Einsatz natürlicher Antagonisten im ErwerbsobstbauDer umfangreiche Fungizideinsatz in der Landwirtschaft stellt eine enorme Belastung für die Umwelt und den Menschen dar. Die Veränderung der Pflanzenschutzverordnung zog im ?Alten Land? zahlreiche Bußgeldverfahren für die Obstbauern nach sich. Eine sinnvolle und zugleich umweltschonende Alternative zu konventionellen Pflanzenschutzmitteln ist die biologische Kontrolle pflanzlicher Pathogdurch durch natürliche mikrobielle Antagonisten. Ein wesentliches Problem im Apfelanbau ist der Pilz Venturia inaequalis (Apfelschorf), der erhebliche Ernteausfälle verursacht. Zu seiner Bekämpfung ist ein wiederholter Fungizideinsatz innerhalb eines Jahres notwendig. Das Ziel der angestrebten Dissertation soll es sein, die unbekannte Wirkungsweise und Ausbreitung epiphytisch-lebender Antagonisten wie P. fluorescens A506(in den USA zur Pathogenabwehr zugelassen) näher zu untersuchen, um seinen Einsatz im Apfelanbau voranzutreiben Die primäre Pathogenabwehr der Pflanzen erfolgt im Apoplasten, ein Kontinuum, das alle Pflanzenzellen umgibt. Erste Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das Protein-Expressionsmuster während der Infektion mit Venturia inaequalis verändert. Die Apoplastenflüssigkeit von verschiedenen Infektionsstadien der Apfelpflanze mit Venturia inaequalis ist isoliert und mit Hilfe von 2D-Gelektrophorese und Q-TOF Massenspektroskopie analysiert worden. Der Einblick in die Epiphyt-/Pathogen/Pflanzen-Kommunikation erfolgt durch das Erstellen subtraktiver c-DNA Banken und der Identifizierung relevanter Zielgene. Die Wirksamkeit der Antagonisten gegen Apfelschorf wird im Freiland auf der Versuchsfläche des Instituts für Botanik in Hannover getestet. Die zu erwartenden Ergebnisse bilden die Grundlage für den Einsatz dieser Mikroorganismen als natürliche Fungizide.