Promotionsstipendium: Dr. Barbara Deutsch

StSP Ostsee: Eutrophierungsquellen für die Küstengewässer der südlichen Ostsee: Untersuchungen anhand der stabilen Isotope von Stickstoff und Sauerstoff im Nitrat

Einfluss diffuser N-Einträge im KüstenbereichAuswirkungen von Eutrophierung zeigen sich besonders in Küstengebieten aller Weltmeere und werden durch die menschlichen Nährstoffeinträge in Flüsse und die Luft verursacht. Besonders die Ostsee, die von industrialisierten Ländern umgeben ist und in deren Einzugsgebiet 85 Millionen Menschen leben, leidet unter dem Anstieg der Nährstoffkonzentrationen. Vermehrt werden Algenblüten und Sauerstoffmangel im Bodenwasser in den letzten Jahrzehnten beobachtet, die zum Absterben von Bodentieren führen. Anstrengungen zur Verminderung der Einträge wurden besonders an sogenannten Punktquellen wie Industrieunternehmen und Siedlungen vorgenommen. Der politische Umbruch in Osteuropa ermöglichte dann weitere internationale Maßnahmen zum Bau von Klärwerken etc. Aus diesen Gründen zeigt sich eine abnehmende Tendenz in den eingeleiteten Nährstoffen, die zu einem Stillstand gekommen zu sein scheint. Die andere Quelle der Nährstoffe sind diffuse Einträge von Bodenabflüssen gedüngter Felder, von Grünland und aus Niederschlägen, die wesentlich schwerer zu kontrollieren sind.Die vorgestellte Promotionsarbeit widmet sich der differenzierten Betrachtung dieser diffusen Einträge und ihrer Rolle für die Eutrophierung von Küstengewässern. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Ostseeforschung (IOW), dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG, Güstrow) und dem Staatlichen Amt für Umwelt und Natur (StAUN, Rostock) soll das Nitrat in Drainagen, im Niederschlag, im Grundwasser und im Zufluss zur Ostsee untersucht werden. Modellregion hierfür ist die Warnow, der zweitgrößte Fluss Mecklenburg-Vorpommerns, an dessen Mündung Rostock mit fast 200.000 Einwohnern liegt. Rostock bezieht sein gesamtes Trinkwasser aus der Warnow. Durch die Analyse des Stickstoffs und Sauerstoffs im Nitrat und der stabilen isotopischen Zusammensetzung der Elemente soll eine Aussage über die Quellen ermöglicht werden. Stabile Isotope kommen natürlich in fast jedem Element vor, wobei das schwere Isotop nur in Spuren vorhanden ist. Moderne Analysemethoden erlauben jedoch eine sehr genaue Messung der Zusammensetzung der stabilen Isotope im Stickstoff (15N, 14N) und Sauerstoff (18O,16O). Nitrat aus unterschiedlichen Quellen z.B. aus Dünger, dem Bodenablauf und aus Regen ist voneinander zu unterscheiden, wenn man die isotopische Zusammensetzung bestimmt. In der Arbeit sollen Quellensignale identifiziert, mögliche Modifizierungen erfasst und daraus der Einfluss diffuser Einträge im Küstenbereich quantifiziert werden.

AZ: 20001/177

Zeitraum

01.12.2001 - 31.01.2005

Institut

Universität Rostock
Fachbereich Biologie
Institut für Aquatische Ökologie

Betreuer

Prof. Dr. Bodo von Bodungen