Projekt 38842/01

Kommunale sektor- und spartenübergreifende Energieleitplanung (KSSE)

Projektdurchführung

Klimaschutz im Bundestag e. V.
Alfred-Döblin-Platz
79100 Freiburg
Telefon: +497614587170

Zielsetzung

Viele der Praktiker vor Ort stehen derzeit vor der Frage, welche Lösungen (z.B. im Rahmen von energetischen Sanierungsfahrplänen) sie ihren Kunden unter den derzeit sich stark ändernden Rahmenbedingungen empfehlen sollen, um eine zukunftsfähige, kosteneffiziente Energiewende umzusetzen und die Klimaschutzziele zu erreichen. Klar ist, dass bei der Wärmewende die Wärmepumpe aus Klimaschutzgründen eine zunehmend große Rolle spielen wird. Klar ist aber auch, dass Wärmepumpen derzeit als verhältnismäßig teuer gelten und zu einem höheren Strombedarf auch zu Zeiten führen werden, wenn wenig erneuerbarer Strom zur Verfügung steht.
Bei der kommunalen Wärmewende ist daher die Stromnachfrage und deren Abdeckung aus klimapolitischer Sicht, aber auch aus Sicht der Kosten und der Nutzung von Synergien auf der kommunalen Ebene (Lastverschiebungen, Effizienzmaßnahmen und Speicherung) eine wichtige Frage. Im Rahmen des hier vorgeschlagenen Projektes soll mit ausgewählten Experten und Praktikern ein entsprechender Realitätscheck durchgeführt werden, welche der zahlreich publizierten Szenarien zu Lösungen im Rahmen von kommunalen Wärmeplänen sich aus der Sicht von Praktikern vor Ort umsetzen lassen und welche eher nicht, bzw. ggf. an praktischen Hindernissen scheitern könnten. Kernfragen, die das Projekt beantworten möchte, lauten:
• Wie kann eine sektor- und spartenübergreifende Energieleitplanung aus Praktikersicht aussehen?
• Welche Vor-/Nachteile hat eine eher dezentralere Abdeckung der Residuallast und welche Synergien lassen sich im Rahmen einer Berücksichtigung bei kommunalen Akteuren heben?
• Welche Vor-/Nachteile haben demgegenüber große zentrale Residualkraftwerke auf der „grünen Wiese“?
• Welche politischen Rahmenbedingungen sind für dezentrale oder eher zentralere Lösungen notwendig?

Kurzdarstellung des Projektes

Arbeitsschritte

Das Projekt umfasst die Bearbeitung folgender Fragestellungen & Aufgaben, die in einem Zwischenbericht (ca. Oktober 2023) und einem Abschlussbericht (ca. April 2024) dargestellt werden sollen:
• Auswahl und Bewertung ausgewählter Szenarien zum Thema der notwendigen Residuallastkraftwerke.
• Akteursanalyse: Wer favorisiert aus welchen Gründen welche Optionen für die Abdeckung der Residuallast; wer profitiert von welchen Lösungsoptionen (Betreiber- und Nutzerperspektive)?
• 10-15 Top-Experteninterviews.
• 50-100 Expertenbefragungen von Praktikern (Planern, Installationsbetriebe, Stadtwerke) mittels Onlinefragebogen und 2 begleitenden Expertenworkshops.
• Qualitative Bewertung verschiedener Optionen von Residuallastkraftwerken sowie ihrer Vor- und Nachteile.
• Bewertung von Risiken und Hemmnissen für die praktische Umsetzung vor Ort.
• Formulierung von Szenarien, welcher zukünftige Kraftwerkspark die Residuallast abdecken kann.
• Qualitative Analyse zu den Konsequenzen auf die kommunale Energie- bzw. Wärmeleitplanung: Fordern die Bundesregierung, die Bundesnetzagentur oder die Übertragungsnetzbetreiber die Kommunen auf, sich im Rahmen der kommunalen Energie- bzw. Wärmeleitplanung um die Abdeckung ihrer Residuallast zu kümmern oder überlassen sie den Bau von Residuallastkraftwerken und deren Ausregulierung dem Markt um (z.B. durch die Einführung eines Kapazitätsmarktes)?
• Simulation verschiedener Energieversorgungsvarianten Szenarien für ausgewählte Quartiere mittels hochaufgelöstem (Stundenwerte) Modell (ERNIE100).
• Darstellung möglicher Folgen für Leitlinien zur kommunalen Energie- bzw. Wärmeleitplanung?
• Qualitative Untersuchung zu den rechtlichen und finanziellen Rahmen- und Anreizbedingungen für den Bau von Residuallastkraftwerken, Einsparungs- oder Lastverschiebungsmaßnahmen.
• Analyse zum Einfluss der von der Bundesregierung (Koalitionsvertrag) geplanten Reformen zu den Netzentgelten und zum Strommarkt auf den Bau von Residualkraftwerken.
• Folgen für standardisierte Sanierungsfahrpläne im Rahmen der Energie- bzw. Wärmeleitplanung.
• Verfahrensvorschlag, wie die Emissionen zusätzlichen Residuallaststrombezugs zu berechnen sind, Einbindung in die entsprechenden Leitlinien und Berechnungsverfahren.
- für eine Kommune z.B. bei im Rahmen der BISKO Bilanzierungs-Systematik,
- für eine Entscheidung vor Ort (KWK abstellen und Wärme und Strom getrennt erzeugen, Beispiel Landesliegenschaften Baden-Württemberg),
- für Planungen, die zusätzlichen Strom benöt

Übersicht

Fördersumme

71.972,00 €

Förderzeitraum

23.04.2023 - 30.06.2024

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik