Projekt 38300/01

„Pimp My Future“ – Entwicklung und Durchführung eines Planspiels für Jugendliche zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs)

Projektdurchführung

Politik zum Anfassen e. V.
Königsberger Str. 18
30916 Isernhagen

Zielsetzung

2015 haben die Vereinten Nationen die 17 Nachhaltigkeitsziele beschlossen.
Diese sollen bis 2030 umgesetzt werden. Sie sind jedoch längst nicht allen bekannt und noch weniger, dass sie auch in der kommunalen Politik und den Schulen eine Rolle spielen. Auch wird die Perspektive von Jugendlichen dazu viel zu selten gehört. Das Projekt Pimp My Future! richtete sich deshalb speziell an Jugendliche und sollte ihrer Stimme Gehör verschaffen. Sie sollten dafür die Möglichkeit bekommen, eigene Ideen zu entwickeln, wie sich die 17 Nachhaltigkeitsziele in ihrer Kommune und Schule umsetzen lassen. Das Ziel war dabei außerdem die Auseinandersetzung mit demokratischen Strukturen, das Kennenlernen der 17 Nachhaltigkeitsziele und das Steigern der Selbstwirksamkeit durch die Teilnehmer:innen.

Mithilfe des Projektes sollten die Jugendlichen die Themen Politik, Demokratie und Nachhaltigkeit hautnah erleben und sich dabei insbesondere mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN auseinandersetzen. Ein Team aus Schüler:innen sollte den Kongress außerdem mit uns zusammen durchführen und dafür an einem Vorbereitungstag von uns geschult werden. Bis zu drei weitere Klassen konnten am Kongress teilnehmen.

Arbeitsschritte

Zur Qualitätssicherung und Erprobung des Konzeptes führten wir das Projekt zunächst einmal in Hannover durch. Die anschließenden Nachhaltigkeitskongresse fanden in den Kommunen Geestland, Pattensen, Emden, Schneeberg, Wetzlar, Papenburg, Brunsbüttel, Isernhagen, zweimal in Stutensee, Kronach, Warburg, Bargteheide, Görlitz, Garbsen, Markt Schwaben und Ratzeburg statt.

Ergebnisse

In allen Kommunen konnte das Projekt mit großem Erfolg durchgeführt werden. Die teilnehmenden Kommunalpolitiker:innen zeigten sich sehr interessiert an den Ergebnissen und haben die Ideen der Jugendlichen zum Teil bereits fest auf ihrer Tagesordnung für die nächste Stadt- oder Gemeinderatssitzung. Das Projekt wurde durch das Berlin Institut für Partizipation professionell quantitativ und qualitativ evaluiert. Dazu fanden zwei teilnehmende Beobachtungen an zwei verschiedenen Durchführungsstandorten statt. Außerdem wurden von den Teilnehmer:innen an allen Standorten Fragebögen vor und nach den Projekten ausgefüllt, welche ebenfalls ausgewertet wurden. Die Auswertung der Fragebögen erfolgte nach der Durchführung aller Nachhaltigkeitskongresse. Diese zeigte, dass vor allem die Selbstwirksamkeit der Jugendlichen durch die Durchführung der Nachhaltigkeitskongresse gestiegen ist. Die Auswertung zeigt außerdem, dass die Kongresse den Teilnehmer:innen gefallen haben und sie Neues über die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele gelernt haben. Auch eine Kompetenzsteigerung der Teilnehmer:innen war messbar.

Pimp My Future!

Öffentlichkeitsarbeit

Die Ideen und Abstimmungsergebnisse in der abschließenden Nachhaltigkeitssitzung wurden in einem Protokoll festgehalten. Dieses wurde auf unserer Homepage veröffentlicht und an die jeweiligen Stadt- und Gemeinderäte und Schulen weitergeleitet. Ein Teil des Kongressteams begleitete das Projekt außerdem filmisch und fotografisch als Redaktionsteam. Die Filme geben einen guten Einblick in den jeweiligen Ablauf der einzelnen Kongresse, die Ideen der Teilnehmer:innen und die Ergebnisse. Diese wurden auf Youtube und unserer Homepage veröffentlicht und allen Teilnehmer:innen sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Fotos wurden auf flickr und ebenfalls unserer Homepage veröffentlicht.
Außerdem entstand ein Jahresmagazin über alle Pimp My Future! - Projekte, die im Rahmen der Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt stattfanden.
Diese wurden allen Teilnehmer:innen zugeschickt und auf unserer Homepage veröffentlicht. Des Weiteren wurde zu allen Nachhaltigkeitskongressen die lokale Presse eingeladen und berichtete auch von den meisten Projekten. So gelang es das Projekt auch über die teilnehmenden Akteur:innen hinaus bekannt zu machen und den Teilnehmer:innen die verdiente Wertschätzung gegenüberzubringen.

Fazit

In allen beteiligten Kommunen wurde das Projekt erfolgreich umgesetzt.Das Projekt wurde durch das Berlin Institut für Partizipation professionell evaluiert. Die Ergebnisse dieser Evaluation bestätigen eine gesteigerte Selbstwirksamkeit und Kompetenz der Schüler:innen in politischen Prozessen. Die Projektergebnisse wurden umfassend dokumentiert und veröffentlicht, wodurch eine breite Öffentlichkeit erreicht und die Arbeit der Jugendlichen wertgeschätzt wurde. Zudem wurde das Projekt mit dem Hans-Sauer-Preis 2024 ausgezeichnet, was die Innovationskraft und Bedeutung von Pimp My Future! unterstreicht. Es gab jedoch auch Herausforderungen. Das variierende Alter und Vorwissen der Teilnehmer:innen erforderten eine Anpassung der Crashkurse und Methodiken. Diese wurden im Laufe des Projekts weiterentwickelt, sollen nach dem Ende der Förderperiode aber noch weiter angepasst werden. Das Projekt wird auch über die ursprüngliche Förderperiode hinaus fortgeführt. Weitere Kommunen haben bereits Interesse an einer Durchführung bekundet, und einige werden das Projekt mit neuen Teilnehmer:innen wiederholen. Insgesamt hat Pimp My Future! gezeigt, dass Jugendliche nicht nur fähig, sondern auch willens sind, aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuwirken.

Übersicht

Fördersumme

108.301,00 €

Förderzeitraum

01.09.2022 - 29.02.2024

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation