Promotionsstipendium: Dr. Werner Brack

Effektorientierte Identifikation organischer Schadstoffe in PAH-belasteten Sedimenten und Schwebstoffen – Einfluss von simuliertem Sonnenlicht auf Gefährdungspotential und Wirkstoffspektrum

PAH-belastete SedimenteMit lipophilen organischen Schadstoffen wie polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAHs) und halogenierten aromatischen Kohlenwasserstoffen belastete Sedimente und Schwebstoffe stellen ein bedeutendes Gefährdungspotential für aquatische Ökosysteme dar. Ein für PAHs besonderer und in der Ökotoxikologie bislang wenig beachteter Aspekt besteht darin, daß diese Stoffgruppe unter Sonneneinstrahlung zu signifikant toxischeren Photomodifikationsprodukten (Oxy-PAHs) reagieren kann. Bisherige Untersuchungen hierzu betreffen nur wenige Einzelsubstanzen. Welche Verbindungen in komplex belasteten Umweltkompartimenten wie Schwebstoffen und Sedimenten tatsächlich entstehen und möglicherweise für ein erhöhtes Gefährdungspotential verantwortlich sind, ist nach bisherigem Kenntnisstand unklar.Ziele des Vorhabens sind daher:1. Entwicklung einer sequentiellen Teststrategie zur effektorientierten Identifikation biologisch wirksamer lipophiler organischer Verbindungen wie PAHs und deren toxischer Photomodifikationsprodukte.Dabei wird eine speziell auf die betrachteten Wirkstoffgruppen ausgerichtete Biotestbatterie (Mutagenität, dioxinähnliche Wirkung, akute Störung der Energiegewinnung) mit spezifischen und selektiven Fraktionierungsverfahren (insbesondere HPLC) sowie chemischen Analysenverfahren kombiniert. Dieses Instrumentarium wird auf qualitativ und quantitativ unterschiedlich belastete Schwebstoffe und Sedimente im Elbeeinzugsgebiet angewandt.2. Entwicklung eines Standardverfahrens zur Abschätzung des mit der Photooxidation von PAHs verbundenen Toxifizierungspotentials und zur Identifikation der dafür verantwortlichen Substanzen.Dieses Verfahren verknüpft eine Methode zur Bestrahlung suspendierter partikelgebundener PAHs und die in 1. entwickelte sequentielle Teststrategie. Mit Hilfe dieses Verfahrens soll Aufschluß darüber gewonnen werden, inwieweit der Einfluß des Sonnenlichts zu quantitativ wie qualitativ veränderten Wirkungen führt und welche chemischen Verbindungen diese Veränderungen verursachen.

AZ: 20000/047

Zeitraum

01.11.2000 - 31.10.2003

Institut

Universität Leipzig
Fachbereich Chemie
Institut für Analytische Chemie

Betreuer

Prof. Dr. W. Engewald