Wanderausstellung ‚Insektensterben‘
Projektdurchführung
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
53113 Bonn
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Der Verlust von Biodiversität und vor allem das Insektensterben sind zentrale Themen des Naturschutzes und der Umweltbildung. Nichtsdestotrotz sind viele der wissenschaftlichen Hintergründe nicht für die Allgemeinheit aufbereitet. Aus diesem Grund hatten sich zwölf norddeutsche naturkundliche Museen und Sammlungen, die im Museumsverbund der Nord- und Ostsee Region NORe e. V. organisiert sind, zusammengetan, um gemeinsam eine Wanderausstellung zum Rückgang der Insekten in Deutschland zu konzipieren und durchzuführen.
Ziel des noch bis mindestens 2027 weiterlaufenden Wanderausstellungsprojekts ist es über Naturzusammenhänge aufzuklären, damit Besuchende der Ausstellung, insbesondere Kinder und Jugendliche, das Rüstzeug für eine aktive Teilnahme an der laufenden Diskussion über den Insektenrückgang erhalten.
Die Ausstellung Facettenreiche Insekten Vielfalt I Gefährdung I Schutz beantwortet Fragen rund um Insekten und vermittelt anschaulich aktuelle wissenschaftliche Grundlagen ohne die Besuchenden zu überfordern.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt ist in vier größere Arbeitsschritte gegliedert, die teilweise parallel verlaufen sind:
1. Sichtung bestehender, lokaler wissenschaftlicher Daten und punktuelle Ergänzung durch Sammlungsdaten, die den Insektenrückgang belegen
2. Konzeption und Bau der Ausstellung
3. Präsentation der Ausstellung an zunächst acht Standorten von NORe-Museen
4. Präsentation der Ausstellung an weiteren Stationen im gesamten Bundesgebiet
Ergebnisse und Diskussion
Die Ausstellung wurde in zweifacher Ausführung produziert und wandert auch über das drittmittelgeförderte Projekt hinaus bis mindestens Ende 2027 durch verschiedene Museen und Naturschutzhäuser. Über ein dazugehöriges Begleitbuch und Veranstaltungen zur Ausstellung werden Besuchende, die nach einer Evaluation der ersten vier Ausstellungsstandorte näher bestimmt werden konnten, erreicht und über die Vielfalt, die Gefährdung und den Schutz von Insekten aufgeklärt.
Eine Ausstellung ist an sich ein gutes Instrument, um Themen aufzugreifen und die Aufmerksamkeit eines Teils der Gesellschaft darauf zu lenken. Zwar sind die Besuchenden eines naturkundlichen Museums nicht uneingeschränkt als repräsentativ der allgemeinen Bevölkerung anzusehen. Doch auch sie sind ein Bestandteil der Gesellschaft und genau dieser Teil der Gesellschaft der nicht unterschätzt werden sollte kann Großes bewirken.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Ausstellung an sich ist ein Medium, das sich an die Öffentlichkeit wendet und über das Ergebnisse vermittelt werden. In einer Evaluierung wurden auch Informationen zur Besuchendenstruktur abgefragt. Damit kann gut abgeschätzt werden, wen die Ausstellung erreicht. Rund 70 Prozent aller Befragten sind jünger als 50 Jahren, knapp die Hälfte sind sogar jünger als 40 Jahren. Teil des Budgets für die Ausstellung waren auch Gelder für Werbemittel wie Flyer, Postkarten und Plakate sowie die Finanzierung von größeren Marketingaktionen. Fast alle beteiligten NORe-Museen nutzen Möglichkeiten wie CityCards oder Plakatierung im öffentlichen Raum bzw. schalteten Anzeigen sowohl in den Print- als auch in den sozialen Medien, um die Ausstellung bekannter zu machen.
Auf der Homepage www.proinsekt.de stehen die aktuell gezeigten Ausstellungsstandorte im Vordergrund mit ihren Begleitprogrammen. Im Archiv lassen sich die Informationen zu den bereits gezeigten Ausstellungsstandorten finden. Auch das Begleitbuch ist trägt mit einer Auflage von 2.000 Stück zur Verbreitung der Ergebnisse bei.
Über die vielfältigen Veranstaltungen im Rahmen des Begleitprogramms zur Wanderausstellung beschäftigten sich in den NORe-Museen gut 10.000 Teilnehmende mit der Vielfalt, der Gefährdung und den Schutz von Insekten.
Fazit
Die Ausstellung und das dazu gehörige Begleitbuch haben sich als sehr nützliche Werkzeuge der Wissenschaftskommunikation erwiesen, die über eine reine Veröffentlichung in einem Buch bzw. über einzelne Veranstaltungen hinausgehen.
Die Insekten-Ausstellung ist als Wanderausstellung entworfen, sodass sie in mehreren Museen nacheinander aufgebaut werden kann und auch nach einigen Stationen nichts von ihrer Relevanz einbüßen wird. Je nach Besuchendenandrang in den jeweiligen Museen werden in jeder Station, in der sie gezeigt wird, Tausende von Besuchenden sie besuchen, was natürlich die Anzahl der erreichten Menschen jeweils erhöht und die Wirkung der Ausstellung erstens weiter bzw. großflächiger streut, und zweitens verstärkt.
Da sie in zweifacher Ausfertigung ihre Wanderschaft angetreten ist, werden noch mehr Menschen im gleichen Zeitraum erreicht.
Die Nachfrage für den Verleih der Ausstellung war sehr groß und konnte nicht gedeckt werden. Da der Verschleiß der Wanderausstellung noch nicht abzusehen ist, wird aktuell nur bis Ende 2027, also mit fast sechs Jahre Wanderzeit geplant.
Auch war das Presse-Echo bei vielen Standorten sehr groß, was das Ausstellungsthema Insektenschwund als gesellschaftlich aktuell und interessant ausweist, bei dem der Bedarf nach Informationen und Einordnung groß ist.