Promotionsstipendium: Dr. Daniel Wurbs

Vergleichende Untersuchungen zu den Folgewirkungen von Klima- und Landnutzungsänderungen auf den Wasserhaushalt in Flusseinzugsgebieten

Klima- und Landnutzungsänderungen in der LandwirtschaftIm Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel konnten im 20.Jahrhundert für Teile Ostdeutschlands eine Erhöhung der Temperatur und der Rückgang der Sommerniederschläge registriert werden. Aufgrund der klimatisch-hydrologischen Situation und des sich seit 1990 vollziehenden Landnutzungswandels lassen sich daraus speziell für Sachsen-Anhalt tief greifende hydrologische Konsequenzen erwarten. Die Folgewirkungen klimatischer Veränderungen auf den regionalen Wasserhaushalt wurden für die Flusseinzugsgebiete der Wipper (Harz) und Querne/Weida (Östliches Harzvorland) untersucht. Anhand eines vergleichenden Ansatzes ließen sich die Sensitivität von Landschaftsräumen unterschiedlicher natürlicher Ausstattung und Landnutzung gegenüber Klimaveränderungen analysieren und besondere Problemregionen identifizieren, die hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit ein ausgesprochen hohes Konfliktpotenzial aufweisen. Diesbezüglich wurde vorrangig auf das Beispiel der Wiederentstehung des ehemaligen Salzigen Sees orientiert. Die Umsetzung der vielfältigen Zielstellungen der Arbeit konnte durch die integrative Anwendung eines weiten Methodenspektrums realisiert werden. Hierzu zählten die Erstellung hydrologischer Modelle, die Integration und eigene Entwicklung regionaler Klimaszenarien sowie die Abschätzung der Bilanzsicherheit des Salzigen Sees anhand eines eigens entwickelten Wasserbilanzmodells. Ein wesentliches Ergebnis der Arbeit ist die Erkenntnis, dass die natürlichen Voraussetzungen maßgeblich die Empfindlichkeit gegenüber klimatischen Veränderungen steuern und die hydrologische Sensibilität in den Gebieten zunimmt, die bereits gegenwärtig eine geringe Wasserverfügbarkeit aufweisen. Dies gilt in besonderem Maße für den Salzigen See, für den dringender Handlungsbedarf hinsichtlich der Sicherung von Wasserbilanzstabilität und Gewässerqualität in längeren Trockenperioden besteht. Langfristig ist durch eine Klimaveränderung von einer existenziellen Gefährdung des Gewässers und seines Abflusses auszugehen.

AZ: 20001/139

Zeitraum

01.07.2001 - 31.03.2004

Institut

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Fachbereich Geowissenschaften
Institut für Geographie

Betreuer

Dr. M. Frühauf