Das Thema Tierwohl spielt in der Garnelenzucht in Deutschland bisher eine untergeordnete Rolle, auch weil wenig darüber bekannt ist. Die Hauptaufgabe des Projektes CrustaWohl besteht darin, für die Garnelenzucht (Litopenaeus vannamei) in Deutschland ausgesuchte, praxisrelevante Haltungsbedingungen (z.B. Wasser- und Umweltparameter, Haltungsdichten, Häutungsereignisse) und Handhabungen (z.B. Größensortierung, Ernte, Reinigungsarbeiten) hinsichtlich der Auswirkungen auf chronischen Stress und Tiergesundheit anhand von verhaltensbiologischen, wasserchemischen und physiologischen Parametern zu untersuchen und in der Praxis zu einem anwendungsrelevanten Bewertungssystem (Tierwohlindex) zusammenzuführen.
Unmittelbares Ziel ist dabei, suboptimale Haltungsbedingungen, chronische Stressreaktionen, averses Verhalten, Wachstumsdefizite und mögliche Verletzungen (insbesondere bei gehäuteten Tieren) vorzubeugen, um während der Haltung eine Steigerung des Tierwohls und eine Erhöhung der Produktqualität der marktreifen Garnelen zu gewährleisten. Um die Kommunikation dieses Bewertungssystems möglichst einfach zu gestalten wird eine abschließende Zusammenfassung in Form eines Ampelsystems (grün – gutes Tierwohl, rot – gravierende Beeinträchtigung) verwendet (gewichtete Bewertung anhand eines welfare-Wertes/score). Mit diesem Bewertungssystem wird es Konsumenten beim Kauf zukünftig möglich sein auch bei Crustaceen- Produkten sich für die besten Haltungsbedingungen zu entscheiden.
Erfassung der Effekte unterschiedlicher Besatzdichten auf verhaltensbiologische und physiologische Parameter bei Salzwassergarnelen
Bestimmung des Einflusses von Hygienemaßnahmen im Haltungsprozess auf unterschiedliche Stressparameter
Untersuchungen zum Einfluss von Wasserparametern auf die gehaltenen Garnelen
Erarbeitung eines praxisrelevanten Tierwohl- Bewertungssystems
Erprobung und Validierung des Tierwohlindex in Praxisbetrieben
Erarbeitung von Verwertungs- und Anwendungskonzepten mit anerkannten Experten und Organisationen