Promotionsstipendium: Prof. Dr. Uta Steinhardt

Mesoskalige landschaftsökologische Prozeßforschung – Grundlagen für die Durchsetzung einer nachhaltigen Landnutzung

Mesoskalige landschaftsökologische Prozeßforschung – Grundlagen für die Durchsetzung einer nachhalti

Die vorliegende schriftliche Habilitationsleistung entstand größtenteils an der Sektion Angewandte Landschaftsökologie des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle im Rahmen des 1994 vom BMBF initiierten Forschungsvorhabens ELBE-ÖKOLOGIE, das mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde die Wasserqualität der Nordsee, insbesondere die der Deutschen Bucht zu verbessern, was im wesentlichen durch eine Minimierung bzw. Reduzierung der Stoffeinträge durch die Elbe in die Nordsee realisiert werden soll. Dies erfordert einerseits einen landschaftsökologischen und ökosystemaren Grundansatz, der die engen Verbindun-gen zwischen Gewässersystem, Niederungen (Auen) und gesamtem Einzugsgebiet berück-sichtigt und andererseits einen genesteten Ansatz, bei dem die Wirkungsmechanismen am Beispiel von Teil- und Kleinsteinzugsgebieten detailliert untersucht werden, auf deren Basis dann ein Upscaling auf den Gesamtraum erfolgen kann. Dabei wird davon ausgegangen, dass durch eine geeignete Landschaftsgestaltung eine Erhöhung des landschaftlichen Regu-lationspotentials bei gleichzeitiger Sicherstellung aller anderen landschaftlichen Funktionen (Produktions-, Informations- und Trägerfunktion) und damit Nachhaltigkeit in der Entwicklung der Landschaft realisierbar ist (HABER 1972, KRÖNERT 1994).

Vor diesem Hintergrund stößt man unweigerlich wieder auf die Theorie geographischer Di-mensionen und der damit verbundenen dimensionsspezifischen Betrachtungs- und Arbeits-weisen. Planungsrelevante Räume der hier angesprochenen Größenordnung sind in die cho-rische Dimension einzuordnen, für die im Gegensatz zur topischen Dimension momentan noch immer kein handhabbares Instrumentarium zur Bewältigung der sie spezifizierenden Probleme bereit steht, das sowohl strukturelle als auch prozessuale Aspekte berücksichtigt. Diesem Problem der Landschaftsökologie stellt sich die vorliegende Arbeit. Dabei fanden sowohl klassische, in Mitteleuropa entwickelte Ansätze der Ökosystemforschung (u.a. ELLENBERG 1973, LESER 1976, ZONNEVELD 1989) als auch konzeptionelle und theoretische Grundlagen der Landschaftsökologie im Sinne der Betrachtung als ‚Total Human Ecosystem‘ (NAVEH & LIEBERMAN 1994) Berücksichtigung.

AZ: 06000/495

Zeitraum

01.01.1999 - 28.02.2002

Institut

Christian-Albrechts Universität zu Kiel Institut für Ökosystemforschung Abteilung für Ökosystemforschung und Geoarchäologie Universitäsprofessor und Direktor

Betreuer

Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork