MOE-Fellowship

Olena Uzun

Influence of trawling on the biodiversity of benthic ostracods in the North Sea

Weltweit nimmt die Zahl der ausgewiesenen Meeresschutzgebiete (im Folgenden MPA) zu, was häufig mit Einschränkungen beim Einsatz mobiler Grundfischerei (im Folgenden “grundberührende Fischerei” – MGF) einhergeht. Meiobenthische Krebstiere der Klasse Ostracoda, die den Meeresboden bewohnen, können als Bioindikatoren für verschiedene Umweltbedingungen verwendet werden. Zum Beispiel könnten sie auf die verringerten Störungen durch MGF reagieren. Allerdings ist das Wissen über ihre Artenvielfalt äußerst begrenzt. Ziel des aktuellen Projekts ist es daher, Ostrakoden als Bestandteil meiobenthischer Lebensgemeinschaften in den von MGF ausgeschlossenen Gebieten der Nordsee mithilfe morphologischer und genetischer Ansätze zu untersuchen. Vorläufigen Analysen zufolge sind die Häufigkeit und Artenvielfalt der Ostrakoden in der MGF-freien MPA Amrumbank höher als in den umliegenden Regionen der Nordsee. Mehr als 10 Arten von Ostrakoden wurden bereits morphologisch bestimmt, wobei interstitielle Formen vorherrschen (sie bewohnen das Lückensystem zwischen den Sandkörnern). Weitere Studien zur Diversität und Verbreitung von Ostrakoden unter Verwendung sowohl molekularer als auch morphologischer Analysen werden eine Grundlage für zukünftiges Monitoring liefern, beispielsweise für eine schnelle Bewertung der biologischen Vielfalt, z. B. mithilfe des Metabarcoding-Ansatzes. Kenntnisse über die Funktionsweise von Ökosystemen in Meeresschutzgebieten helfen dabei, die Veränderungen des Zustandes von Meereslebensräumen und den Verlust der Artenvielfalt vorherzusagen und einen guten Umweltzustand gemäß der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) zu erreichen.


Übersicht

Förderzeitraum

15.03.2023 - 14.05.2024

Institut

Senckenberg am Meer Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung

Betreuer

Dr. Sahar Khodami

Kontakt

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