Projekt 38912/01

Planetary Health Kongress Auf dem Weg zu Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen

Projektdurchführung

Centre for Planetary Health Policy (CPHP) c/o KLUG - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit
Cuvrystr. 1
10997 Berlin

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Auswirkungen menschlichen Handelns in politischen, ökonomischen und sozialen Systemen im 21. Jahrhundert stellen den größten Einflussfaktor sowohl auf die natürliche Umwelt als auch auf die menschliche und tierische Gesundheit dar. Die Umwelt kann ohne uns – wir aber nicht ohne sie. Die Folgen zeigen sich bereits jetzt in zunehmenden Todesfällen und erhöhter Krankheitslast in allen Fachgebieten der Medizin. So wirken sich beispielsweise verschlechterte Luft- und Wasserqualität, Extremwetterereignisse wie Überflutungen und Hitzewellen sowie veränderte Muster in der Ausbreitung von Infektionskrankheiten direkt und indirekt auf die menschliche Gesundheit aus. Gleichzeitig ist das Gesundheitssystem selbst für ca. 5 Prozent der nationalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Planetare Gesundheit ist einerseits eine Vision der Zukunft, in der politische, soziale und ökonomische Systeme allen Menschen ein Leben in Gesundheit, Würde und Sicherheit ermöglichen, während ökologische Belastungsgrenzen nicht mehr durch menschliche Aktivitäten überschritten werden. Andererseits ist planetare Gesundheit auch ein holistisches Gesundheitsverständnis. Es beschreibt die Abhängigkeit menschlicher Gesundheit von Tierwelt und Ökosystemen und umfasst ein breites, transdisziplinäres Verständnis der Einflüsse auf und Bedingungen für die Gesundheit heutiger und zukünftiger Generationen. Es impliziert, dass tiefgreifender Wandel der Rahmenbedingungen für menschliches Handeln in politischen, sozialen und ökonomischen Systemen dringend notwendig ist. Das große Interesse, das die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. seit einigen Jahren erfährt, ihre steigenden Mitgliederzahlen sowie die Gründung des Centre for Planetary Health Policy und ähnlicher Institutionen zeigen, dass die Bedeutung des Konzeptes innerhalb des Gesundheitswesens und darüber hinaus zunimmt. Ebenso wächst die Zahl transformationsorientierter Projekte, die auf planetare Gesundheit hinarbeiten, darunter solche zur Klimaneutralität des Gesundheitssektors, zur Umstellung auf planetar gesunde Ernährungssysteme oder zum Potenzial naturbasierter Lösungen.

Es gibt bereits umfassendes Wissen über die beschriebenen Zusammenhänge und die möglichen Transformationspfade. Dennoch fehlt es noch immer in der Breite an ambitionierter Umsetzung in Politik und Praxis. Ambitionierte Maßnahmen sollten so entwickelt und ausgestaltet sein, dass Mehrgewinne, sogenannte „Co-Benefits“, entstehen: Durch sie wird Gesundheit gefördert und gleichzeitig auch die Umwelt und das Klima geschützt. Das Schmieden wirkungsvoller Allianzen über Sektorengrenzen hinweg sowie der Austausch über „Best Practices“ und handlungsfördernde Umsetzungsfaktoren kann entscheidend dazu beitragen, die gesellschaftliche Transformation zu planetarer Gesundheit zu beschleunigen. Weiterhin sind moderierte, partizipativ gestaltete Diskussionsformate mit Vertreter:innen aus Politik, Praxis und Zivilgesellschaft entscheidend, um breiten gesellschaftlichen Konsens über die Ziele von Transformationsprozessen und die dabei unweigerlich entstehenden Zielkonflikte sowie deren Aushandlung zu schaffen. Vor diesem Hintergrund hatte sich das zweitägige Planetary Health Forum (PHF) in Berlin zum Ziel gesetzt, Raum für diese Art von Austausch, die kreative Entwicklung neuer Ideen und die Vernetzung zwischen Akteur:innen zu schaffen.

Mit dem Planetary Health Forum (PHF) wurden insbesondere die folgenden Ziele verfolgt:
1. Outreach: Mit der Konferenz sollte die Anzahl der Akteur:innen erhöht werden, die sich mit dem Konzept der planetaren Gesundheit und den mit ihm verbundenen Handlungsmöglichkeiten und Projekten auseinandersetzen und insbesondere (Schlüssel-)Akteur:innen jenseits des Gesundheitswesens und bestehender Partnerschaften aktiviert und vernetzt werden.
2. Plattform für Austausch und ungewöhnliche Partnerschaften: Das Forum wurde als Ort konzipiert, an dem sich Akteur:innen aus allen Politikfeldern, Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft begegnen, intensiv diskutieren, gemeinsame Narrative und Zukunftsvisionen entwickeln, und an dem sich neue, ungewöhnliche Partnerschaften ergeben können.
3. Transformationspfade entwickeln und skalieren: Viele Lösungswege sind bekannt, scheitern in ihrer Umsetzung jedoch an politischer Realität, Beharrungskräften, mangelnder Priorisierung oder schlussendlich doch an fehlender Wirksamkeit. Vor, während und nach der Konferenz sollten daher intensive Debatten über Mehrgewinnstrategien („Co-Benefits“) geführt und diskutiert werden, wie Zielkonflikte zwischen Gesundheitsförderung, sozialer Sicherung, Klima- und Umweltschutz sowie Adaptation gesellschaftlich und politisch ausgehandelt werden können.
4. Koordinierungsmechanismen überprüfen und weiterentwickeln: Um politisches, praktisches und wissenschaftliches Handeln stärker auf das Ziel menschlichen Wohlergehens innerhalb planetarer Grenzen und die hierfür relevanten sektorübergreifenden Wirkketten auszurichten, braucht es auf allen Ebenen effektivere Koordinierungsmechanismen. Unser Ziel war es, die bestehenden Governance-Strukturen politischer, sozialer und ökonomischer Systeme auf den Prüfstand zu stellen und neue Rahmenbedingungen für menschliches Zusammenleben in Hinblick auf diese Zielstellung zu entwerfen.
5. Gelegenheitsfenster nutzen: In der Auswahl von Inhalten und Teilnehmenden haben wir uns an aktuellen politischen und wissenschaftlichen Initiativen orientiert. Diese sollten im Rahmen des Forums aufgegriffen und kritisch-konstruktiv diskutiert werden. Gleichzeitig war es unser Ziel, mit der Konferenz eine Plattform für innovatives und langfristiges, an der Zukunft orientiertes Denken zu bieten; wir wollten Gelegenheitsfenster nicht nur nutzen, sondern auch dazu beitragen, neue aufzustoßen.

Ein zentrales Anliegen des PHFs war es, dass sich die Teilnehmenden durch Austausch gegenseitig befähigen, als „Change Agents“ zu wirken – um auf diese Weise dazu beizutragen, die Transformation hin zu planetarer Gesundheit zu beschleunigen. Damit wollten wir neue Ideen und gemeinsame Narrative über eine planetar-gesunde Zukunft und den Weg dorthin entwickeln und gleichzeitig die Bildung ungewöhnlicher Allianzen befördern. Hierfür sollten Debatten um Mehrgewinne und Zielkonflikte im Rahmen des PHFs partizipativ und lösungsorientiert geführt und konkrete Maßnahmen vorgestellt und diskutiert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm maximale Wirkung zu entfalten, haben wir die Konferenz eingebettet: in vor- und nachgelagerte Aktivitäten der Vernetzung und des Austauschs, eine ko-kreative Erarbeitung wirkungsvoller Mehrgewinnlösungen, begleitende Kommunikation sowie die Diskussion der gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse. Dabei haben wir großen Wert auf Nachhaltigkeit und eine möglichst ressourcenschonende Vorgehensweise bei der Konzeption und Durchführung des Planetary Health Forums gelegt. Ein zentrales Element war die Organisation von vorbereitenden und nachbereitenden Workshops, in denen die Teilnehmenden gemeinsam die inhaltlichen Schwerpunkte der Konferenz entwickeln bzw. nachbesprechen konnten. Die Mitgestaltung stand allen Interessierten dauerhaft offen.

Gleich zu Beginn der ko-kreativen Vorbereitungsphase konnten wir das Bundesgesundheitsministerium mit Prof. Karl Lauterbach und das Bundesumweltministerium mit Steffi Lemke für die gemeinsame Schirmherr:innenschaft gewinnen. Mit der Co-Schirmherr:innenschaft ist es uns zusammen mit beiden Ministerien gelungen, die Wichtigkeit der stärkeren Verzahnung beider Politikfelder zu betonen.

Das trans- und interdisziplinäre Eventteam, bestehend aus hauptamtlichen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, koordinierte die organisatorischen und inhaltlichen Abläufe des Forums. Besondere Aufmerksamkeit galt der Integration junger Stimmen, wofür ein spezifisches Jugend-Förderprogramm entwickelt wurde. Dieses Programm bot fünf jungen Menschen die Möglichkeit, aktiv an den Diskussionen teilzunehmen und ihre Perspektiven und Ideen einzubringen.

Um die Diversität der Teilnehmenden zu befördern, haben wir uns daher für ein aufwendiges, mehrstufiges Ticketvergabeverfahren entschieden. Die Online-Teilnahme war einer unbegrenzten Anzahl von Personen offen. Angesichts des großen Interesses an der Veranstaltung und der begrenzten Platzkapazitäten des Veranstaltungsorts war die Vor-Ort-Teilnahme erst nach vorheriger Interessenbekundung über ein Registrierungsformular möglich. Eine Aufteilung in sieben Kategorien von Teilnehmenden sollte eine möglichst große Diversität der anwesenden Teilnehmenden sicherstellen.

Als weiterer Baustein des Forums wurden Organisationen und Personen angesprochen, die Veranstaltung als Partner:innen und Multiplikator:innen sichtbar zu unterstützen, zu bewerben und sich mit der eigenen Expertise einzubringen. So konnten im Vorfeld des Forums 29 Partner:innen aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Medien gewonnen werden, die sich unter anderem auf der Webseite des Forums als Unterstützer:innen präsentierten und sich auch insbesondere bei der Planung und der Ausgestaltung der Workshop intensiv beteiligten. Das Planetary Health Forum bot über den “Markt der Möglichkeiten“ zudem die Möglichkeit, Projekte und Initiativen mit Ständen und vorbereiteten Postern vorzustellen.


Ergebnisse und Diskussion

Unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach fand am 30. November und 1. Dezember 2023 das Planetary Health Forum im als nachhaltig zertifizierten Umweltforum und der Neuen Mälzerei in Berlin und online statt. Auf der ersten Konferenz für planetare Gesundheit in Deutschland kamen Akteur:innen aus den Bereichen Gesundheit, Klima- und Umweltschutz zusammen – aus Politik, Praxis, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Insgesamt nahmen rund 1000 registrierten Teilnehmende an der zweitägigen Konferenz teil. 250 Personen waren pro Tag vor. Die hybride Veranstaltungsform ermöglichte eine breite Partizipation und den Austausch über geografische Grenzen hinweg.

Die Keynotes und Podiumsdiskussionen auf der Hauptbühne deckten eine breite thematische Palette ab, beispielsweise die Rolle des Gesundheitssektors in der Klimapolitik und die Bedeutung der Biodiversität für die Gesundheit.

24 hochkarätige Keynote- und Podiumssprecher:innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft haben das Programm auf der Hauptbühne mit ihren Perspektiven bereichert. Zu den Input-Gebenden gehörten u.a. die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, welche eine Grußbotschaft von der Weltklimakonferenz in Dubai schickte, Transformationsforscherin Maja Göpel, der Leiter des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung Stefan Rahmstorf und Francesca Racioppi, die Leiterin des WHO Regionalbüros Europa. Die Podiumsdiskussionen, bei denen u.a. Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt mitdiskutierten, widmeten sich zunächst den „Herausforderungen und Prioritäten“ und anschließend den „Zukunftsvisionen“ für Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen. Im Rahmen des Abschlusspanels wagten u.a. Bettina Hoffmann, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie Doris Pfeiffer, Vorsitzende des GKV Spitzenverbands gemeinsam mit den Teilnehmenden den Blick nach vorn: Sie diskutierten darüber, welche konkreten nächsten Schritte es jetzt braucht, um die Vision von Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen baldmöglichst Realität werden zu lassen.

Das Herzstück der zweitägigen Konferenz bildeten die beiden Workshop-Phasen. Die insgesamt 17 Workshops, die gemeinsam mit externen Partner:innen und Referent:innen erarbeitet worden waren, ermöglichten eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den vielfältigen Aspekten der planetaren Gesundheit.

Um der Komplexität und Dringlichkeit der gewählten Themen gerecht zu werden, waren die Konferenz-Inhalte für die Teilnehmenden auch jenseits der klassischen Konferenz-Formate erlebbar. Eine Graphic-Recording-Person begleitete und dokumentierte die Veranstaltung visuell, insbesondere die Entwicklung des „Memorandums“. Die Live-Performance des dokumentarischen Theaterstückes „Klima-Monologe“ griff Themen des Planetary Health Forums auf und machte sie emotional erfahrbar.

Das Planetary Health Forum erzielte bemerkenswerte Ergebnisse, sowohl bezüglich der inhaltlichen Diskussionen als auch mit Blick auf nachhaltigere Auswirkungen auf die Netzwerke und Kooperationen der Teilnehmenden. Ein herausragendes Resultat des Forums war das gemeinsam mit den Teilnehmenden erarbeitete und verabschiedete „Memorandum für Gesundheit und Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen“ das als transformatives Abschlussdokument vor, nach und während der Konferenz entstanden ist. Das Memorandum ist als Hilfestellung oder Handreichung gedacht, um institutionelle Veränderungsprozesse zu initiieren und zu gestalten. Jede:r Interessierte – sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen – ist eingeladen, die vorliegende Version des Memorandums weiterzuentwickeln und an ihre individuellen und/oder institutionellen Bedürfnisse anzupassen Das Memorandum wurde in den ersten sechs Monaten bereits von mehr als 200 Organisationen und Einzelpersonen unterzeichnet und wird im Sommer 2024 an die Schirmherr:innen des Planetary Health Forums übergeben.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis des Forums war die Bildung neuer Allianzen und Kooperationen. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, sich zu vernetzen und gemeinsame Projekte zu initiieren. Diese neuen Verbindungen werden die Umsetzung der im Memorandum formulierten Ziele und Maßnahmen unterstützen und die langfristige Wirkung des Forums sicherstellen.

Die Diskussionen auf dem Planetary Health Forum waren geprägt von der Suche nach lösungsorientierten Ansätzen zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen, die mit dem Konzept der planetaren Gesundheit verbunden sind. Ein zentrales Thema war die Identifizierung und Überwindung von Zielkonflikten, die beispielsweise zwischen Umwelt- und Gesundheitszielen bestehen können. Die Teilnehmenden diskutierten verschiedene Strategien, um solche Konflikte zu minimieren und Mehrgewinne zu maximieren. Ein wesentlicher Aspekt der Diskussionen war die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen verschiedenen Disziplinen und Sektoren. Die Teilnehmenden betonten, dass eine erfolgreiche Transformation nur durch enge Kooperation und den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Praxis und Zivilgesellschaft erreicht werden kann. Erst diese interdisziplinäre und sektorübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht es, umfassende und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den vielfältigen Herausforderungen gerecht werden.

Die Evaluation des Forums durch eine Teilnehmendenbefragung zeigt, dass die Veranstaltung erfolgreich einen Raum für Austausch und Vernetzung geschaffen hat. Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass die Auswahl der Themen und Sprecher:innen den Interessen der Teilnehmenden entsprach und die Inhalte als relevant und inspirierend empfunden wurden. Kritische Rückmeldungen betreffen die Fülle der Themen, die teilweise als zu unkonkret empfundenen Ergebnisse des Memorandums oder die als zu gering erachtete Einbindung von Online-Teilnehmenden. Diese Rückmeldungen werden gezielt in die Planung zukünftiger Veranstaltungen einfließen. Ein weiterer mehrfach erwähnter Aspekt ist die Notwendigkeit, die Ergebnisse und Erkenntnisse des Forums in die Praxis zu überführen. Im Rahmen der Befragung betonen die Teilnehmenden, dass es nicht ausreiche, theoretische Konzepte und Empfehlungen zu entwickeln; diese müssten auch in konkrete Maßnahmen und Projekte umgesetzt werden. Hierbei spielen Netzwerke und Allianzen eine entscheidende Rolle, da sie die Umsetzung und Verbreitung der entwickelten Ideen unterstützten.

Das Planetary Health Forum war von Beginn an als ko-kreativer, gemeinschaftlicher Prozess geplant und wurde in der Entwicklung der einzelnen Elemente (vorbereitende Workshops, Hauptveranstaltung, nachgelagerter Workshop) sowie des Memorandums umgesetzt. Die Möglichkeit zur Rückmeldung zur Veranstaltung und zum gesamten Prozess war entsprechend von zentraler Bedeutung für die Messung unserer Wirkung im Feld und darüber hinaus, aber auch für die Planung und Gestaltung möglicher Fortsetzungsveranstaltungen. Dem Feedback der Teilnehmenden entnehmen wir, dass wir das Hauptziel des PHFs erreicht haben: Wir haben mit der Veranstaltung einen Raum für Austausch, die kreative Entwicklung neuer Ideen und für die Vernetzung zwischen Akteur:innen geschaffen, die sich mit planetarer Gesundheit (und benachbarten Feldern) beschäftigen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Um die Wirkung des ko-kreativen und kollaborativen Prozesses des Planetary Health Forums zu befördern, Transparenz zu gewährleisten und allen Interessierten jederzeit die Möglichkeit zu geben, sich über Themen und Formate zu informieren und diese mitzugestalten, war die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit ein zentrales und kontinuierliches Element unserer Arbeit. Wir haben für das PHF eine eigene visuelle Identität entwickelt und darauf basierend die Veranstaltungswebsite www.planetaryhealthforum.de konzipiert und laufend mit Leben gefüllt. Weiterhin haben wir ein Mailing-Format entwickelt, mit dem wir regelmäßig zunächst über unsere Pläne, dann über die gemeinsame Entwicklung und Highlights des Programms sowie über Updates zu (vorbereitenden) Workshops, Partner:innen, unser Jugendförderprogramm sowie die fortschreitende Entwicklung des Memorandums informiert und für die Teilnahme geworben haben. Über die Mailings erreichten wir anfangs vor allem die eigenen, bereits umfassenden Netzwerke von KLUG und CPHP; im weiteren Verlauf ist es uns gelungen – u.a. über die Aktivierung unserer Partner:innen – über 1000 registrierte Teilnehmende mit Neuigkeiten und Infos rund um das Event zu versorgen. Dieses neue Format und die Website haben wir durch die Nutzung unserer bestehender Kommunikationskanäle komplettiert.

Das Memorandum war fortlaufend fest integrierter Bestandteil unserer Kommunikation – sowohl mit den registrierten Teilnehmende des PHF als auch mit unseren originären Netzwerken. Über die o.g. Kanäle haben wir kontinuierlich zur Teilnahme und Mitgestaltung eingeladen und über den jeweils aktuellen Stand des Dokuments informiert.

Weiterhin haben wir für die Kommunikation der Ergebnisse und Erfahrungen rund um das PHF u.a. eine gemeinsame Pressemitteilung mit der DBU direkt vor der Hauptveranstaltung, Medienpartnerschaften mit Climate.Table und dem Newsletter Tagesspiegel Background Gesundheit & E-Health sowie einen öffentlichen virtuellen Roundtable in Kooperation mit Climate.Table im direkten Nachgang zum Planetary Health Forum und zur Weltklimakonferenz COP28 genutzt.

Im Nachgang des PHF wurden wir außerdem vermehrt für Formate bzw. Medien aus dem Umweltsektor angefragt. Daraus entstand unter anderem ein Beitrag von Maike Voss in der Zeitschrift politischen Ökologie (Oekom Verlag), die sich in ihrer Ausgabe 2/24 dem Thema „Planetare Gesundheit - Wie Mensch und Ökosystem gesunden“ widmet, sowie Interviews mit Maike Voss im Greenpeace Magazin sowie im Newsletter des Deutschen Naturschutzrings.


Fazit

Das Planetary Health Forum – verstanden als Prozess von der kollaborativen Entwicklung bis zur eigentlichen Konferenz inklusive der nachbereitenden Veranstaltungen – hat deutlich gezeigt, dass die Integration von Gesundheits-, Klima- und Umweltschutzthemen (im Rahmen einer Konferenz) nicht nur dringend geboten ist, sondern überdies einen gewinnbringenden und offensichtlich erwünschten Austausch zwischen bisher noch zu häufig „in Silos“ denkenden und arbeitenden Gruppen fördert. Die Teilnahme von etwa 1000 Personen, darunter 250 pro Tag vor Ort, haben das große Interesse und den Bedarf an solchen interdisziplinären Austauschformaten klar gezeigt. Unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist es uns gelungen, mit der Konferenz eine Vielzahl von Akteur:innen aus Politik, Praxis, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen, um gemeinsam sektorübergreifende Lösungen für die drängenden planetaren Krisen unserer Zeit zu entwickeln
und zu diskutieren.

In Kurzvorträgen, Diskussionsrunden und insbesondere während der interaktiven Workshop-Phasen konnten die Teilnehmenden neue Ideen und Maßnahmen für Gesundheit und Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen erarbeiten und intersektoral diskutieren. Besonders hervorzuheben ist hier die kollaborative Entwicklung des „Memorandums für Gesundheit und Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen“, das im Sommer 2024 den Schirmherr:innen des Forums übergeben wird und als Leitfaden für zukünftige transformative Handlungen in unterschiedlichsten institutionellen Kontexten bereits genutzt wird.

Die zweitägige Konferenz hat klar veranschaulicht, dass sektorübergreifende Zusammenarbeit und innovative Allianzen unabdingbar sind, aber auch viel Planung, einen langen Atem, ein auf einander zugehen der unterschiedlichen Sektoren und Akteuren und deren Zusammenarbeit benötigen, um den komplexen Herausforderungen der multidimensionalen planetaren Krisen effektiv entgegentreten zu können und lieferte wertvolle Impulse für zukünftige interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Übersicht

Fördersumme

92.909,00 €

Förderzeitraum

26.04.2023 - 25.02.2024

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Umweltkommunikation