Der Hintergrund für das Gesamtziel des Vorhabens „Bio2020Plus“ ist die Notwendigkeit für die aus der EEG-Förderung ab 2020 auslaufenden Bioenergieanlagen (Biogasanlagen, Holzheizkraftwerke) und auch für Neuanlangen bereits zusätzliche Einkommensquellen und ökonomische und umweltrelevante Perspektiven durch innovative und ökonomisch tragfähige und umsetzbare Post-EEG-Geschäftsmodelle aufzuzeigen und somit auch bedeutende und notwendige Beiträge dieser Anlagen zur Energiewende und zum Klima- und Umweltschutz abzusichern und weiterzuentwickeln.
Übergeordnetes Ziel ist daher gewesen, land– und forstwirtschaftlichen sowie industriellen Bioenergie-Bestands- und Neuanlagen über innovative und ökonomisch tragfähige Post-EEG-Geschäftsmodelle Perspektiven für einen ökonomischen Anlagenbetrieb bereits gegenwärtig aufzuzeigen und somit Investitionen für einen energiewirtschaftlich optimierten Anlagenbetrieb sowie die Absicherung und Weiterentwicklung der Klima- und Umweltschutzleistungen der Bioenergie zu ermöglichen. Diesbezügliche Informations- und Transferangebote waren im Fokus von Bio2020Plus.
Hierzu hat Bio2020Plus verschiedene Informations-, Know-how-Transfer sowie Beteiligungsangebote zur Verfügung gestellt:
- Arbeitspaket 1: Projektbeirat „Bio2020Plus“
- Arbeitspaket 2: Bundesweite Road-Show „Bio2020Plus“ mit Experten-Workshops, Praxisseminaren und zentraler Bio2020Plus-Abschluss-Fachtagung
- Arbeitspaket 3: Lehr- und Demonstrationsfahrten „Bio2020Plus“
- Arbeitspaket 4: Internet-Informations-Angebot und begleitende Ö-Arbeit „Bio2020Plus“
Arbeitspaket 1: Projektbeirat „Bio2020Plus“
1. Sitzung des Projektbeirates hat am 7.6.2018 in Berlin
Weitere Abstimmungen Mitgliedern des Projektbeirates wurden Corona-bedingt telefonisch durchgeführt.
Arbeitspaket 2: Bundesweite Road-Show „Bio2020Plus“ durch Experten-Workshops zu Post-EEG-Geschäftsmodellen, durch Praxisseminare zu Post-EEG-Geschäftsmodellen und einer zentralen Bio2020Plus-Abschluss-Fachtagung:
- Experten-Workshop Holzheizkraftwerke am 26.9.2018 in Würzburg
- Experten-Workshop Biogasanlagen am 29.11.2018 in Erfurt
- Praxisseminar für Holzheizkraftwerksbetreiber am 26.9.2019 in Würzburg
- Praxisseminar für Biogasanlagenbetreiber am 5.11.2019 in Hannover
- Praxisseminar für Biogasanlagenbetreiber am 12.12.2019 in Nürnberg
- Praxisseminar für Holzheizkraftwerksbetreiber am 24.9.2020 im digitalen Format
- Abschluss-Veranstaltung „Zukunftsforum Bio2020Plus“ am 28.9.2022 im digitalen Format
Arbeitspaket 3: Lehr- und Demonstrationsfahrten „Bio2020Plus“ zu ausgewählten Best-Practice-Anlagen
- Lehrfahrt Holzheizkraftwerke am 24.9.2019 in Würzburg und Umgebung
- Lehrfahrt Biogasanlagen am 13.12.2019 in Nürnberg und Umgebung
- Lehrfahrt Bio2020Plus am 10.11.2022 in Würzburg und Umgebung
Arbeitspaket 4: Projektbezogene Internet-Kommunikationsplattform „Bio2020Plus“ und begleitende Projekt-Öffentlichkeitsarbeit „Bio2020Plus“
s. hierzu Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Zu Beginn des Projektes wurde ein Logo als „Wortbild-Marke“ für das Projekt Bio2020Plus erstellt, welches sich als Wiedererkennungszeichen in allen Aktivitäten und Maßnahmen des Projektes wiederfindet.
Ende 2018 wurde eine projektbezogene Internet-Kommunikationsplattform „Bio2020Plus“ online geschaltet (www.bio2020plus.de), in der über die gesamte Laufzeit des Projektes aktuelle Informationen über die Projektaktivitäten, die diesbezüglichen Kommunikations- und Beteiligungsmöglichkeiten sowie die diesbezüglichen Ergebnisse zur Verfügung gestellt wurden. Weiterhin hat über die gesamte Laufzeit des Projektes „Bio2020Plus“ eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit stattgefunden, welche die Veröffentlichung von Newslettern, die Beantwortung von Journalisten- und Presseanfragen sowie die Teilnahme an themenrelevanten Veranstaltungen beinhaltete.
Folgende Aktivitäten wurden durchgeführt:
- Ankündigung, Bewerbung und Dokumentation der Praxisseminare „Bio2020Plus“ und der der Lehr- und Demonstrationsfahrten „Bio2020Plus“ mit Hintergrundinformationen
- Veröffentlichung von Newslettern zu den Aktivitäten des Projektes „Bio2020Plus“
- kontinuierliche Pflege und Aktualisierung der Internet-Informationsseiten
- Teilnahme an themenbezogenen Partnerveranstaltungen
Alle durchgeführten Maßnahmen der Arbeitspakete 1, 2, 3 und 4 wurden wie im Projektplan vorgesehen durchgeführt und mit sehr guter Resonanz von den jeweiligen Zielgruppen angenommen. Corona-bedingt wurde das Projekt durch Beantragung und in Abstimmung mit der DBU bis 12/2022 verlängert. Ebenso Corona-bedingt wurde das Praxisseminar Holzheizkraftwerke in 2020 und das Zukunftsforum „Bio2020Plus“ im digitalen Format durchgeführt. Die digitalen Formate wurden von den Zielgruppen ebenso sehr gut angenommen und waren erfolgreich. Die beschriebene Vorgehensweise in den Arbeitspaketen 1, 2, 3 und 4 hat sich als zielführend bewährt.
Insgesamt haben an den diversen Veranstaltungsformaten von Bio2020Plus 568 Branchenvertreter teilgenommen und somit von dem durchgeführten Know-how-Transfer profitiert. Die diversen Kommunikations-Veranstaltungsformate von Bio2020Plus wurden mit insgesamt 47 Referenten und Präsentationen durchgeführt, die eine hochwertige fachliche Diskussion und Erörterung sichergestellt haben. Die Präsentationen stehen darüber hinaus allen interessierten Zielgruppen unter www.bio2020plus.de zum Download zur Verfügung, so dass über die Veranstaltungen hinaus ein weiterer Know-how-Transfer sichergestellt ist. Zudem wurden bei den 3 durchgeführten Lehr- und Demonstrationsfahrten „Bio2020Plus“ insgesamt 10 verschiedene Anlagenstandorte besucht.
In mehreren Informationsangeboten von Bio2020Plus wurde insbesondere die Bedeutung einer Änderung des Brennstoff- bzw. Substratmixes durch eine verstärkte Nutzung von Rest- und Abfallstoffen aus der Land- und Forstwirtschaft sowie aus dem kommunalen Bereich für einen zukünftig tragfähigen ökonomischen und ökologischen Anlagenbetrieb herausgestellt. Die Nutzung von diesen Rest- und Abfallstoffen ist vielfach eine ökonomische Voraussetzung für eine Anschlussfähigkeit eines Post-EEG-Geschäftsmodells
Das übergeordnete Ziel von Bio2020Plus, Bioenergie-Anlagenbetreiber an innovative und ökonomisch tragfähige Post-EEG-Geschäftsmodelle durch einen Know-how-Transfer und dadurch ausgelöste Multiplikatoreffekte heranzuführen, ist durch die sehr gute Beteiligung der Bioenergiebranche erfolgreich gelungen.
Im Ergebnis konnten die durchgeführten Bio2020Plus-Aktivitäten eine erste erfolgreiche Sensibilisierung in der Branche für das Thema „Post-EEG-Geschäftsmodelle“ und einen wirksamen Know-how-Transfer erzeugen.
Notwendig sind jedoch weitere kontinuierliche, praxisnahe Informationsangebote, da die Anzahl der aus der EEG-Förderung herauslaufenden Bioenergieanlagen ab 2024 und in den Folgejahren deutlich zunehmen wird: eine Fortführung der bisherigen Bio2020Plus-Aktivitäten mit einer 2.0.-Phase wäre daher wünschenswert und notwendig. Praxistaugliche Kommunikations- und Informations-Dienstleistungsangebote für Post-EEG-Geschäftsmodelle erfordern weiterhin höchste Priorität, um möglichst allen Anlagenbetreibern einen ökonomisch und ökologisch effizienten nachhaltigen Weiterbetrieb des bestehenden Bioenergie-Anlagenparks zu ermöglichen.