Der Gebäudesektor in Deutschland verfehlte 2022 erneut die festgelegten Emissionsziele gemäß Bundesklimaschutzgesetz. Trotz politischer Maßnahmen sind keine durchgreifenden klimapolitischen Erfolge sichtbar, die den Sektor nachhaltig zur Senkung der CO₂-Emissionen führen. Der Ukraine-Krieg und die Diskussionen um Energiesicherheit verstärken die Dringlichkeit, den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern.
In der Immobilienwirtschaft existieren Leuchtturmprojekte, die beweisen, dass Klimaschutz wirtschaftlich und sozial umsetzbar ist. Diese Projekte sind jedoch Ausnahmen und müssen sichtbarer gemacht werden, um den notwendigen Strukturwandel in der Branche voranzutreiben. Hier setzt der RealGreen Award an, der 2022 von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) ins Leben gerufen wurde. Der Award zeichnet herausragende Projekte zur Reduktion von Energieverbräuchen und CO₂-Emissionen in professionell betriebenen Immobilien aus und unterstützt als Best-Practice-Plattform den Wissenstransfer zur konkreten Umsetzung von Projekten, um eine Übertragung in die breite Masse zu garantieren.
Das Hauptziel des Vorhabens ist die Etablierung des RealGreen Awards als Element in der Immobilienwirtschaft, das erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen sichtbar macht und Wissenstransfer fördert. Es werden Formate entwickelt und erprobt, die die Nachahmbarkeit erfolgreicher Projekte erhöhen und Hemmnisse bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen abbauen. Die Umweltrelevanz liegt darin, die Dekarbonisierung der Immobilienbranche voranzutreiben und den Sektor zur Erreichung der Klimaziele zu befähigen.
Für den Best-Practice Austausch werden im Rahmen des Projekts strukturierte Workshops, Webinare und Kommunikationsmaßnahmen durchgeführt, die es der Branche ermöglichen, von Best Practices zu lernen und diese in eigenen Projekten umzusetzen. Eine Best-Practice-Landkarte, die konkrete Maßnahmen filterbar darstellt, wird auf der Wettbewerbsseite verfügbar gemacht und soll als Informations- und Inspirationsquelle dienen.
Durch die kontinuierliche und gezielte Kommunikation über verschiedene Kanäle (z.B. LinkedIn, Presse) bietet der Preis Immobilienunternehmen, die sich für Dekarbonisierung einsetzen, eine Bühne und zeichnet diese entsprechend aus. Dies trägt dazu bei, die Wahrnehmung und Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen in der Immobilienwirtschaft zu verbessern und den Sektor insgesamt auf den Pfad zur Klimaneutralität zu führen.
Das Projekt zielt in einer 12-monatigen Laufzeit darauf ab, durch einen Best-Practice-Sharing-Ansatz den RealGreen Award als zentrale Plattform für Dekarbonisierungsprojekte in der Immobilienbranche zu etablieren.
Phase 1: Bewerbungsphase (Oktober 2023 – März 2024)
In der ersten Phase liegt der Fokus auf einer umfassenden Kommunikationskampagne, um die Bekanntheit des Awards zu steigern und qualitativ hochwertige Einreichungen zu generieren. Über gezielte Medienkooperationen mit der Immobilien Zeitung und BUILTWORLD werden Akteure der Immobilienwirtschaft direkt angesprochen. Eine Webinarreihe wird ins Leben gerufen: Sie ermöglicht den Gewinnern von 2022, ihre Fortschritte und Erkenntnisse zu präsentieren und macht auf die neue Wettbewerbsrunde aufmerksam.
Phase 2: Wissenstransfer im Dekarbonisierungs-Bootcamp (Juni 2024)
Am Vortag der Preisverleihung wird das „Dekarbonisierungs-Bootcamp“ veranstaltet. Das Workshop-Format, inspiriert vom High-Intensity Interval Training (HIIT), führt die nominierten Projekte und Branchenexpertinnen und -experten zusammen. Die Teilnehmenden können Stationen durchlaufen, die jeweils spezifische Aspekte der Dekarbonisierung behandeln. Die Finalisten des RealGreen Awards präsentieren ihre Projekte und diskutieren Herausforderungen und Lösungsansätze. Ergänzende Seminare zu Themen wie Fördermittel und Weiterbildung der Mitarbeitenden zu Nachhaltigkeitsthemen bieten praxisnahe Unterstützung und fördern den Wissenstransfer.
Phase 3: Post-Wettbewerbszeit und Webinarreihe (Juni – September 2024)
Nach der Preisverleihung konzentriert sich das Projekt auf die Nachbereitung und den fortlaufenden Wissenstransfer. In der Weiterführung der Webinarreihe stellen die Gewinner von 2024 ihre Projekte in einstündigen Events auf BUILTWORLD vor. Diese Reihe hebt die Skalierbarkeit und Nachahmbarkeit der Projekte hervor und soll deren Anwendung in der Praxis fördern. Parallel wird eine interaktive Best-Practice-Landkarte erstellt, die die nominierten und prämierten Projekte auf der Wettbewerbswebsite zugänglich macht. Diese Karte, die nach verschiedenen Kriterien filterbar ist, wird zentraler Bestandteil der Projektkommunikation in der Post-Wettbewerbszeit sein.
Zusammenfassend kombiniert das Projekt zielgerichtete Kommunikation, praxisorientierte Workshops und umfassenden Wissenstransfer, um die Bekanntheit der Best Practice Beispielen zu steigern und die Immobilienbranche nachhaltig in ihrer Dekarbonisierungsstrategie zu unterstützen.
Das Projektziel, den RealGreen Award als Plattform für Dekarbonisierungsprojekte in der Immobilienbranche zu etablieren, konnte erreicht werden. Dank einer gezielten Kommunikationskampagne konnte die Zahl der Einreichungen im Vergleich zur ersten Wettbewerbsrunde mehr als verdoppelt werden. Dabei stieg nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität und Vielfalt der eingereichten Projekte deutlich an.
Ergebnisse der Kommunikationsstrategie
Die gezielte Einbindung von Multiplikatoren wie der Immobilien Zeitung und BUILTWORLD spielte eine entscheidende Rolle. Beide Partner trugen maßgeblich zur Bekanntmachung des Wettbewerbs bei. Die Breitenwirkung dieser Strategie zeigte sich in der erfolgreichen Durchführung von acht Webinaren auf der BUILTWORLD-Plattform, die insgesamt über 1.600 Anmeldungen generierten.
Dekarbonisierungs-Bootcamp
Das „Dekarbonisierungs-Bootcamp“ war die wichtigste Veranstaltung des Projekts. Mit über 100 Anmeldungen und intensiven Diskussionen bot das Bootcamp eine praxisnahen Austausch, um verschiedene Dekarbonisierungsmaßnahmen im Detail zu erörtern. Die positive Resonanz zeigt, dass das Workshop-Format gut angenommen wurde und das Interesse an praxisorientiertem Wissenstransfer groß ist.
Weiterführende Maßnahmen
Die Erstellung der interaktiven Best-Practice-Landkarte ist derzeit noch in Arbeit. Diese wird, nach Fertigstellung, ein zentrales Instrument sein, um die im Wettbewerb prämierten Projekte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Ergänzt wird dies durch Berichterstattungen in führenden Branchenmedien, einschließlich einer Beilage in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die den Bekanntheitsgrad des RealGreen Awards weiter steigern werden.
Insgesamt lässt sich resümieren, dass das Projekt erfolgreich zur Förderung nachhaltiger Bau- und Sanierungsmaßnahmen beigetragen hat und langfristig positive ökologische sowie ökonomische Auswirkungen auf die Immobilienbranche erwarten lässt.
Die Verbreitung der Projektergebnisse wurde durch eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit sichergestellt. Wesentliche Maßnahmen umfassten die enge Zusammenarbeit mit den Medienpartnern Immobilien Zeitung und BUILTWORLD, die den Wettbewerb und seine Ergebnisse in ihren Publikationen und Plattformen präsentierten. Die Durchführung von acht Webinaren auf BUILTWORLD mit über 1.600 Anmeldungen war ein zentraler Bestandteil der Verbreitungsstrategie. Diese Veranstaltungen boten den Gewinnern des RealGreen Awards 2022 und 2024 die Möglichkeit, ihre Projekte einem breiten Fachpublikum vorzustellen.
Zusätzlich wurden die Ergebnisse in einem „Dekarbonisierungs-Bootcamp“ intensiv diskutiert. Die Erstellung einer interaktiven Best-Practice-Landkarte ist in Arbeit und wird nach Fertigstellung als wichtiges Werkzeug zur Verbreitung der Projektergebnisse dienen. Zudem können die zusammengetragenen Best Practices immer wieder als positive Beispiele für erfolgreich umgesetzte Maßnahmen in Vorträgen oder Beiträgen herangezogen werden.
Das Förderprojekt hat wichtige Ergebnisse geliefert und konnte die angestrebten Ziele weitgehend erreichen. Die Zahl und Qualität der Wettbewerbseinreichungen wurden im Vergleich zur ersten Runde deutlich gesteigert, was auf die gezielte Öffentlichkeitsarbeit und die Zusammenarbeit mit Medienpartnern zurückzuführen ist. Das „Dekarbonisierungs-Bootcamp“ ermöglichte intensive Diskussionen und wertvolle Erkenntnisse. Ebenso trugen die Webinare auf BUILTWORLD und die in Arbeit befindliche Best-Practice-Landkarte zur Verbreitung der Projektergebnisse bei.
Die eingeschlagene Vorgehensweise zeigte sich als geeignet, um die Ziele zu erreichen. Eine stärkere Einbindung von KMU sowie der öffentlichen Hand könnten in zukünftigen Projekten weiterentwickelt werden, um noch mehr Wissensaustausch zu fördern und Zielgruppen zu erreichen, die vor besonders großen Herausforderungen bei der Dekarbonisierung stehen.