Projekt 39171/01

R – Reallabor Rittergut Riesa

Projektdurchführung

Berufsakademie Sachsen StaatlicheStudienakademie Riesa Studienbereich Technik Studiengang Energie- und Gebäudetechnik
Rittergutsstr. 6
01591 Riesa

Zielsetzung

Der Gebäudesektor in Deutschland ist für einen erheblichen Anteil des gesamten Endenergieverbrauchs und der Treibhausgas-Emission verantwortlich. Wohngebäude ohne jeglichen regulatorischen Wärmeschutz machen dabei über zwei Drittel des Bestands aus. Die zeitnahe energetische Sanierung dieser Gebäude ist ein zentraler Schritt zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2045. Gleichzeitig wird dieses Ziel durch den akuten Fachkräftemangel in Ingenieur- und Handwerksberufen erheblich erschwert. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert innovative Ansätze, die sowohl den Sanierungsbedarf als auch die Ausbildung neuer Fachkräfte in den Fokus rücken.

Das Projekt zielt darauf ab, ein innovatives Bildungsangebot für die nachhaltige Gebäudesanierung zu entwickeln und dieses praxisnah in das duale Studienmodell an der Dualen Hochschule Sachsen (DHSN) zu integrieren. Das mehr als 100 Jahre alte Industriedenkmal Rittergut Riesa dient dabei als Modell und Reallabor für die zukünftigen Fachkräfte. Studierende der DHSN und Auszubildende im Handwerk profitieren dabei von einem einzigartigen Lernumfeld, das Theorie und Praxis eng miteinander verknüpft. Durch die aktive Mitarbeit an der Sanierung des historischen Ritterguts erwerben sie zukunftsrelevante Kompetenzen hinsichtlich des Einsatzes erneuerbarer Energien, ökologischer Baustoffe sowie in Denkmal- und Klimaschutz.

Arbeitsschritte

Das Vorhaben gliedert sich in vier zentrale Arbeitspakete, die inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt sind, um die Projektziele effizient zu erreichen. Alle Arbeitsschritte werden konsistent durch folgende assoziierte Partner der Region begleitet und unterstützt: Kreishandwerkerschaft Region Meißen, Stadtwerke Riesa, red.energiedienst in Riesa sowie ANWISA gebäude & energie und GRIESCHE bad & heizung aus Großenhain.

1. Analyse & Konzeption: Im ersten Schritt werden modulübergreifende Zusammenhänge der Studieninhalte erfasst sowie die Bedarfe und Ausbildungsmöglichkeiten des Handwerks ermittelt. Zur Recherche und Analyse gehört auch der Austausch innerhalb der DHSN sowie mit anderen Hochschulen. Das Ergebnis dieses Arbeitsschrittes besteht in der Entwicklung eines Gesamtkonzepts, welches sowohl alle Bedarfe der Projektpartner berücksichtigt als auch festlegt, wie die Erfolgskontrolle der Lernleistungen erfolgt.

2. Entwicklung des Bildungsangebots: Auf Basis der Analyse und des entwickelten Gesamtkonzepts, werden nun neue Lernkomplexe entwickelt. Diese werden etablierte Lerninhalte und -formate mit neuen Ansätzen zur denkmalgerechten sowie nachhaltigen Sanierung von Bestandsgebäuden miteinander kombinieren. Die Inhalte werden an die Bedarfe des Ritterguts angepasst. Workshops unter dem Arbeitstitel „Studi-meets-Azubi“ dienen in dieser Projektphase als Plattform für den Austausch zwischen Nachwuchsfachkräften und fördern den Perspektivwechsel.

3. Integration & Test: Im dritten Arbeitsschritt steht die Integration des entwickelten Bildungsangebots im Vordergrund. Hierbei ist zu prüfen, inwiefern und in welcher Qualität der erwartete Mehrwert für dual Studierende und Auszubildende des Handwerks erreicht wird.

4. Qualifizierung & Übertragung: In der letzten Projektphase liegt der Fokus auf der Qualifizierung und Auswertung des entwickelten Bildungsangebots. Es ist Feedback von allen Beteiligten einzuholen, um die praktische Relevanz der Ergebnisse zu bewerten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden so aufbereitet, dass das Bildungsangebot auf andere Studienbereiche oder Standorte der DHSN übertragbar ist.

Auf der Website der DHSN Riesa werden künftig spannende Einblicke und Neuigkeiten zum Projekt veröffentlicht, welche über einen Klick auf den folgenden Button abgerufen werden können:

Website DHSN Riesa

Übersicht

Fördersumme

249.305,00 €

Förderzeitraum

01.11.2024 - 01.05.2027

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Umweltforschung