Promotionsstipendium: Prof. Dr. Wolfgang Rid

Zukunftsfähige Siedlungen im ländlichen Raum: Identifikation von Erfolgsparametern für zukunftsfähiges Bauen auf dem Land (und deren ökonomische Modellierung)

Nachhaltige SiedlungsentwicklungAusgangssituation für meine Überlegungen sind ökologische Forschungserkenntnisse, die mit dem Brundtland Report Ende der 80er Jahre begründet worden sind und mit der Agenda 21 bzw. HABITAT 1 und 2 formuliert und z.T. zu juristisch verbindlichen Richtlinien im Siedlungsbau umgesetzt wurden.Sie basieren vor allem auf dem Postulat des Ressourcenschutzes sowie der Verbesserung des sozialen Zusammenlebens und der Lebensqualität. Diese Arbeit hat zum Ziel, Ansatzpunkte zu finden, um ökologischen Gesichtspunkten beim Siedlungsbauen in der BRD mehr Beachtung und damit Marktanteile zu sichern. Im Fordergrund steht dabei die integrierte Betrachtung der Siedlung als Einheit von Elementen der gebauten Umwelt ? das betrifft z.B. den Ressourcenschutz – sowie der sozialen Umwelt ? das betrifft Punkte wie die Lebensqualität, Abgleich von Präferenzen und den Zugang und Zutrittsbarrieren zum Markt des ökologischen Siedlungsbauens. Es wird darauf abgezielt, die Anforderungen der Bewohner einer Siedlung in Einklang zu bringen mit einer nach ökologischen und zukunftsfähigen Gesichtspunkten gebauten Umwelt. Siedlung bedeutet mehr als nur die Summe von Gebäuden. Die aus der Forderung nach nachhaltiger Entwicklung resultierenden neuen ‚ökologischen‘ stadtplanerischen Entwürfe bedeuten einschneidende Veränderungen für die Lebensgewohnheiten der Bewohner.Der Abgleich der Bewertungen der Öko-Kriterien aus der Sicht von Öko-Siedlungs-Bewohnern auf der einen Seite und den Bewertungen dieser Kriterien von Bauwilligen bzw. Bewohnern traditioneller Siedlungen auf der anderen Seite ist eigentlicher Bestandteil dieser Arbeit. Die empirische Untersuchung bedient sich der Methodik des Discrete Choice Experimentes. Diese Methodik kombiniert ein dis-aggregiertes statistisches Modell mit der Analyse-Technik der Discret Choice Models (Random Utility Models), wodurch eine reale Entscheidungs-Situation simuliert wird.Als Ergebnis erwartet Verf. die Erstellung eines neuen Beratungsinstrumentes für Kommunen. Diese könnten ihre neuen Siedlungsgebiete durch einen ?Siedlungspass? zertifizieren lassen, der analog zum Gebäudepass die ökologische Qualität einer Siedlungs-Planung auch nach außen sichtbar macht.

AZ: 20001/225

Zeitraum

01.12.2001 - 28.02.2005

Institut

Technische Universität München
Lehrstuhl für Landnutzungsplanung u. Naturschutz
Wissenschaftszentrum Weihenstephan

Betreuer

Prof. Dr. Ulrike Pröbstl