Anti-Graffiti-Schutz von beschichteten und unbeschichteten Metalloberflächen im Außenbereich eine Untersuchung aus Sicht der Konservierung-Restaurierung
Projektdurchführung
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Studiengang Konservierung und Restaurierung von
archäologischen, ethnologischen und kunsthand-
werklichen Objekten
Am Weißenhof 1
70191 Stuttgart
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Restaurator*innen beschäftigen sich mit dem Erhalt von Kunst und Kulturgut, das sich sowohl in Museen oder Archiven befinden kann wie auch als Kunstwerk oder Denkmal im öffentlichen Raum. Letztgenannte sind in besonderen Maße einem Schadensbild ausgesetzt, der Beschädigung durch Graffiti. Die Sprühfarben oder Stifte können dabei originale Oberflächen angreifen und verändern, wodurch die Objekte in ihrer Wirkung gestört werden. Deshalb ist man um die Entfernung solcher Zutaten bemüht und unterschiedliche, auf dem Markt erhältliche Schutzsysteme sollen die Reinigung hierbei ermöglichen. Bisher hat die Forschung vor allem den Schutz von porösen Systemen in der Baudenkmalpflege, bspw. von Steinoberflächen, in den Fokus genommen; Schutzanstriche auf Metalloberflächen im Außenbereich hingegen haben bisher wenig Aufmerksamkeit erhalten. Diese Lücke möchte das Forschungsprojekt schließen und ein Verfahren zum Schutz von beschichteten und unbeschichteten Metalloberflächen im Außenbereich ermitteln, das neben der Schutzwirkung der Anstriche und dem langfristigen Erhalt der Objekte, auch dem Anspruch des Erscheinungsbilds im Sinne der Denkmalpflege wie auch der Umweltverträglichkeit gerecht wird.
Ziel des Projektes ist es, Empfehlungen aus Sicht der Konservierung-Restaurierung für die Anwendung von bestehenden Graffiti-Schutz-Systemen auf beschichteten und unbeschichteten Metalloberflächen geben zu können. Maßnahmen der Aufbringung von Schutzschichten werden niemals Schmierereien verhindern, doch sollten diese möglichst objektschonend im Sinne des Denkmalschutzes zu entfernen sein, um Objekte, Menschen und Umwelt zu schonen. Für Objekte aus unbeschichteten Metallen bedeutet dies, dass Eloxierungen, Patinierungen, passivierende Korrosionen etc. nach der Entfernung von Graffiti erhalten bleiben sollten. Abrasive Methoden sind deshalb kritisch zu prüfen, aggressive Lösemittel können Korrosionen verursachen und sind zu hinterfragen. Bei beschichteten Metallobjekten ist die Herausforderung, einen Schutzüberzug aufzubringen, der sich mit dem vorhandenen Farbschichtpaket langfristig verträgt und die den optischen Gesamteindruck nicht verfäkscht.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEs werden zwei Versuchsreihen aufgesetzt. Die erste beinhaltet eine Testserie mit möglichen Anti-Graffiti-Schutz-Systemen auf unterschiedlichen (un-)beschichteten Metallen. In der zweiten Testserie geht es um die materialschonende Abnahme von Graffiti-Spuren, z.B. mittels Feinpartikelstrahlen. Die Ergebnisse der Versuchsreihen werden anschließend auf Case-Studies übertragen.
Fördersumme
124.803,00 €
Förderzeitraum
01.12.2022 - 01.12.2025
Bundesland
Baden-Württemberg
Schlagwörter