzept des heterogenen Netzwerkes aus der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT). Der Begriff des heterogenen Netzwerkes ermöglicht es materielle Dinge, neben diskursiven Konzepten und institutionalisierten Handlungsweisen, in die Netzwerkkonzeption mit einzubeziehen.Die quantitative Analyse mittels Methoden der Formalen Netzwerkanalyse soll es ermöglichen die Diskursmacht der jeweiligen Positionen, zu bestimmen. Hierfür wird das gesamtargumentative Feld als Netzwerk modelliert und in eine Netzwerkdatenmatrix übertragen.These des Dissertationsprojektes ist, das die Konstruktion der einzelnen Entitäten, sowie die allgemeineren Vorstellungen von Technik im Verhältnis zu Natur und Gesellschaft von der jeweiligen Zukunftserwartung abhängig ist, also davon, was für die Zukunft sowohl positiv, als Hoffnung, als auch negativ, als Befürchtung, erwartet wird.