Promotionsstipendium: Dr. Jennifer Stöveken

Analyse einer natürlichen Resistenz beim Weizen gegen Rost: Basis für neue Pflanzenschutz-Strategien

Mechanismus der APR in Weizen gegen RostRostpilze wie auch Gelbrost gehören zu den bedeutsamsten Pathogenen des Weizens und können unter für den Rost günstigen Bedingungen Ernteverluste von mehr als 50% der potentiellen Ernte verursachen. Sogenannte monogene Resistenzen, deren Information auf einem Gen lokalisiert sind, sind in ihrer Wirkung besonders effektiv, können von den meisten Pathogenen allerdings häufig schon nach kurzer Zeit überwunden werden. Polygene Resistenzen bieten in der Regel keinen 100%igen Schutz gegen eine Besiedlung durch ein Pathogen, verhindern aber größere Ernteausfälle und sind von dauerhafter Natur. Die Altersresistenz ist eine besondere Form von Resistenz, die bisher weitgehend unerforscht ist. Die Weizenlinie Kariega besitzt eine Altersresistenz gegen Gelbrost, deren Information auf vier Genorte, sogenannte QTL, zurückzuführen ist. Der Mechanismus dieser besonderen Art der Resistenz ist bisher nicht bekannt. Da Kariega nicht nur eine dauerhafte Resistenz gegen Gelbrost besitzt, sondern zusätzlich hervorragende Backeigenschaften und hohe Ernteeinträge aufweist, ist diese Linie für Züchter und Phytopathologen gleichermassen von besonderer Bedeutung. Ziel meiner Arbeit ist es, mittels histologischer, molekularbiologischer und biochemischer Analysen einen Einblick in den Mechanismus der Altersresistenz von Kariega zu erlangen und möglicherweise einen Weg zu finden, diese so zu steuern, dass sie schon im jungen Wachstumsstadium der Pflanzen ausgeprägt ist, um weitere Ernteausfälle zu vermeiden und die Resistenzgene optimal nutzen zu können. Während der ersten beiden Jahre meiner Promotionsarbeit habe ich mich überwiegend auf histologische Analysen der Linien Avocet S und Kariega und zusätzlich auf Tochterlinien einer Kreuzung dieser beiden Linien mit genau definierten Kombinationen der vier QTL konzentriert. Durch meine Arbeiten konnte ich bisher zeigen, dass die vier QTL, die in der Resistenz von Kariega involviert sind, vermutlich unterschiedliche Resistenzmechanismen aufweisen. Mit Hilfe von molekularbiologischen Arbeiten werde ich nun versuchen, diese Resistenzmechanismen genauer zu analysieren und aufzuschlüsseln.

AZ: 20004/718

Zeitraum

01.06.2004 - 31.05.2007

Institut

Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen

Betreuer

Prof. Dr. Bruno Moerschbacher