Elektrochemisches Schutzkonzept zur Reduzierung umweltbedingter Salzlasten im Mauerwerk – wissenschaWeltweit entstehen erhebliche wirtschaftliche Schäden durch die Zerstörung wertvoller Bausubstanz. Daran sind zu einem nicht unwesentlichen Anteil erhöhte Gehalte bauschädlicher Salze in den Bauwerkstoffen beteiligt. Neben der anfangs zumeist rein ästhetischen Beeinträchtigung der Oberfläche durch ausblühende Salze, kommt es im weiteren Schädigungsverlauf zur Zerstörung der oberflächennahen Bereiche. Zu dieser baulichen und ggf. statisch, konstruktiven Beeinträchtigung kommt aufgrund der vorhandenen Feuchtigkeit ein wärmetechnischer Nachteil hinzu. In diesem Zusammenhang ist der Wunsch nach einer Reduzierung der Salzgehalte im Bauwerkstoff verständlich. Als mögliche Maßnahmen gelten Entsalzungsverfahren, bei denen ein gerichteter Salztransport aus dem Bauwerk hinaus erfolgt. Bei der Anwendung von Entsalzungsverfahren stellt sich immer die Frage nach der Effizienz einer solchen Maßnahme. In diesem Zusammenhang ist die Kenntnis der Geschwindigkeit des Ionentransportes von Bedeutung. Mit dieser Arbeit wurde deshalb das Ziel verfolgt, relevante Einflussfaktoren auf den Ionentransport in feuchte- und salzbelasteten Mauerwerksbaustoffen zu werten. Hauptaugenmerk wurde dabei auf den Transportmechanismus der Diffusion gelegt. Daher bestand ein Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Auswahl, der Modifizierung und der Entwicklung von Methoden zur Bestimmung der Ionen-Diffusionskoeffizienten in porösen, feuchten Bauwerkstoffen.Die Untersuchungen konzentrierten sich auf wesentliche Einflussfaktoren, die im Zusammenhang mit einer Entsalzung relevant sind: die Salz- und Feuchtebelastung sowie technologische Parameter wie die Temperatur und insbesondere der Einfluss des Bauwerkstoffes selbst aufgrund seiner Porenmorphologie und chemischen Zusammensetzung.