Projekt 38938/01

ReFi(b)re Von der Schutzbekleidung zur Flammschutzhaube Entwicklung und Erprobung einer Kreislaufführung durch das Recycling von Hochleistungsfasern in der persönlichen Schutzausrüstung

Projektdurchführung

Hochschule Niederrhein Textil- und Bekleidungstechnik Center Textillogistik (CTL)
Reinarzstr. 49
47805 Krefeld
Telefon: +49 2161 186-6130

Zielsetzung

Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) verschiedener Einsatzkräfte (Polizei, Rettungskräfte, Dienstkleidung, Feuerwehrbekleidung, u.ä.) wird aus einer Fasermischung von Hochleistungsfasern wie z.B. Aramiden hergestellt. Diese Fasern bieten nicht nur eine sehr gute Performance gegen Hitze, sie sind auch als hochwertiger Sekundärrohstoff für weitere Anwendungen interessant, da die entscheidenden Fasereigenschaften inhärent sind und somit auch nach zahlreichen Waschgängen am Ende des Lebenszyklus noch vorhanden, dennoch werden sie derzeit am Ende ihrer Tragedauer nur thermisch verwertet. Ziel ist es diese Fasern durch mechanisches Recycling (Faser-zu-Faser-Recycling) wiederzugewinnen und als rezyklatbasiertes Garn in neuer Bekleidung zu nutzen. Der Fokus liegt auf der Stapelfaserqualität, um diese in der Wiederverspinnung möglichst gut verarbeiten zu können.
Leider steht ein hochkomplexes Kombinieren von Funktionen bei möglichst geringen Gewicht, einem recyclingfreundlichen Design konträr gegenüber. Beim Recycling von Textilien ist Sortenreinheit gewünscht, die Realität konfrontiert aber mit einer großen Menge an Mischgeweben aufgrund von Kostenoptimierung oder aber auch zur Erzielung bestimmter Eigenschaften. Daher soll die PSA zunächst auf Recyclingfähigkeit untersucht und Designoptimierungen benannt werden. Die Rückgewinnung hochwertiger Rezyklate bildet eine der Grundlagen für eine geschlossene zirkuläre Wirtschaft. Durch den Projektansatz des Faser-zu-Faser Recycling basierend auf einer Fasermischung kann dieses mechanische Recycling auch für nicht sortenreine Textilien weiterentwickelt werden.
Eine bekannte Hürde beim Post-Consumer-Waste (getragener PSA) ist das Abtrennen der Reflektorstreifen, dies soll durch ein Austesten von Equipment in einen automatisierten Prozess überführt werden.

Arbeitsschritte

Die gesammelten Anzüge werden je nach Aufmachungsart und Reinigungszustand aufgeteilt und in die Verwertung gegeben. Nach dem mechanischen Recycling soll die gewonnene Fasermischung als Beimischung in der Garnherstellung wiederversponnen werden. Die Stapelfaserqualität soll mit den Ansprüchen der Spinnerei abgeglichen werden. Verschiedene Mischungsverhältnisse und Spinnverfahren werden getestet, dann soll eine Garnqualität ausgewählt und ausgesponnen werden. Dieses Garn wird im Anschluss zu einem Gestrick verarbeitet und schließlich zu einer Flammschutzhaube konfektioniert.
Das Center Textillogistik (CTL) übernimmt sowohl die Projektkoordination als auch die textiltechnische Begleitung und Umsetzung im Labormaßstab. Beim CTL handelt es sich um eine Forschungskooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und der Hochschule Niederrhein.
Als Kooperationspartner fungieren die Firma ALTEX Textil-Recycling GmbH & Co. KG mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Reißfasern, welche das Faser-zu-Faser-Recycling übernehmen und die Vorbereitungsverfahren testet und im Bereich der Strickerei und Konfektion, die Firma Comazo GmbH & Co. KG aus Albstadt, welche Spezialisten im Bereich Arbeits- und Schutzwäsche sind.

Übersicht

Fördersumme

174.492,00 €

Förderzeitraum

01.01.2024 - 31.12.2025

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter