Ostrakoden und Foraminiferen als BioindikatorenIm Rahmen des von der DBU geförderten Vorhabens wurden Methoden der Nutzung von insbesondere Ostrakoden, aber auch Foraminiferen, als Bioindikatoren an der südlichen Ostseeküste entwickelt, verbessert und getestet. Da die zur Meiofauna zählenden Ostrakoden im Untersuchungsgebiet große Häufigkeiten und eine relativ hohe Diversität besitzen, sind sie potentiell gut als Bioindikatoren geeignet. Beide Gruppen überliefern in Sedimenten leicht fossilisierbare, meist weniger als einen Millimeter kleine Hartteile, die auch eine Nutzung als Paläomilieuindikatoren erlauben. Auf diesem Wege soll versucht werden, anthropogen bedingte von natürlichen Umweltveränderungen zu trennen und langfristige Trends zu erkennen. Über die Rekonstruktion von natürlichen Verhältnissen bestimmter Lokalitäten kann zusätzlich ein Beitrag zur Diskussion um die natürlichen Hintergrundwerte im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie geliefert werden.Die Arbeitsmethodik korreliert die quantitative Analyse von Assoziationen, Thanatozönosen (Totengemeinschaften) und Taphozönosen (Grabgemeinschaften) sowie morphologischen, intraspezifischen Variationen und geochemischen Schalenanalysen mit verschiedenen abiotischen Parametern. Es wurde eine Salinitäts-Transferfunktion für Assoziationen entwickelt. Im Laufe der Untersuchungen wird zusätzlich ein faunistischer Überblick über die bisher nur sehr lückenhaft bekannte Ostrakodenfauna der südlichen Ostsee und die praktisch nicht dokumentierte Foraminiferenfauna erstellt.