Promotionsstipendium: Dr. Martin Feike

StSP Ostsee: Die Bedeutung des Strandanwurfs für das Ökosystem Sandstrand

Ökologische Bedeutung StrandanwurfDer größte Teil der südlichen Ostseeküste ist durch ausgedehnte Sandstrände gekennzeichnet. Diese bilden eine Schnittstelle zwischen dem aquatischen Lebensraum auf der einen und terrestrischen Ökosystemen auf der anderen Seite. Durch ihre intensive Nutzung zu Erholungszwecken werden Sandstrände in vielfältiger Weise vom Menschen beeinflusst und verändert, ohne dass – gerade an der südlichen Ostseeküste – fundierte wissenschaftliche Kenntnisse über die Funktion vorhanden sind. Strandanwurf, d.h. von Wellen und Brandung an den Strand gespülte Makrophyten und Organismen des Makrozoobenthos, ist dabei eine der auffälligsten Formen organischen Materials an großen Abschnitten der flachen Sandstrände. Bekannt ist, dass Strandanwurf sowohl den Lebensraum wie auch die Nahrungsquelle für eine in ihm lebende spezialisierte Tierwelt bildet. Nicht bekannt ist hingegen, inwieweit durch auf den Strand gespülte Makrophyten Stoffflüsse im darunter befindlichen Sediment induziert werden und welche Auswirkungen der Stoffeintrag auf dieses Strandkompartiment hat. In dem hier durchgeführten Vorhaben geht es zunächst darum, festzustellen, wie groß der Anteil des wieder in das Sediment gelangenden organischen Materials ist, in welcher Form und räumlichen Ausbreitung der Stoffexport erfolgt und inwieweit dieser schon im Sediment wieder in lebende Biomasse eingebaut wird. Neben dem Export organischen Materials sind aber auch Umfang und Dynamik des Austrages von potentiellen Nährstoffen in das Ökosystem von Interesse. Die Abbaugeschwindigkeit wird dabei nicht nur durch die umgebenden abiotischen Faktoren (insbesondere Feuchtigkeit und Temperatur) beeinflusst, sondern auch von den Aktivitäten der Infauna des Strandanwurfes. Insbesondere dem im und unter dem Seegrasanwurf lebenden Amphipoden Platorchestia platensis scheint hier eine besondere Rolle zuzukommen. Da es sich bei Sandstränden um räumlich und zeitlich sehr dynamische Ökosysteme handelt, erfolgt die Bearbeitung der Problematik in Kombination von Labor- und Freilandexperimenten.Das Projekt ist inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Ich arbeite derzeit wieder auf dem Gebiet Zooplankton des Brackwassers (Dynamik, Interaktion, Dauerstadien, Bilderkennung), bin aber weiterhin auch an der Thematik Strandanwurf interessiert.

AZ: 20001/178

Zeitraum

01.07.2001 - 30.06.2004

Institut

Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Meeresbiologie

Betreuer

Prof. Dr. Gerhard Graf