Projekt 38348/01

Klimaangepasstes Wassermanagement (KliWa) aus traditionellen Nutzungen für die Zukunft lernen

Projektdurchführung

Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V.
Promenade 9
91522 Ansbach
Telefon: +49 981 1800990

Zielsetzung

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir lernen müssen, Wasser nachhaltiger zu managen und mehr Wasser in der Landschaft zu halten. Vermehrt treten Extremwetterereignisse auf, etwa lange Trockenperioden einerseits sowie Starkniederschläge und Überschwemmungen andererseits. Das sich ändernde Klima führt uns vor Augen, dass Wasser in der Landschaft ein Schlüsselfaktor für die landwirtschaftliche Produktion und den Erhalt von Ökosystemen ist. Herkömmliche Methoden der landwirtschaftlichen Bewässerung kommen allein wegen der Wasserverfügbarkeit an ihre Grenzen. Daher müssen neben technischen (z. B. Zwischenspeicher) auch natürliche Maßnahmen zum Wasserrückhalt umgesetzt werden. Die traditionellen Techniken der Wiesenbewässerungen sind hervorragend dafür geeignet. Durch verzweigte, dem Gelände angepasste Grabensysteme wird Wasser aus einem Fluss über Bewässerungsgräben in die Wiesenfläche geleitet. Unterschiedliche Bewässerungssysteme fluten oder überrieseln die Wiesen durch gezieltes Stauen des Wassers. Ein Teil des Wassers wird anschließend wieder in den Fluss zurückgeleitet.

Die Vorteile des Wiesenbewässerung sind mannigfaltig: Sie steigert den Ertrag, trägt zur Bodenbildung bei, bindet Kohlenstoff effektiver als trockene Böden, bietet Lebensraum für feuchteliebende Tier- und Pflanzenarten, puffert Hochwasser- und Starkregenereignisse ab, fördert die Grundwasserneubildung und stellt kühlende Frischluftschneisen für angrenzende Wohngebiete dar.

Übergeordnetes Projektziel ist es, die Techniken der fast in Vergessenheit geratenen Bewirtschaftungsform der traditionellen Wiesenbewässerung zu nutzen, um mehr Wasser länger in der Landschaft zu halten. Die Vernetzung des vorhandenen Wissens zu traditioneller Bewässerung und weiteren Methoden des natürlichen Wasserrückhalts sollen neue Anstöße und Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen in unseren Landschaften geben. Darüber hinaus werden bestehende und neue Initiativen zu Fördermöglichkeiten und Projektentwicklung beraten und mit relevanten Kontaktpersonen und Institutionen vernetzt, um neue Projekte zur Verbesserung des natürlichen Wasserrückhalts zu initiieren.

Arbeitsschritte

- Recherche von aktuellen und historischen Wässerwiesen und weiteren Methoden des natürlichen Wasserrückhalts sowie Vernetzung der Akteurinnen und Akteure
- Aufbau einer Wissensplattform (Website), auf der praxisorientierte Informationen und Handlungsempfehlungen bereitgestellt und Praxisbeispiele dargestellt werden
- Austausch und Wissensvermittlung auf Veranstaltungen und Exkursionen
- Analyse und ggf. Weiterentwicklung bestehender Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene
- Beratung von interessierten Initiativen, um neue eigene Projekte zu initiieren oder bestehende Projekte weiter zu entwickeln
- Bewusstseinsbildung bei verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen hinsichtlich der vielfältigen Ökosystemleistungen von Wässerwiesen

Übersicht

Fördersumme

142.816,00 €

Förderzeitraum

01.02.2024 - 31.01.2026

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umwelttechnik