Projekt 35148/02

Integration des umweltentlastenden Zusatz-Moduls Entsiegelung und Hofbegrünung in das laufende Projekt AZ 35148/01 Städtedialog Gebäudegrün

Projektdurchführung

BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. GebäudeGrün e. V. (BuGG)
Albrechtstr. 13
10117 Berlin

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Dach- und Fassadenbegrünung sind anerkannte Maßnahmen zur urbanen Klimawandelanpassung. Sie steigern zudem die Biodiversität in der Stadt und tragen zur Luftreinigung bei. Aufgrund ihres Mehrfachnutzens wächst die Nachfrage nach fachlichen Informationen und Fördermöglichkeiten bei den Städten. Der gegenwärtige Stand des Fachwissens und des Umgangs mit den Förderinstrumenten ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Das übergeordnete Ziel dieses Projektes ist daher der Aufbau eines Kommunikationsformates für Städte zur bundesweit flächendeckenden Förderung von Gebäudebegrünung. Dabei steht der regelmäßige Erfahrungsaustausch zwischen den Städten und die Informationsvermittlung zu kommunalen Förderinstrumenten im Vordergrund. Am Ende des Projektes sollen Best-Practice-Beispiele und Arbeitshilfen für Städte zur Förderung von Gebäudebegrünung erarbeitet werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm die Zielsetzung zu erreichen, setzte das Projekt auf eine modulartig aufgebaute Veranstaltungsreihe („Städtedialog Gebäudegrün“), die in sechs bundesweit verteilten Städten stattfinden soll. In Modul 1 werden zunächst Grundlagen der Dach- und Fassadenbegrünung (Rechtliche Rahmenbedingungen, Begrünungsarten, Funktionen und Wirkungen) behandelt und anschließend die finanziellen Förderinstrumente thematisiert. In Modul 2 wird der Fokus auf die fordernden Instrumente zur Förderung Bauleitplanung und Satzung gelegt. Das Modul 3 widmet sich der Bestandserfassung und Potentialanalyse von Gründächern. Die Module 1 – 3 werden eintägig abgehalten. Modul 4 bildet die zweitägige Abschlussveranstaltung in Berlin. Insgesamt sollen während der Projektlaufzeit 19 Veranstaltungen mit 20 Veranstaltungstagen durchgeführt werden. Das Programm der Veranstaltungen setzt sich zusammen aus Fachvorträgen und Workshops, in denen mit den Städtevertreter*innen zusammen offene Fragen, Bedenken und Herausforderungen in der kommunalen Förderung von Gebäudebegrünung diskutiert werden. Zudem sind vier Themenblöcke „Städtestrategie“ im Programm des Weltkongress Gebäudegrün (28. – 30.09.2021) für das Projekt vorgesehen. Referent*innen verschiedener internationaler Städte stellen dabei anhand von Vorträgen ihre Städtestrategie zur Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung vor. Begleitend zur Veranstaltungsreihe wird eine Internetplattform erstellt, um die Ergebnisse der Veranstaltung zu präsentieren und den Städten Informationsmaterial und Arbeitshilfen zur Verfügung zu stellen. Weitere Maßnahmen, wie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Print- und Onlinemedien, flankieren das Projekt.


Ergebnisse und Diskussion

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die geplanten Präsenz-Veranstaltungen zeitlich verschoben, zum Teil zusammengelegt und in ein digitales Format umgewandelt. Insgesamt führte der BuGG im Rahmen des Projektes zwölf Online-Seminare mit ca. 430 Teilnehmer*innen aus über 180 Städten durch. Flankierend fand im November 2021 der Bundeskongress Gebäudegrün statt, bei dem auch die Themen direkte und indirekte Förderung von Gebäudebegrünung angesprochen wurden. Neben den Online-Seminaren zur Dach- und Fassadenbegrünung konnte 2022 in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover und dem BUND Region Hannover ein zusätzlicher Städtedialog zum Thema Entsiegelung und Hofbegrünung organisiert werden. Die Online-Seminare waren ganztags angelegt und charakterisierten sich durch eine Mischung aus Theorie und Praxis. Die Auswertungen der BuGG-Städteumfragen und -Recherchen 2020, 2021, 2022 und 2023 zu den kommunalen Förderinstrumenten zeigten den aktuellen Stand und die Entwicklungen innerhalb der Förderlandschaft zur Dach- und Fassadenbegrünung in Deutschland auf. Neben Fachvorträgen zu den einzelnen Instrumenten konnten sich teilnehmende Städtervertreter*innen mit Erfahrungsberichten einbringen. Zudem fanden Workshops zu speziellen Aspekten der Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung statt. Dabei konnten offene Fragen sowie Bedenken und aktuelle Problemstellungen der Städte diskutiert und beantwortet werden. Die Resonanzen der Teilnehmer*innen zu den durchgeführten Veranstaltungen waren größtenteils „sehr gut“ und „gut“. Auf der Projektwebseite werden die verschiedenen Fachvorträge, Erfahrungsberichte und Workshop-Ergebnisse gesammelt und interessierten Städtevertreter*innen auch nach der Veranstaltungsreihe exklusiv zur Verfügung gestellt. Über 200 Personen aus fast 150 Städten haben sich bereits für den VIP-Zugang zu den gesammelten Informationsmaterialien registriert. Der ebenfalls auf der Projektwebseite hinterlegte StädteDia[B]log wurde von den Städten hingegen überhaupt nicht genutzt. Bei der halbtägigen Abschlussveranstaltung am 19.06.2023 (Modul 4) wurden die Erkenntnisse aus den Städtedialog-Modulen zusammengefasst, Erfolgsfaktoren zu den einzelnen kommunalen Förderinstrumenten herausgestellt und Empfehlungen für Städte abgeleitet. Mit der Präsentation der Ergebnisse beim Weltkongress Gebäudegrün 2023 fand das Projekt „Städtedialog Gebäudegrün“ sein informelles Ende. In der BuGG-Fachinformation „Leitfaden kommunale Förderinstrumente Dach- und Fassadenbegrünung sowie Entsiegelung und Hofbegrünung“ wurden die Projektergebnisse des „Städtedialog Gebäudegrün“ aufbereitet und als Arbeitshilfe für Städte und Gemeinden zur Verfügung gestellt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Zu den verschiedenen Veranstaltungen der einzelnen Module, im Rahmen von Vorträgen auf Kongressen (Bundeskongress 2021 und Weltkongress Gebäudegrün 2023, Fachkongress Solar-Gründach 2022) und durch flankierende Maßnahmen und Aktionen (BuGG-Marktreport Gebäudegrün, BuGG-Gründach- und Fassadengrün-Foren, Aktionswoche Gebäudegrün) wurde während der Projektlaufzeit durchgehend Öffentlichkeitsarbeit betrieben und auf das Projekt „Städtedialog Gebäudegrün“ aufmerksam gemacht.


Fazit

Obwohl die Corona-Pandemie die Veranstaltungsplanung beeinträchtigt hat, konnten über den digitalen Weg sehr viele Städte und Teilnehmer*innen erreicht werden. Während der Städtedialoge fand ein reger Austausch zwischen kleinen und großen bzw. erfahrenen und unerfahrenen Städten statt. Zwischen den Städtevertreter*innen unterschiedlicher fachlicher Abteilungen konnten Kontakte geknüpft werden und auch innerhalb des BuGG das Städte-Netzwerk ausgebaut werden. Immer mehr Städte in Deutschland fördern Dach- und Fassadenbegrünung direkt über finanzielle Zuschüsse oder indirekt über Festsetzungen in B-Plänen. Das Potential an Begrünungsflächen im Bestand und im Neubau bleibt weiterhin groß und auf spezifische Fragestellungen gilt es in den folgenden Jahren Antworten zu finden und Praxisbeispiele zu generieren. Mit dem Projekt „Städtedialog Gebäudegrün“ konnte ein in Deutschland einmaliges Kommunikationsformat gestaltet werden, dass bei den Städten auf positive Resonanzen stößt und dass es auch in Zukunft jährlich weiterzuführen gilt.

Übersicht

Fördersumme

12.761,00 €

Förderzeitraum

20.12.2021 - 30.09.2023

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Umweltkommunikation