Projekt 39630/01

Über den Tellerrand – Bildungs- und Medienprojekt zur Ernährung der Zukunft

Projektdurchführung

LizzyNet gGmbH
Augustinerstr. 7
50667 Köln

Zielsetzung

Wie sehen nachhaltige und zukunftstaugliche Innovationen in der Ernährungswelt aus, die die Lebensgrundlagen für Menschen heute und nachfolgende Generationen erhalten und den Planeten schützen? Zu diesem Thema führen die LizzyNet gGmbH und die Fachdidaktik Biologie der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ein partizipatives Bildungsprojekt durch, in dem Schüler:innen Hintergründe der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft kennenlernen und mit Wirtschaft und Wissenschaft ins Gespräch kommen.
Die Sicherung der Ernährung von fast 10 Milliarden Menschen in den kommenden Jahrzehnten ist sowohl für die globale Landwirtschaft als auch für das Klima und die Ökosysteme eine große Herausforderung, denn die Landwirtschaft verbraucht enorme Mengen an Süßwasser. Kunstdünger und Gülle belasten Ökosysteme weltweit. Auch der Verlust an Artenvielfalt wird durch die Rodung von Grünflächen und Waldgebieten zur Gewinnung von Ackerland beschleunigt. Zusätzlich gibt es ein gravierendes Ressourcenproblem: Fast ein Viertel der weltweit landwirtschaftlich genutzten Böden ist bereits geschädigt oder verwüstet. Die Begrenztheit von agrarwirtschaftlich nutzbaren Flächen, knapper werdende Ressourcen und die Auswirkungen des Klimawandels fordern immense Anpassungsmaßnahmen hin zu einer nachhaltigeren (Land-)Wirtschaft und Nahrungsmittelproduktion, um die planetaren Grenzen einzuhalten.
Gleichzeitig ist die Bereitschaft von Konsument:innen zu einer tiefgreifenden Änderung der Ernährungsgewohnheiten und die Akzeptanz von neuartigen Lebensmitteln wie Fleischersatzprodukten aus Algen, Insekten etc. noch sehr begrenzt. Es fehlen Kenntnisse über innovative Produktionsmethoden und "neue" Lebensmittel. Ängste, Ekelgefühle und Vorurteile erschweren zusätzlich einen offenen Umgang. Das Projekt sensibilisiert Jugendliche für die Hintergründe der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft und ihre Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Ressourcenverbrauch. Gleichzeitig werden nachhaltige Bewirtschaftungsansätze in der Landwirtschaft sowie Alternativen in der Ernährungswirtschaft (u.a. Novel Food) vorgestellt, um Wissen zu und Akzeptanz gegenüber künftig notwendig werdenden veränderten Ernährungsgewohnheiten zu schaffen. Dabei werden den Schüler:innen Bewertungskriterien an die Hand gegeben, mit deren Hilfe sie beurteilen können, welche Produkte und Verfahren wirklich umweltfreundlich sind, welche Nachteile es gibt oder sich Dilemmata zeigen.

Arbeitsschritte

Das innovative Vorhaben richtet sich an Schüler:innen ab Klasse 7. In interaktiven Bildungsformaten setzen sie sich mit den Herausforderungen der Lebensmittelproduktion auseinander und lernen zukunftsfähige und innovative Ideen und Akteur:innen aus der Nahrungsmittelproduktion kennen, die an umwelt- und klimafreundlichen Lösungen arbeiten. Ziel ist, die Jugendlichen mit zukunftstauglichem Umwelt- und Klima-Wissen zum Thema nachhaltige Ernährung auszustatten, das in Zeiten des Klimawandels dringend gebraucht wird.
Das Projektdesign besteht aus vier Bausteinen:
1. Partizipative Workshops mit Studierenden zur Konzeption und Ausarbeitung von Unterrichtsbausteinen, deren Inhalte und Methoden flexibel für verschiedene Altersgruppen, Fächer und zeitliche Ressourcen eingesetzt werden können.
2. Mehrtägige Bildungsworkshops (Projekttage und -wochen) an Schulen (Sek.1 u. 2). Diese werden von Studierenden mit Begleitung des Projektteams durchgeführt.
Inhaltliche Schwerpunkte können sein:
• Alternative Proteinquellen u. ihr Beitrag zum Umweltschutz
• innovative Technologien in der Nahrungsmittelherstellung (Urban Farming, Aquaponik, Vertical/Indoor-Farming, Präzisionsfermentation u.a.) und ihr Nutzen für den Klima- und Ressourcenschutz
• Innovative Methoden, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern
Die Schüler:innen setzen sich dabei mit der Öko- und Klimabilanz von Lebensmitteln und verschiedenen Anbau- und Produktionsmethoden auseinander und entwickeln Urteils- und Entscheidungskompetenz im Hinblick auf konsumrelevante Fragestellungen im Bereich Ernährung.
3. Zukunftsdialog Schule-Wirtschaft-Forschung:
In Exkursionen zu Forschungseinrichtungen und Unternehmen gewinnen die Schüler:innen praktische Einblicke in wissenschaftliche Arbeiten zu den oben genannten Themen und lernen Firmen kennen, die innovative Ideen im Ernährungssektor planen oder bereits umsetzen. Dazu werden geeignete Umsetzungspartner:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft gewonnen, die Einblicke in ihre Fachgebiete gewähren.
4. Medienpädagogisches Modul
Schüler:innen erstellen während des Projekts „FutureFood-Reportagen“, in denen sie ihre gewonnenen Erkenntnisse an Gleichaltrige weitergeben und so auch eine Akzeptanzdebatte über veränderte Ernährungsweisen und Lebensmittel der Zukunft anstoßen.
Durch das Projekt werden neue Bildungsansätze im Themenfeld Umwelt- und Klimaschutz an Schulen entwickelt und erprobt. Begleitet wird das Projekt durch einen fachkundigen Beirat.

Öffentlichkeitsarbeit

Auf der Projektwebseite werden alle wichtigen Informationen zum Projekt sowie der Verlauf des Projektes zeitnah aufbereitet. Die Medieninhalte der „Jugend-Reporter:innen“ werden dort ebenfalls prominent platziert. Darüber hinaus werden hier begleitend themenbezogene Artikel, Quizze, Interviews etc. veröffentlicht.

Projekt Zukunft auf dem Teller

Übersicht

Fördersumme

277.313,00 €

Förderzeitraum

01.01.2025 - 31.12.2026

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Landnutzung