Möglichkeiten zur Reduzierung des motorisierten Freizeitverkehrsaufwandes am WochenendeFür Freizeitmobilität werden in Deutschland etwa die Hälfte aller Personenkilometer zurückgelegt, zum größten Teil mit dem privaten Pkw. Die dadurch verursachten lokalen und globalen Probleme sind erst in den vergangenen Jahren in den Blickpunkt einer an sozial-ökologischen Zielen orientierten Mobilitätsforschung gerückt.Mit einem handlungstheoretischen Konzept, das Aktionsraum-, Lebensstil- und Rational Choice-Forschung miteinander verbindet, wurde eine empirische Untersuchung (Fragebogen, Wegeprotokolle, offene Interviewteile) zur Freizeitmobilität am Wochenende durchgeführt. Dazu wurden 949 Personen Face-to-Face in vier Kölner Stadtvierteln befragt.Freizeitreisen – so das erste Ergebnis – können nach fünf Zwecken unterschieden werden, die hinsichtlich der Reishäufigkeiten, -zeiten und -distanzen jeweils wesentlich sind: Natur/Erholung, Fortbewegung ohne Ziel, Freizeit-Infrastruktur, Soziale Kontakte sowie die Kombination von Sozialen Kontakten mit Freizeit-Infrastruktur.Des weiteren zeigen sich sowohl bi- als auch multi-variate Einflüsse von sozio-demographischen, Haushalts-, Raum- und Mobilitätsstilmerkmalen auf die Freizeitmobilität (Reishäufigkeiten, -distanzen, -verkehrsmittel). Die Bedeutung einzelner Elemente im Entscheidungsprozess (z.B. Frames, Routinen) für die Freizeitmobilität wird belegt. Abschließend werden 10 Handlungsstrategien für politische Akteure diskutiert, welche zu einer Reduzierung des privaten Pkw-Verkehrs in der Freizeit beitragen können.