Ökologische Beurteilung von Telearbeit
Telearbeit ist eine Organisationsform der Arbeit. Ihr Ziel ist es, die Arbeit zum Arbeitenden zu bringen und nicht umgekehrt, wie bei der traditionellen Büroarbeit. Hierdurch ergeben sich zum einen Einsparungspotentiale im Verkehrsbereich, zum anderen führt Telearbeit zu einem höheren Bedarf an moderner Informations- und Kommunikationstechnik und einem höheren Energieverbrauch. Gerade aber Computer und ihre Peripherie sind in ihrer Herstellung stark umweltbelastend.Ziel meiner Promotion war es, ein ökologisches Bewertungsmodell für konkrete Realisationen von Telearbeit zu erstellen. Dazu wird die Methode Ökobilanzierung genutzt, die zur Bilanzierung von Verhaltensformen erweitert wird. Es wird so ein Modell zur Bewertung der Telearbeit geschaffen. Dieses Modell wurde anschließend als Internet-Anwendung realisiert, um Berechnungen zu erleichtern. Durch Speicherung der Daten in einer Datenbank können die Ergebnisse der Analysen dann für eine Hochrechung auf das Gebiet der Bundesrepublik genutzt werden.Mit Hilfe des Modells konnte geklärt werden, dass Telearbeit generell als umweltfreundlich einzustufen ist. Allerdings ist nicht jede Realisation mit einer Umweltentlastung verbunden. Eine endgültige Aussage ist im Einzelfall nur auf der Basis des erstellten Bewertungsmodells möglich. Die Einsparungspotentiale der Telearbeit sind, verglichen mit den Gesamtemissionen bzw. dem Gesamtverbrauch in Deutschland, relativ gering; sie betragen maximal etwa 1% der CO2-Emissionen. Da Telearbeit ein regionales und speziell ein urbanes Phänomen ist, sind die Auswirkungen in diesen Bereichen jedoch bedeutender sein. Telearbeit kann so, bei richtiger Konfiguration, einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz und Umweltschutz beitragen.