Projekt 39031/01

Systematische Erschließung des kreislaufwirtschaftlichen Potenzials von Beatmungssystemen (Akronym SEB)

Projektdurchführung

Löwenstein Medical Technology GmbH & Co. KG
Kronsaalsweg 40
22525 Hamburg

Zielsetzung

In Deutschland werden derzeit etwa 7.500 Patienten ambulant beatmet. Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungen und Gerätetypen existieren eine Vielzahl unterschiedlicher Schlauchsystem-Varianten für die Beatmung. Je nach System liegen typische Nutzungszeiten der Schläuche z. B. im Klinikeinsatz bei maximal sieben Tagen, in besonderen Anwendungsfällen aber auch bei deutlich längeren Nutzungsdauern (bei CPAP-Beatmung bis zu 6 Monate). Größtenteils bestehen die Beatmungssysteme aus Einwegkomponenten (Beatmungsschlauch, Maske/Tubus etc.), die nach der Nutzungsphase bislang ausschließlich thermisch verwertet werden.
Im Projekt "SEB" sollen kreislaufwirtschaftliche Lösungen entwickelt, bewertet, ausgewählt und anschließend modellhaft umgesetzt werden, um den Ressourceneinsatz in der Beatmung massiv zu reduzieren. Insgesamt ergibt sich schon allein für den Konsortialführer Löwenstein Medical ein Aufkommen von jährlich etwa 1,2 Mio. Einweg-Schlauchsystemen. Bei ca. 0,42 kg/System ergibt sich ein theoretisches jährliches Potential von 504 t polymerbasierter Einwegschlauchsysteme. Damit ist im Fall einer werkstofflichen Verwertung unter der Annahme eines Substitutionspotential von 3 kg CO2,eq/kg Polymer eine Klimawirkungs-Entlastung von etwa 1.500 t CO2,eq/a zu erwarten, und im Falle einer Wiederverwendung der Produkte kann ein noch höherer Einsparungseffekt erwartet werden.

Die Kooperation aus allen relevanten Stakeholdern für Beatmungssysteme eröffnet in „SEB“ die bisher ungenutzte Möglichkeit, für medizinische Einwegprodukte am Beispiel von Einwegkomponenten für Beatmungssysteme umweltgerechte Produkt- oder Werkstoffkreisläufe zu schließen. Das Konsortium besteht aus dem Produkthersteller Löwenstein Medical Technology (LMT), dem Eigentümer der Beatmungssysteme während der Nutzungsphase (“Provider”) Löwenstein (LM), dem Hersteller von Einwegkomponenten für diese Systeme WILAmed sowie dem Forschungs- und Entwicklungspartner Hochschule Pforzheim mit den Hochschul-Arbeitsgruppen „Medizintechnik“ und „Nachhaltige Produktentwicklung“ in der Fakultät für Technik und deren Institut für Werkstoffe und Werkstofftechnologien IWWT. Durch den direkten Zugang zum Nutzer im ambulanten Umfeld hat der Provider durch regelmäßige Vor-Ort-Besuche direkten Zugriff auf gebrauchte Einwegartikel und damit die Möglichkeit zu deren gesteuerter Rückführung in einen Stoffkreislauf.

Übersicht

Fördersumme

446.746,00 €

Förderzeitraum

01.09.2024 - 31.08.2027

Bundesland

Hamburg

Schlagwörter