Projekt 27710/01

Analyse der Energie- und Ressourceneffizienzpotentiale in ausgewählten Branchen der mittelständischen niedersächsischen Wirtschaft

Projektdurchführung

Hochschule Osnabrück Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik FB Bioverfahrenstechnik
Albrechtstr. 30
49076 Osnabrück

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Energie- und Ressourceneffizienz sind wichtige Kenngrößen zur Beurteilung technischer Entwicklungen, Produkten und Verfahren hinsichtlich ihres Einflusses auf die Umwelt.
Die DBU hat bisher mehrere tausend Projekte zu den o. g. Kenngrößen gefördert und verfügt so über eine große Datenbasis. Diese erlaubt es, Aussagen zu vorhandenen Entlastungspotenzialen treffen zu können. Das Ziel dieses Vorhabens war es fundierte, summarische und quantifizierte Aussagen über erzielte Umweltentlastungen zu erhalten. Ferner sollt abgeschätzt werden, welche Multiplikationseffekte bei einer flächendeckenden Einführung der untersuchten Projektgegenstände möglich sind.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenVor der Ermittlung quantitativer Daten aus den Umsetzungsbeispielen der Umweltstiftung wurden zunächst geeignete Kenngrößen zur Auswertung herangezogen. Es wurden physikalische Parameter gewählt, anhand derer die Recherche erfolgen konnte. Zur Vergleichbarkeit der Projekte und zur summarischen Zusammenfassung der Ergebnisse wurden komplexe Kenngrößen ermittelt. Diese beschreiben die gesamten energetischen und materiellen Aufwendungen von Produkten und Dienstleistungen.

Im folgenden Arbeitsschritt erfolgte die Analyse der DBU-Mittelstandsprojekte. Die Recherche erfolgte auch vornehmlich in der DBU-Projektdatenbank. Es galt zunächst Projekttitel und Projektbeschreibungen in den Kennblättern nach Stichworten zu durchsuchen, um relevante Projekte zu separieren.

In einem weiteren Schritt wurden die ausführlichen Abschlussberichte analysiert. Aus diesen Quellen wurden die Ergebnisse der Projekte abgeleitet. Des Weiteren wurden die Entscheidungsvorlagen, welche seitens der Umweltstiftung auf Basis der Projektanträge erstellt werden, nach verwertbaren Daten durchsucht. Aus diesen Daten wurden weitestgehend die Ziele der jeweiligen Projekte abgeleitet.

In einem zweiten großen Arbeitspaket erfolgte die Erhebung ergänzender Informationen. Hier bestanden die Aufgaben darin, ungeklärte Sachverhalte durch den direkten Kontakt zu den Projektnehmern zu klären. Dieser Schritt erfolgte vornehmlich telefonisch oder per Email. Weiterhin wurden in diesem Paket auch Beispiele anderer Institutionen zur Auswertung herangezogen, vor allem durch Recherchen in anderen Datenbanken. Hier war die Vorgehensweise ähnlich wie bei der Analyse der Mittelstandsprojekte der DBU.

Neben der Analyse vorhandener Potenziale in der mittelständischen Wirtschaft, wurde recherchiert, welche Beratungsangebote bestehen. Außerdem wurden Informationsstellen zu Fördermöglichkeiten zusammengetragen und übersichtlich dargestellt.


Ergebnisse und Diskussion

Insgesamt konnten 41 Umsetzungsbeispiele bei der Umweltstiftung und 21 zusätzliche Projekte aus anderen Quellen zur Analyse vorhandener Potenziale zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz ermittelt werden.

Im direkten unternehmerischen Umfeld der Projektnehmer konnten Einsparpotenziale von ca. 203.000 MWh/a Endenergie, 26.400 t/a Material und 1.474.000 t/a Wasser identifiziert werden. Dies entspricht einer Verringerung des Primärenergiebedarfs von 407.000 MWh/a sowie des gesamten Materialaufwandes von 472.000 t/a. Die resultierende Reduzierung des CO2-Ausstoßes beläuft sich auf etwa 85.000 t/a.

Um die vorhandenen Potenziale bei einer flächendeckenden Einführung der untersuchten Ansätze zu beziffern, mussten die im direkten Umfeld ermittelten Daten zu den potenziell vorhandenen Einsparungen in geeigneter Art und Weise hochgerechnet werden.

Es wurden für alle Projekte die erzielten Einsparungen auf die jeweilige gesamte Produktionsmenge in Niedersachsen, Deutschland und global übertragen. So ergaben sich die in der folgenden Tabelle dargestellten Einsparpotenziale.

Niedersachsen Deutschland global
KEA [MWh/a] 4.763.000 39.529.000 1.053.000.000
CO2 [t/a] 1.163.000 9.656.000 257.000.000
TMR [t/a] 5.335.000 44.276.000 1.180.000.000


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse des Projektes wurden in Form einer Masterarbeit, die zum Thema verfasst wurde, in der Bibliothek der Hochschule Osnabrück veröffentlicht. Außerdem wurden das Projekt und die Ergebnisse im Arbeitskreis Energie- und Ressourceneffizienz der 6. Regierungskommission der Niedersächsischen Landesregierung vorgestellt.


Fazit

In Summe konnten etwa 60 Projekte zur Quantifizierung vorhandener Einsparpotenziale herangezogen werden. Gemessen am gesamten Energieverbrauch und Materialeinsatz im verarbeitenden Gewerbe tragen die Ergebnisse dieser Analyse bei einer theoretischen flächendeckenden deutschlandweiten Einführung zu einer Verringerung der Ressourceninanspruchnahme durch Energie- und Materialaufwendungen von durchschnittlich etwa 1,8 Prozent bei. Die damit einhergehende Verringerung des CO2-Ausstoßes beträgt ca. 1,7 % bezogen auf die direkten CO2-Emissionen im Jahr 2007.
Die Reduzierung des Primärenergiebedarfs in Niedersachsen beläuft sich auf 4 % gemessen am gesamten Primärenergieverbrauch. Die Verringerung des CO2-Ausstoßes liegt hier bei 3,7 % bezogen auf den primären CO2-Ausstoß.

Die Ergebnisse Zeigen, dass hier keine einheitliche Datenbasis vorliegt. Es konnten 60 Maßnahmen, welche schon qualitativ beschrieben wurden, mit quantitativen Aussagen zu Einsparpotenzialen bei Material und Energie belegt werden. Die Projektziele konnten dahingehend nicht erfüllt werden konnten, dass statistisch sichere Aussagen über vorhandene Potenziale zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz gemacht werden können.

Es bleibt für die Zukunft die Aufgabe, die Vielzahl der bisher verfolgten Maßnahmen in übersichtlicher Weise zusammen zu tragen, um so einen Überblick über bereits erschöpfte Potenziale zu erlangen.

Übersicht

Fördersumme

26.685,00 €

Förderzeitraum

08.06.2009 - 08.06.2010

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik