Erneuerbare Energien Sachsens und Niederschlesiens
Projektdurchführung
DREBERIS GmbH
Heinrich-Zille-Str. 2
01219 Dresden
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
In Polen beginnt aktuell eine breite Einführung der erneuerbaren Energien. Diese Entwicklung ist aus Gründen des Klimaschutzes sowie der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wünschenswert. Die Planungen orientieren sich dabei an der Erfüllung der Europäischen Klimaschutzziele, wonach Polen bis 2020 einen Anteil von 15% des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen soll.
Der Entwicklung und nachhaltigen Realisierung von Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien stehen nach wie vor eine Vielzahl von Hemmnissen entgegen. Dazu zählen:
mangelnde Erfahrung der Behörden;
unzureichender Ausbauzustand der Elektrizitätsnetze und daraus folgende Probleme beim Netzanschluss;
mangelnde Stabilität des Fördersystems;
mangelnde Kenntnisse zum technologischen Stand der Technik.
Neben diesen eher technisch-ökonomischen Problemen nimmt jedoch auch die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Konsequenzen des Ausbaus der Nutzung erneuerbarer Energien zu. Aktuell dominiert die Betonung der Probleme - Beispiele von schlecht entwickelten Windkraft- oder Biogasprojekten verunsichern sowohl Bürger als auch Verwaltung und vermindern die Akzeptanz für den weiteren Ausbau. Die Darstellung von positiven Beispielen, aber auch der positiven Effekte treten in den Hintergrund.
Angesichts der Bedeutung, die sorgfältig entwickelte Projekte für die lokale Entwicklung haben können (Entwicklung von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen, kommunaler Infrastruktur u. a.), war beabsichtigt, mit dem Projekt einen Beitrag dazu zu leisten, dass das Konfliktpotential von Erneuerbaren-Energien-Projekten vermindert wird. Den Bedarf hierfür erkannten die Antragssteller vor allem auch im Rahmen breit angelegter Diskussionen der deutsch-polnischen Initiative EURENERGIO.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt gliederte sich in die folgenden Schritte:
1. Erfassung und Analyse beispielhafter Projekte
Dieser Projektschritt umfasste die Aufstellung von Projekten und Praktiken in der Projektentwicklung und dem Projektbetrieb, die seitens der Gemeinden in Sachsen bzw. Niederschlesien als besonders positiv oder negativ eingestuft werden.
2. Leitfaden zu Best-Practice Lösungen
Auf Basis der in Phase 1 erzielten Ergebnisse wurde die Übertragbarkeit positiver Faktoren auf die Situation anderer Kommunen im gleichen und jeweils anderen Land untersucht. Anschließend wurden übertragbare Best-Practice Lösungen in einem Leitfaden vorgestellt.
3. Durchführung eines deutsch-polnischen Workshops
Dieser Projektschritt umfasste die Vorstellung der Ergebnisse des Leitfadens, die Darstellung der Entwicklungstrends zu dezentraler Energieversorgung und damit verbunden ökonomischen Anreizen. Ferner sollte eine Diskussion von Handlungsalternativen auf lokaler Ebene durchgeführt werden.
Ergebnisse und Diskussion
Es zeigte sich, dass sowohl seitens Gemeinden als auch seitens Projektentwickler die Bedeutung von konfliktmindernden Maßnahmen häufig unterschätzt wird. Sowohl Konflikte als auch Lösungsansätze wurden im Rahmen des Projektes klassifiziert und mit greifbaren Beispielen illustriert. Dies führte zu großer Resonanz und Interesse bei den Betroffenen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Projektergebnisse wurden im Rahmen einer Konferenz in Ostritz/St. Marienthal ca. 100 Teilnehmern aus Deutschland und Polen vorgestellt und diskutiert. Der Leitfaden steht ab Januar 2013 kostenlos in Deutsch und Polnisch auf den Internetseiten der DREBERIS zur Verfügung und wird entsprechend ver-mittelt.
Fazit
Das Projekt verlief planmäßig. Die Projektergebnisse waren insbesondere für die polnische Seite sehr aufschlussreich. Das große Interesse an der Konferenz in St. Marienthal demonstrierte dies. Die weitere Verbreitung des Leitfadens ist von großer Bedeutung für die Akzeptanzentwicklung für Erneuerbare Energien in Polen und Deutschland, und damit ein Beitrag für den Klima- und Ressourcenschutz.
Fördersumme
49.956,00 €
Förderzeitraum
07.12.2011 - 31.10.2012
Bundesland
Grenzüberschreitend
Schlagwörter
Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik