Biosensor-ProzessoptimierungCitronensäure ist eine Bulkchemikalie, die breite Anwendung in vielen Zweigen der Industrie findet. Zurzeit werden ungefähr 1,6 Millionen Tonnen Citronensäure pro Jahr produziert. Das derzeit verwendete Produktionsverfahren mit dem Schimmelpilz Aspergillus niger zeigt viele Defizite. Der Mikroorganismus weist ungünstige Eigenschaften auf, wie z. B. genetische Instabilität, Sensitivität gegenüber der Anwesenheit einiger Metallionen und gegenüber Sauerstoff¬¬unterversorgung, potentielle Toxizität. Die etablierte Methode der Citratgewinnung mittels Präzipitation ist mit der Produktion großer Mengen an flüssigem und festem Abfall verbunden. Da sich die Citronensäureproduktion aufgrund immer weiter steigender Nachfrage jährlich um 3,5-4 % erhöht, wird der Zwang, die etablierte Methode durch einen einfacheren, stabileren und umweltfreundlicheren Herstellungsprozess zu ersetzen, immer größer. Das Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung und Optimierung einer alternativen Methode der Citronensäureherstellung mit der Hefe Yarrowia lipolytica. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt unter anderem im breiteren Spektrum verwendbarer Substrate, größerer Robustheit des Mikroorganismus und der einfachen Prozessführung. Die Arbeiten konzentrierten sich auf zwei Substratgruppen – Glucose (und Glucosesirupe) und Saccharose. Zunächst wurden die Produktionsbedingungen (pH, Temperatur, Biomasse-konzentration) optimiert. Die Substrathemmung und die Produktinhibierung wurden untersucht. Unterschiedliche Prozessführungsstrategien teilweise unter Verwendung einer Biosensor-online-Regelung wurden im halbtechnischen Maßstab getestet. Die am besten geeignete Strategie, die Repeated Fed-Batch Prozessführung, wurde im Langzeitversuch auf die Stabilität der Citronensäurebildung und die Robustheit des Biosensors geprüft.