Projekt 29185/01

Modellhafte Weiterentwicklung der Temperierung denkmalgeschützter Steinkirchen zur CO2-Minderung, Betriebskostenreduktion und Kondensatvermeidung

Projektdurchführung

Landeskirchenamt KielEvangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
24103 Kiel

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anlass: Die Belastung der Kirchengemeinden durch Pflegemaßnahmen für hochwertige Ausstattungsstücke (historisches Kunstgut u. Orgeln) bei der Beseitigung von Schimmelbefall verlangt nach Lösungen zur wirkungsvollen Vermeidung von Schimmel. Die Einhaltung eines Raumklimas, in dem Schimmelwachstum nicht entsteht, soll durch empirische Untersuchungen abgesichert werden.
- Entwicklung von Methoden zur Herstellung eines konservatorisch ausgeglichenen Innenraumklimas in Kirchen
- Reduzierung der Primärinvestionskosten für haustechnische Anlagen in Kirchen
- Reduzierung der Betriebskosten (für Energie) in Kirchen
- Reduzierung von CO2-Emmissionen bei der Temperierung von Kirchen



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Entwicklung einer Systematik zur Bestandsaufnahme der Predigtstätten
- Bestandsaufnahme der Predigtstätten
o Gebäudekenndaten
o Merkmale der vorhandenen haustechnischen Anlagen
o Energieverbräuche
o Problemanzeigen
- Schlussfolgerungen für zukünftige haustechnische Planungen in Kirchengebäuden
- modellhafte Planung für die Kirchen Ratekau und Gudow einschließlich dynamischer Gebäudesimulation
- erste Überprüfung der realisierten Planung am Beispiel der Kirche Ratekau einschließlich Monitoring zum Energieverbrauch und Raumklima



Ergebnisse und Diskussion

o Installation einer Arbeits- und Informationsstruktur unter Beteiligung der verschiedenen kirch-lichen Verwaltungseinheiten (Kirchengemeinderäte Gudow und Ratekau, Kirchenkreise Lübeck-Lauenburg und Ostholstein, Landeskirchenamt), der staatlichen Denkmalbehörden (Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, Bereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck) und der beauftragten Planer
o Einrichtung unterschiedlicher Gesprächs- und Arbeitsforen (Anlage: Rahmenterminplan)
o Abstimmung eines Projektdatenblattes für die Bestandserfassung (Anlage: Bestandserfassung)
o Beginn der Bestandserfassung unter Einbeziehung der unterschiedlichen kirchlichen Beteiligten.
o Fachliche Abstimmung der Ausführungsplanung TGA Kirche Ratekau auf der Grundlage des DBU-Projektantrags einschließlich dynamischer Gebäudesimulation (gemäß Darstellung des Projekts im Abschlussbericht)
o Umsetzung der TGA Planung Kirche Ratekau (gemäß Darstellung des Projekts im Abschlussbericht)
o Fachliche Abstimmung der Ausführungsplanung TGA Kirche Gudow auf der Grundlage des DBU-Projektantrags einschließlich dynamischer Gebäudesimulation (gemäß Darstellung des Projekts im Abschlussbericht)

Das Projekt wurde durch Partizipation einer Vielzahl hauptamtlicher und ehrenamtlicher kirchlicher Mitarbeiter und externer Planer geprägt. Der Projektbericht bildet durch die Summe der Autoren diese inte-grative Arbeitsweise mit einer gewissen Heterogenität ab.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

o Pressekonferenz am 14.01.2011 in Ratekau
o Vorstellung im Rahmen der Baufachgespräche für die Mitarbeitenden der kirchlichen Bauabteilungen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland
o Klimasynode KK Lübeck-Lauenburg am 4.02.2013 in Mölln
o Abschlusskolloquium am 22.02.2013 in Lübeck
o Presseberichterstattung gemäß Anhang Projektbericht
o Berichterstattung im NDR-Fernsehen am 22.02.2013 (Schleswig-Holstein Magazin)


Fazit

Im Rahmen des Projekts wurden die wesentliche Fragenstellungen erfolgreich untersucht:
o Das restauratorisch günstigste Feuchtigkeitsfenster für die betrachteten Kirchen deutet sich nach den Ergebnissen dieses Projekts für den Bereich von 55-60 % relativer Luftfeuchtigkeit an.
o Die Arbeitshypothese, dass einer durchgängigen und gleichmäßigen Temperierung von Kirchengebäuden aus konservatorischer Sicht der Vorzug vor wechselnden Aufheiz- und Abkühlungsphasen zu geben ist, scheint sich zu bestätigen.
o Ob das angenommene Temperaturfenster zwischen 8 °C und 12 °C richtig gewählt wurde, ist noch nicht abschließend zu sagen.
o Aufgrund der in diesem Projekt gesammelten Erfahrungen wird geschätzt, dass mit dem hier realisierten Temperaturniveau zwischen 8 °C und 12 °C bezogen auf den Bestand der vorhandenen Kirchenheizungen in der ehemaligen Landeskirche (Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche) eine Reduzierung der Primärenergie um 50 % möglich ist.
o Bezogen auf die Gesamtzahl der circa 800 Predigtstätten in dem Bereich der ehemaligen Nordelbischen Kirche und Hochrechnung des in der Bestandsaufnahme für 122 Kirchen ermittelten Energiebedarfs würde der Einsatz der in Ratekau realisierten Technik eine Verringerung des CO2-Ausstoßes in Höhe von 4.800 t/a bedeuten.

Übersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

21.12.2010 - 30.04.2013

Bundesland

Schleswig-Holstein

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik