Projekt 28934/01

Ressourcenschonende Öko-Gebäude als Exponate – Erstellung eines Leitfadens zur wirksamen Kommunikation von gebäudespezifischen Umweltaspekten

Projektdurchführung

Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück e. V.
Uhlandstr. 13
49078 Osnabrück

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im modernen Bauwesen gibt es eine große Vielfalt von Technologien und Strate¬gien, die zu
Energie- und Ressourceneinsparungen führen, die oft in den reali¬sierten Objekten nicht direkt wahrge-nommen werden können. Ziel des Projektes war es deshalb, einen Leitfaden zu erstellen, wie hinsichtlich einzelner Maßnahmen, Schwerpunkte und Herangehensweisen ein neu geplantes, energiesparendes Öko-Gebäude mit allen seinen umweltrele¬vanten Elementen als „Exponat“ dargestellt werden kann, d. h. auf welche Art und Weise die umweltrelevanten Informationen beim Betre¬ten und Besuchen des Objektes für unterschiedliche Zielgruppen vermittelt und er¬lebbar gemacht werden können. Für diese allgemeinen Empfehlungen schuf eine Studie an einem konkreten Mo¬dellgebäude die Grundlagen - dem neu ge-planten wissenschaftlichen Komplex „3E - ENERGY ECOLOGY ECONOMY“ der Technischen Universität Breslau. Die Ergebnisse der Studie waren zu verallgemeinern, und es sollte ein Leitfaden für potenzielle öf¬fentliche und private Investoren sowie Planer entstehen.



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenPhase 1: Studie am Modellobjekt 3E-Gebäude der TU Breslau. Alle geplanten umweltrelevanten Ein-zelkomponenten des Komplexes wurden analysiert und im Hinblick auf ihre Ausstellungstauglichkeit be-wertet. Auf dieser Basis wurde für die TU ein Konzept erarbeitet: Wie sind die identifizierten Bestandteile der Gebäude zugänglich, sichtbar und für Zielgruppen zu exponieren und verständlich zu erklären?
Phase 2: Generalisierung der Projektergebnisse der 1. Phase. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden verallgemeinert und auf andere Gebäudearten übertragen (öffentliche Gebäude wie Hochschulen, Schu-len, Verwaltungsgebäude usw., dazu öffentlich zugängliche Gebäude von nicht öffentlichen Bauherren etc.). Es wurden weitere planungsrelevante Lösungsvorschläge erarbeitet und systematisiert.
Phase 3: Erstellung des Leitfadens und Verbreitung. Entstanden ist ein illustrierter Ratgeber in Buch-form, zweisprachig (deutsch/englisch), der im September 2013 im Eigenverlag des Antragstellers er-schien. Zielgruppen des Leitfadens sind primär: öffentliche und nicht öffentliche Bauherren, Bauträger, andere Entscheider im Investitionsprozess, Architekten/Planer, Energieberater, Werbeagenturen, Hoch-schullehrer und Studenten der Fachrichtungen, die sich mit der einschlägigen Thematik befassen.



Ergebnisse und Diskussion

Ausgehend von dem neu geplanten wissenschaftlichen Komplex „3E - ENERGY ECOLOGY ECONOMY“ der TU Breslau als Modellobjekt wurden Präsentationsmaßnahmen für unterschiedliche Gebäudearten mit ihren wiederum unterschiedlichen Bereichen entwickelt, die die Zielsetzung „Nachhaltigkeit kommunizie-rende Gebäude“ erfüllen. Dargestellt werden die Maßnahmen in einem deutsch-/englischsprachigen Leitfaden für Planer, Bauherren und Nutzer als Publikation im NUSO-Verlag des Projektträgers mit dem Titel: „Bildende Bauten – Nachhaltigkeit lernen durch Gebäudegestaltung“. Die in Wort, Bild und Grafik dargestellten Maßnahmen enthalten für definierte Zielgruppen niedrigschwellige, attraktive Angebote, sich mit den gebäudespezifischen Nachhaltigkeitsaspekten auseinander zu setzen. Checklisten erhöhen für Planer und Bauherren den Praxisbezug. Im Mittelpunkt stehen Gebäude der öffentlichen Hand ge-nauso wie repräsentative Objekte ambitionierter privater Investoren, dazu alltägliche Mietobjekte, in de-nen Maßnahmen nachhaltigen Bauens realisiert wurden. Für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wäre es nun besonders interessant, sich von den Ideen des Leitfadens inspirieren zu lassen und aufbauend Anwendungen gerade für solche Gebäude zu entwickeln, die der Bildung dienen. Forderun-gen wie z. B. „Lernarchitektur als Baukunst, die dem Lernen dienen soll“ weisen in diese Richtung. Es bieten sich in diesem Bereich zudem Chancen für eine selbstbestimmtere und ergebnisoffenere Lernar-beit, die auch starke Anteile von eigener Mitgestaltung des eigenen Bildungsgebäude umfassen kann, ganz im Sinne der im BNE-Konzept geforderten Partizipation. Der Leitfaden „Bildende Bauten“ kann dazu wichtige Impulse geben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Für den Leitfaden wurde eine dreisprachige (deutsch/englisch/polnisch) Projekt-Homepage mit der Ad-resse www.bildende-bauten.de erstellt, u. a. mit zur Verfügung gestelltem Pressematerial. Pressemittei-lungen gingen an die lokale Presse im Bereich des Projektträgers, an die überregionale Presse sowie an die Fachmedien. Belegexemplare gingen an fachbezogene Ministerien, an die Industrie- und Handels-kammer, an Fachbibliotheken, Architektenkammern, etc. Weiterhin wird der Leitfaden über verschiedene Internetportale beworben: Eigenverlag (NUSO), Buchversandportale wie lehmanns.de, neuebuecher.de, amazon.de, sklep.architekci.pl., manz.at, facultas.at usw.
Es wurde eine Werbebroschüre (Leseprobe mit 12 verkleinerten Buchseiten) erstellt. Sie wird zu Werbe-/Informationszwecken an Interessierte versandt sowie bei den öffentlichen Anlässen vom Verein verteilt.
Experten für Bildung für nachhaltige Entwicklung liegt der Leitfaden zur Begutachtung und für Rezensio-nen vor, genauso wie dem deutschen BNE-Portal. Eine polnische Fachrezension kommt von Prof. Dr. hab. Jan Danielewicz – Spezialist für Gebäude-Umwelttechnik.
Die Publikation wird auf internationalen Fachkonferenzen präsentiert, u.a.:
- im Oktober 2013 in Krakow, Polen im Rahmen der 10th International Conference New Building Techno-logies and Architectural Design NBTAD 2013 mit einem Vortrag von Dr. Peter Kuczia: „Bildende Bauten. Nachhaltigkeit lernen durch Gebäudegestaltung“. Dort erscheint auch ein Beitrag in den Konferenzmate-rialien (Publikation z. Z. im Druck).
- im November 2013 im Rahmen der II Konferenz DDE i OZE in Wroclaw, Polen.
Weitere öffentliche Auftritte sowie Vorträge an den Hochschulen sind geplant



Fazit

Der Leitfaden „Bildende Bauten“ leistet einen wichtigen Beitrag dazu, technische Aspekte und ökologi-sche Zusammenhänge für Gebäudenutzer und -besucher vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Ent-wicklung deutlich zu machen, indem die entsprechenden Gebäude als „begehbare Exponate“ für definier-te Zielgruppen gestaltet werden. Die Publikation erschließt in einem unverzichtbaren, weil elementaren Bereich neue Formen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Übersicht

Fördersumme

69.324,00 €

Förderzeitraum

01.09.2011 - 15.10.2013

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik