SUSTAINABLE.CIRCULAR: Kreislaufwirtschaft nachhaltig denken und implementieren
Projektdurchführung
Collaborating Centre on Sustainable Consumption gGmbH
Consumption and Production gGmbH (CSCP)
Hagenauer Str. 30
42107 Wuppertal
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Gegenstand des Projekts ist eine Konzeptentwicklung sustainable.circular, um Potenziale,
Problemstellungen sowie Unterstützungsbedarfe von KMU als Anbieter von sustainable.circular-Produkten zu analysieren. Zentrales Ergebnis ist ein Konzeptentwurf, der wesentliche Maßnahmen bzw. Fragestellungen zusammenfasst, die KMU als Hilfestellungen für die nachhaltig-zirkuläre Transformation benötigen.
Der Konzeptentwurf beinhaltet dabei drei Bereiche:
1. Management-Tools
2. Trainingsformate (Skills)
3. Organisatorische Voraussetzungen / Change-Prozesse
Kernziel des Projektes ist es, KMU zielgerecht und langfristig darin zu befähigen, Kreislaufwirtschaft nachhaltig zu denken und zu implementieren und ihrer Rolle als Befähigende für nachhaltige Systeme und Lebensstile wahrzunehmen. Zu den übergreifenden, gesellschaftlichen Zielen des Projekts zählen die Einsparung von Ressourcen und Verbesserung des Angebots von nachhaltigen zirkulären Produkten
und Dienstleistungen (closing the loop) sowie Impulse zur Verankerung eines nachhaltigen Mindsets bei Unternehmen und Konsumenten.
Ein weiteres Ergebnis ist ein Akteursmapping. Hier werden bestehende Akteur:innen und ihre Angebote untersucht, um zu evaluieren, wer wie zur Entwicklung und Skalierung der KMU-Angebote beitragen könnte.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAP1: BNW Mitgliederbefragung
- Entwicklung einer Story samt kreativer Umsetzung, um Aufmerksamkeit für sustainable.circular-Ansätzen bei KMU zu wecken
- Online-Umfrage zu sustainable.circular im BNW-Netzwerk zur Erhebung der entsprechenden Bedarfe und Erfahrungen
AP2: Desktop-Recherche und Experteninterviews
- Sammlung und Auswertung bestehender Good Practices, Ansätze und Tools zur Unterstützung der KMU
- Ergänzende Expert:inneninterviews
- BNW-Online-Event zur Vorstellung der Ergebnisse aus der Mitgliederbefragung und der Recherchephase
AP3: KMU-Fallbeispiele
- Auswahl drei KMU anhand eines zu erstellenden Kriterienkatalogs
- Bedarfsanalyse mittels Interviews (Interviews mit Mitarbeitenden auf Management- und operativer Ebene pro ausgewähltem KMU, Interviews mit Expert:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie KMU als Nachhaltigkeitsvorreiter)
- Konzeption und Durchführung von drei Workshops anhand von Design-Thinking-Methoden, d.h. ein Workshop pro ausgewähltem KMU
- Auswertung und Dokumentation der drei Fallstudien
- Review samt Case Studies der KMU sowie Empfehlungen für ein digitales Toolkit
AP4: Konzeptentwicklung und Praxisdialog
- Entwicklung praxisrelevanter Maßnahmenkataloge/Checklisten für (1) Management-Tools, (2) Trainingsformate (Skills) und (3) Organisatorische Voraussetzungen / Change-Prozess
- Akteursmapping: Identifikation geeigneter Akteur:innen/Partner:innen für die Entwicklung und Skalierung von Angeboten
- Konferenz im Hybridformat zur Vorstellung und Diskussion der Fallbeispiele,
Maßnahmenkataloge/Checklisten sowie Diskussion und Vernetzung unter den Teilnehmer:innen
- Vernetzung mit den CE-Hubs kleine Events (online/hybrid). Weitere Vertiefung der
Fragestellungen und regionaler Austausch / Vernetzung
Ergebnisse und Diskussion
Wesentliche Erkenntnisse Case Studies:
Die Interviews mit den Unternehmen haben bestätigt, dass die Verantwortung für Nachhaltigkeit und Zirkularität oft bei wenigen Personen liegt und der Zugang zu unternehmensinternem Wissen ausbaufähig ist.
Die Case Study Unternehmen sind mit den Strategien für mehr Zirkularität ihrer Produkte vertraut, sehen sich in der Regel aber auch mit externen Hindernissen und Anforderungen des Umfeldes, wie Geschäftspartner, Kunden u.a., konfrontiert.
Die Case Study Unternehmen stehen gemäß der Auswahl an unterschiedlichen Stellen im Transformationsprozess zu sustainable.circular.
Die Interviews zeigten, dass sustainable.circular nur selten strategisch oder konzeptionell angegangen wird, sodass die Workshop-Themen aller Unternehmen auf der strategischen Ebene angesiedelt wurden, um eine strukturierte Herangehensweise anzustoßen und eine Orientierung für die weitere Entwicklung zu geben.
Die Workshops wurden positiv von den ausgewählten Unternehmen angenommen.
Es besteht z.T. noch Unterstützungsbedarf für die weitere nachhaltige Entwicklung und Umsetzung.
Wesentliche Erkenntnisse Konzepterstellung mit Hilfe des Toolkits und Akteursmapping:
Viele Akteure arbeiten zu den Themen sustainable.circular und es bestehen viele Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit je nach Kernkompetenz der Organisation und Umsetzungsgrad von Nachhaltigkeit und Circular Economy
Neben der Konzeptentwicklung von sustainable.circular konnten die Projektergebnisse schon zum Projektabschluss zu einer Übersicht für interessierte KMU verdichtet und mit konkreten Tools verknüpft werden.
Das Toolkit gibt Unternehmen, die zu sustainable.circular noch am Anfang stehen, eine übersichtliche Orientierungshilfe zu den Themen und Inhalten, die im Rahmen einer strukturierten Herangehensweise eingesetzt werden kann. Relevante Themenstränge samt Umsetzungshinweisen und externen Unterstützer:innen sind anschaulich zusammengefasst und können direkt von KMU aufgegriffen werden.
Das Toolkit ist branchenübergreifend aufgebaut.
Das Toolkit wird veröffentlicht und allen interessierten Kreisen zur Verfügung gestellt.
Um noch mehr KMU für sustainable.circular zu erreichen und eine konkrete Hilfestellung für eine gezielte Umsetzung zu bieten, ist die ständige Aktualisierung und Weiterentwicklung des Toolkits mit detaillierteren Handlungsempfehlungen als Roadmap sustainable.circular zu empfehlen. Zudem sind sektorspezifische Handlungsempfehlungen, vor allem auf Produktebene, erforderlich.
Link Finales Toolkit: https://miro.com/app/board/uXjVMO_Ksh0=/
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Wesentliche Erkenntnisse Online-Event Ist Circular Economy gleich nachhaltig?:
Rückmeldungen aus dem Kreis der Teilnehmenden bestätigen die Relevanz der
Projektfragestellung und den Bedarf an Unterstützungsangeboten für KMU.
Die Akteure verbinden mit sustainable.circular teils unterschiedliche Fragestellungen, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln ergeben (z.B. externe Anforderungen, interne Umsetzung, Wirtschaftlichkeit)
Die KMU haben auf der Strategie- und Maßnahmenebene offene Fragen zur Umsetzung und Priorisierung der Themen und geben an, keine Ressourcen für die Auseinandersetzung mit den Fragestellungen zu haben (in Bezug auf Know-How und Kapazitäten).
Ein ausführlicher Nachbericht des Webinars ist unter https://www.bnw-bundesverband.de/veranstaltungsbericht-ist-circular-economy-gleich-nachhaltig dokumentiert und öffentlich zugänglich.
Wesentliche Erkenntnisse Online-Event Wie bringen wir Circular Economy nachhaltig in die Praxis?:
Rückmeldungen aus dem Kreis der Teilnehmenden bestätigen die Relevanz einer Orientierungshilfe für KMU aufgrund der kaum zu bewältigenden Themenfülle für Nachhaltigkeit und Circular Economy
Die Inhalte werden positiv und als sehr hilfreich eingeschätzt. Vorgeschlagene Ergänzungen und Anpassungen wurden durch das Projektteam aufgenommen, geprüft und an den entsprechenden Stellen eingefügt.
Ein ausführlicher Nachbericht des Webinars ist unter https://www.bnw-bundesverband.de/wie-bringen-wir-circular-economy-nachhaltig-die-praxis zu finden.
Die Projektergebnisse sind auf folgender Website abrufbar:
https://www.cscp.org/our-work/sustainable-circular/
Fazit
Die hohe Komplexität des Handlungsfeldes sustainable.circular erfordert es, unterschiedliche Perspektiven und Disziplinen zusammenzuführen. In der Ansprache der Mitgliedsunternehmen zeigt sich ein hohes Interesse am Thema Nachhaltige Kreislaufwirtschaft aus der BNW-Mitgliedschaft und von Unternehmen außerhalb der BNW-Mitgliedschaft (Resonanz Webinare).
Ein positives Signal ist, dass insbesondere die Perspektive der Nachhaltigkeit hier auf so viel Resonanz stößt und zeigt, dass ein ernsthaftes Interesse am ökologischen Potenzial des zirkulären Wirtschaftens besteht.
Die Rückmeldungen der Unternehmen bestätigen allerdings, das (Nachhaltige) Kreislaufwirtschaft in der Praxis schwer umzusetzen ist, es bedarf einer Komplexitätsreduktion und Vermittlung von fehlendem Wissen und Unterstützung bei ersten Schritten für die Unternehmen.
Der Projektoutput bietet hierfür eine erste gute Orientierung, aber weitere Werkzeuge und Unterstützungsangebote für Unternehmen sind für die praktische Umsetzung unabdingbar. Er stellte eine sinnvolle Ergänzung und Schnittstelle zu den circular hubs dar, als theoretische Einordnung, zum Schaffen von Bewusstsein bei der Zielgruppe und zum internem Wissens-Aufbau, quasi als Basis für das weitere Arbeiten an dem Thema. Neben der allgemeinen Veröffentlichung der Projektergebnisse über die
Projektseiten der DBU und des CSCP erfolgt die Abschlusskommunikation auch über die circular hubs, zusammen mit einem Angebot in den Austausch über die kooperative Umsetzung der Inhalte zu treten. Eine kontinuierliche Nutzung der Projektergebnisse ist hierdurch sichergestellt.
Fördersumme
124.035,00 €
Förderzeitraum
01.05.2022 - 30.04.2023
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Schlagwörter