Projekt 38570/01

Interdisziplinäre Hochschulbildung: Reallabor Digitale Mobilitätsplattform am Beispiel Garbsen

Projektdurchführung

Hochschule Hannover Fakultät für Wirtschaft und Informatik Betriebswirtschaftslehre
Ricklinger Stadtweg 120
30459 Hannover
Telefon: +49 174 1645144

Zielsetzung

Das Automobil ist in Mittelstädten wie der Projektstadt Garbsen immer noch der Standard für Fortbewegung – mit den damit verbundenen Belastungen für Klima, Luftqualität und Lebensräume. Ein zentrales Ergebnis des studentischen Projekts war, dass in Garbsen zwar viele umweltfreundlichere Mobilitätsalternativen wie z. B. Lastenrad-Leihstationen, E-Bike-Leihen oder Sammeltransporte existieren, diese jedoch dem absoluten Großteil der Bürger:innen nicht bekannt sind. Ebenso fehlt es der Bevölkerung an einem Verständnis der Umweltauswirkungen ihrer Mobilität sowie an Handlungsmöglichkeiten, um einen Beitrag für Klima und Umwelt zu leisten. Die grundlegende Leitfrage des Projekts ist, wie die Bereitstellung von Informationen auf digitalen Mobilitätsplattformen das Mobilitätsverhalten für die Umwelt positiv beeinflussen kann.

Die Ziele des Bildungsprogramms sind die Stärkung der transformativen Nachhaltigkeitskompetenzen für Studierende, um sie in die Lage zu versetzen, Wandel zu initiieren und zu begleiten. Dies soll durch Partizipation von Studierenden verschiedener Disziplinen, Hochschulen, Bürger:innen sowie Kooperationspartner im Reallabor gelingen. Der Schwerpunkt soll auf Aspekten der Information, lokalen Angepasstheit sowie Benutzer:innenakzeptanz liegen. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung eines ökologischeren und nachhaltigeren Verkehrsverhaltens durch eine verbesserte und digitale Informationsversorgung.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen soll darüber hinaus ein Prototyp, mindestens auf Demonstrationsmodellebene, entwickelt und validiert werden. Darauf aufbauend soll – ebenfalls als Teil des Bildungsprogramms – das Marktpotenzial untersucht und die Möglichkeit der Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells geprüft werden, sodass auf das Projekt eine Hochschulausgründung zur Realisierung der Ideen aus dem Reallabor folgen könnte.

Arbeitsschritte

Das Reallabor ist in zwei Phasen gegliedert: In Phase 1 liegt der Schwerpunkt auf der partizipativen Entwicklung von Lösungen zur genannten Leitfrage. Hierzu untersuchen, validieren und evaluieren Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen unterschiedliche Lösungsideen in Zusammenarbeit mit Bürger:innen, Kooperationspartnern und den jeweiligen Hochschulen. Als Formate kommen bspw. Studierendenprojekte, Seminare, Fallstudien, Abschlussarbeiten, aber auch ein Ideenwettbewerb oder Dialogveranstaltungen in Frage. Mögliche Fragestellungen betreffen z. B. die Einflussfaktoren auf das Umweltverhalten, Verhaltensanreize (Nudging) oder die Einsatzmöglichkeiten von Daten.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen soll im Übergang zur Phase 2 (Validierung & Zukunftskonzept) ein Prototyp, mindestens auf Demonstrationsmodellebene, entwickelt und validiert werden. Darauf aufbauend soll – ebenfalls als Teil des Bildungsprogramms – das Marktpotenzial untersucht werden und die Möglichkeit der Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells geprüft werden, sodass auf das Projekt eine Hochschulausgründung zur Realisierung der Ideen aus dem Reallabor folgen könnte.

Ergebnisse

Als ein Ergebnis des Projektes wird die Ausbildung von transformativen Nachhaltigkeitskompetenzen bei Studierenden erwartet. Zudem wird durch das Bildungsprogramm eine Referenz für Lehrinhalte im Nachhaltigkeitsbereich entwickelt und die Lehrenden diesbezüglich sensibilisiert, sodass sie sich ggf. in Zukunft verstärkt in der Vermittlung solcher Kompetenzen engagieren. Für die deutschen Mittelstädte ähnlich zu Garbsen entsteht des Weiteren eine Art Blaupause, wie die Mobilitätsinformation im Sinne des nachhaltigeren Verkehrs in diesen Städten verbessert werden könnte. Weiterhin resultieren aus dem Reallabor konkrete Erkenntnisse wie bspw. Gestaltungsprinzipien, die als Transferwissen für die institutionellen Kooperationspartner von Nutzen sein könnte. Schließlich münden die Aktivitäten des Projektes in einem Zukunftskonzept. Bei positiven Signalen aus dem Reallabor und einem entsprechenden Marktpotenzial könnte dies in einer Hochschulausgründung münden, die die Aktivitäten und Ziele des Reallabors emanzipiert fortsetzt.

Übersicht

Fördersumme

124.882,00 €

Förderzeitraum

01.01.2023 - 31.12.2024

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter