BusBahnTOUR – Mit Bus und Bahn zum Radeln und Wandern – Kommunikationskonzept zu klimafreundlicher Tourenplanung
Derzeit ist es sehr kompliziert, Ausflüge zu planen, bei denen man mit Bus oder Bahn zum Wandern oder zu einer Radtour fahren will. Es gibt kein Tool, mit dem man die Anreise mit Bus und Bahn zu einer Radtour oder Wanderung einfach planen kann. Wo der Öffentliche Verkehr mit Rad- und Wandertouren verknüpft wird. Das wollen wir bauen. Und es so den Menschen in Deutschland viel leichter machen, aufs Auto zu verzichten.
Es gibt natürlich viele gute Tourenplaner für Rad und Wandern. Bei den besten von ihnen (komoot, Outdooractive/alpenvereinaktiv, Bergfex) kann man sich Touren filtern lassen, ob sie mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Aber wenn eine Tour gekennzeichnet ist “mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen” dann beginnt die Odyssee für den User erst, herauszufinden, was damit gemeint sein könnte.
Man muss dann selbst mühsam herausfinden:
- Ist beim Tour-Einstieg ein Bahnhof oder eine Bushaltestelle in der Nähe? Nur im letzten Fall kann ich mein eigenes Rad mitnehmen.
- Wie kompliziert ist die Anreise zum Tourstart? Wie oft muss ich umsteigen?
Fährt dorthin jeden Tag ein Bus oder Zug? Sind die Zeiten am Wochenende anders?
- Wenn es ein Bus ist, ist es vielleicht ein touristischer Fahrrad-Bus, der auch Räder mitnimmt?
- Für jene, die ihr Rad im Zug mitnehmen wollen, weil die oft voll sind auf bestimmten touristischen Strecken: Gibt es vielleicht einen Radverleih in der Nähe der Haltestelle / Bahnhofs?
- Bei Streckentouren von A nach B. Gibt es am Ende der Tour eine einfache Verbindung zurück? Wann komm ich dort am Tour-Ende eigentlich an, ab wann ich die Rückfahrt mit Öffis planen muss?
Hat man ein Auto, spart man sich meist die Mühe, spannt die Räder aufs Dach und fährt los zu einem Startpunkt einer Rundtour. Das ist derzeit am einfachsten.
Wir haben herausgefunden, wie es am einfachsten für den User ohne Auto wäre:
- Der User sagt lediglich, wie lang er radeln / wandern will und bekommt dann deutschlandweit gut mit Bahn/Bus erreichbare Touren (Tages- und Mehrtagestouren) angezeigt.
- Das sind je nach Startpunkt und Startzeit natürlich immer andere Touren.
-Inklusive Hin- und Rückfahrten, übersichtlich auf einer Map.
- Am besten gleich mit dem passenden Ticket.
- Am besten gleich mit Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten an der Strecke.
Die beiden wichtigsten Zutaten, die Touren und die Fahrplandaten haben wir als Open Data zur Verfügung. Wir müssen sie nur intelligent verknüpfen. Und haben keinen Aufwand, sie ständig aktuell zu halten. Das machen andere Akteure.
- Die Touren kommen aus Open Source Quellen wie https://hiking.waymarkedtrails.org/ oder aus Schnittstellen der Tourismusregionen.
- Fahrplandaten sind seit 2019 Open Data (https://www.opendata-oepnv.de/ht/de/datensaetze). Nur deshalb ist unser Vorhaben technisch möglich.
- Die POIs ( Radverleihe, Einkehrmöglichkeiten, Übernachtungen bei Mehrtagestouren, Ausflugstipps am Rande der Tour, Badestellen etc.) kommen aus den Schnittstellen der Tourismusregionen.
- Wir können dann auch automatisch Streckentouren von Bf/Haltestelle A zu Bf/Haltestelle B generieren - ein großer Vorteil von Touren mit ÖPNV, bei Touren mit Auto-Anreise muss man immer Rundtouren machen, zurück zum Parkplatz.
In der Kommunikation (PR und Social Media) werden wir die Stärken von Touren mit ÖPNV-Anreise preisen:
- Mit BusBahnTOUR Wanderungen und Radtouren jetzt kinderleicht planen
Klimafreundlich in die Natur und klimafreundlich durch die Natur wandern oder radeln
- Entspannt anreisen, Parkplatzsuche vermeiden.
- Preiswert ins Grüne. Die Gruppentickets / Freizeittickets sind oft erstaunlich günstig.
- Schneller ins Grüne als mit dem Auto. Weil wir automatisch immer nur mit keinem oder wenig Umstiegen erreichbare Tourenstartpunkte zeigen, ist man gerade in Ballungsräumen oft schneller dort als mit Auto.
- Nicht immer nur langweilige Rundtouren zum Parkplatz machen müssen.
- Neue Touren entdecken. Nämlich solche, die nicht an einem Autoparkplatz starten. Sondern bei Bahnhöfen/Haltestellen.
Wir wollen in 2 Pilotregionen den Tourenplaner ausrollen. Wir haben bereits ein großes Netzwerk mit Akteuren in Kommunen und Tourismus. Wir können hier also aus dem Vollen schöpfen. Ganz grob ist der Ablauf dieser:
- Prototyping, Design, Testing
- Umsetzung in Iterationen mit Testing-Intervallen
- Kommunikation, Vernetzung mit den relevanten Akteuren
Rolle der Pilotregionen
- Konkrete Mitwirkung und Beteiligung bei der Entwicklung des Piloten.
- Einbindung beim User-Testing vor Ort: Räumlichkeiten, Feedback von Mitarbeitern in den Tourist-Infos
- Beratung, Expertise, welche Bedürfnisse die Gäste haben, was sich bewährt hat, was funktioniert und was nicht
- Marketing / Verbreitung des Piloten in den regionalen Kanälen, also Website, Social Media, digitale Gästemappen, Newsletter, Print-Materialien wie Poster, Flyer etc.
- Interne Kommunikation via Mailverteiler, interne Workshops mit Hoteliers, etc.
Im Idealfall: Finanzielle Beteiligung
Es gab viele interessierte Regionen – das Thema begeistert richtig – und das Osnabrücker Land (also Großstadt plus Umland) und das Wendland-Elbe (sehr ländlich, mit dünnem ÖPNV) haben das Rennen gemacht.
Bei den Gesprächen stelle sicher heraus, dass dort jeweils das Thema hoch hängt und die Geschäftsführer / Marketing-Mitarbeiter auch Zeit dafür investieren wollen und auch können.
Entwicklung Prototyp / Usability
Aus Erfahrung wissen wir: Die immer unvermeidlichen Fehler sollte man möglichst früh machen, weil es dort billiger ist, seine Fehler zu machen, wo noch keine Zeile Code entwickelt wurde. Nämlich beim Prototyp, Klickdummy, wo wir sehr viel ausprobieren wollen und schnell im Labor erdachte Konzepte durch die Realität, nämlich durch User-Testings, über den Haufen geworfen werden.
- Interviews mit Menschen, die gerne Wandern oder Radtouren machen. Wir wollen noch genauer herausfinden, wie sie jetzt Touren ohne Auto planen.
- Erste Prototypen als Klickdummy, mobile first, um herauszufinden, wie die User Journey grundsätzlich aussehen muss, um möglichst intuitiv und einfach zu sein.
- Erste Testingrunde mit möglichst diversen Testpersonen. Funktioniert die Usability, kommen die User damit sofort klar?
- Anpassung oder völlige Neukonzeption des Prototyps (immer noch Klickdummy, noch keine Zeile ist programmiert), je nach Ergebnis des Testings.
- Zweite Testingrunde mit möglichst diversen Testpersonen. Funktioniert die Usability, kommen die User damit sofort klar?
- Anpassung des Prototyps, Feintuning.
- Dritte Testingrunde
Technisches Konzept
Wir haben jetzt einen Prototypen, wo wir wissen, die User kommen damit sofort zurecht, er ist ist nicht überfrachtet mit zu vielen Funktionen, wir haben eine klare Hierarchie, was zuerst und was später angezeigt werden muss, damit die User nicht verwirrt werden. Jetzt gilt es, die Machbarkeit dieses Wunschzettels zu prüfen. Manchmal ist eine 100 Prozent Lösung 10mal aufwändiger als eine 80 Prozent Lösung. Hier gilt es eine Balance zu finden.
- Prüfung der Zutaten, also GTFS Fahrplandaten und Touren, welche Quellen können wir wie verwenden.
- Architektur Backend, wie muss das konzipiert sein, wenn Open Source Touren und parallel Touren-APIs von Tourismusregionen eingebunden werden.
- Umkreis-Routing ist bei Milliarden möglicher Kombinationen sehr rechennintensiv, können wir auch weiter als 4 Stunden zu Touren routen, ohne dass die Performance in die Knie geht?
Umsetzung
Iteration 1
Dazu müssen die Designer, Entwickler, Product Manager und Product Owner eng zusammen arbeiten. Wir haben gute Erfahrungen mit dem Jira Entwickler Tool, wo Tickets für ganz konkrete Aufgaben erstellt, zugewiesen, terminiert und geprüft werden können.
- Testing mit echten Daten in möglichst echten Nutzer-Situationen.
- So früh wie möglich wollen wir den Tourenplaner BusBahnTOUR mit echten Daten in echten Situationen testen. Dazu befragen wir mindestens 20 Personen mit diversen Lebenshintergründen, ob sie damit klar kommen. Und entdecken so sicher noch viel kleine Stolperfallen, die immer erst mit den Live-Daten zu Tage treten.
Iteration 2
- Einarbeitung der Ergebnisse aus dem Live-Testing in Design/Konzeption und Entwicklung.
- Weitere Testing-Runden, A-B-Testings bei kleineren Features etc.
Bug Fixing und Fertigstellung
- Wobei so ein Produkt natürlich niemals fertig wird.
Implementierung Geschäftsmodell
Da die Erlöse erst langsam anlaufen werden, gilt schon sehr frühzeitig in der Projektlaufzeit das Geschäftsmodell zu implementieren, so dass nach Ende der Laufzeit bereits relevante Erlöse fließen.
Das Geschäftsmodell steht auf 3 Beinen:
- B2B White Label Lösungen für Destinationen und Landestourismusmarketingorganisationen (LMOs).
- B2C Provisionen Ticket Verkauf Bahn und Flixbus / B2C Provisionen Unterkünfte pro Buchungssumme)
- B2C Erlöse Werbung / Curated Content / Newsletter Marketing