Lernlandschaften für Nachhaltigkeit in den Regionen Lüneburg und Kaliningrad – Deutsch-Russisches Kooperationsprojekt
Projektdurchführung
Bildungsvereinigung Arbeit und Leben
Sachsen-Anhalt e. V.
Stresemannstr. 18/19
39104 Magdeburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Anlass: Umweltbildung und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sind eine grundlegende Voraussetzung, um den globalen Problemen des 21. Jahrhunderts begegnen zu können. Im Kaliningrader Gebiet ist die schulische und vorschulische Umweltbildung bisher erst in einigen Einrichtungen entwickelt und es liegen nur unzureichende Erfahrungen vor. Inhaltlich ist sie oftmals noch wenig ausgeprägt und eher auf ein heimatkundliches Spektrum ausgerichtet.
Zielsetzungen des Projektes Lernlandschaften für Nachhaltigkeit sind ein deutsch-russischer Erfahrungsaustausch, der Know-how-Transfer und die gemeinsamen Lernerfahrungen durch praktische Umweltprojekte.
Diese Aktivitäten sollen unter dem Themendach Lernlandschaften für Nachhaltigkeit in folgenden vier Aktionsschwerpunkten umgesetzt werden: (1) Bildung für nachhaltige Entwicklung. Multiplikatorenworkshop; (2) Nachhaltigkeitsbildung durch die Verbindung von forstpraktischer Arbeit, Umweltbildung und sozialem Lernen (Erfahrungsaustausch und Jugendwaldeinsätze); (3) Nachhaltige Ernährung im Schulalltag (Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer zum Cuisinet-Projekt); (4) Ökologische Feldstudien und Naturcamps (praktische Natur- und Nachhaltigkeitsbildung).
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Koordinations-/Arbeitstreffen der beteiligten Projektpartner
- Multiplikatorenworkshop für Lehrkräfte aus dem Kaliningrader Gebiet
- Deutsch-russische Jugendwaldeinsätze im Waldpädagogikzentrum Hahnhorst. Erfahrungsaustausch für Forstbeamte, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler
- Deutsch-russischer Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer: Schulungen zum Thema nachhaltige Ernährung in Schulen und Kindergärten für Lehrkräfte, Schülerinnen/Schüler und Köche
- Ökologische Feldstudien und Naturcamps als Lernformen für praktische Natur- und Nachhaltigkeitsbildung für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beider Nationen
- Erarbeitung einer deutsch-russischen Projektdokumentation
- Antragstellung bzw. Bewerbung als Offizielles Projekt der Dekade der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014; Auszeichnung im September 2010 als offizielles UN-Dekade-Projekt 2010/2011 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
- Zukunftswerkstatt Bildung für nachhaltige Entwicklung, Durchführung im Rahmen der 8. Deutsch-Russischen Umwelttage in Kaliningrad
- Abschlussveranstaltung des Projektes in Lüneburg
Ergebnisse und Diskussion
Mit dem deutsch-russischen Kooperationsprojekt Lernlandschaften für Nachhaltigkeit ist es gelungen, das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Kaliningrader Gebiet bekannt zu machen und in einer Reihe von schulischen Einrichtungen Lehrkräfte zu diesem Thema fortzubilden und zu qualifizieren. Über Multiplikatoren des Bildungsministeriums sowie über das Kinderzentrum des Kaliningrader Gebietes für Umwelt- und Biologische Bildung und Tourismus (CEBET) ist BNE damit langfristig in die schulische und außerschulische Bildung integriert.
Gleichzeitig wurden in dem Projekt Kooperationen zwischen deutschen und russischen schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen aufgebaut, die schon während der Projektlaufzeit zu weiteren, eigenfinanzierten Besuchen Kaliningrader Akteure bei deutschen Bildungseinrichtungen führten (z. B. Gruppenbesuch im Waldpädagogikzentrum Hahnhorst, Gastlehrkräfte im Rahmen des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) im Gymnasium Hittfeld)
Auch auf der privaten Ebene entstand eine Vielzahl von neuen Beziehungen, insbesondere Freundschaften zwischen den deutschen und russischen Schülerinnen und Schülern. Des Weiteren konnten Schüleraustausche organisiert werden, so dass russische Jugendliche für drei Monate am Unterricht im Gymnasium Hittfeld teilnahmen und in deutschen Familien untergebracht waren sowie umgekehrt deutsche Jugendliche zu Schulaufenthalten in Kaliningrad weilten.
Ein wichtiges Ergebnis ist auch die nach außen sichtbare Honorierung der gesamten Projektarbeit, z. B. durch die UN-Dekade-Anerkennung, durch die Dokumentation der Projektergebnisse in der DBU-Veröffentlichungsreihe, durch das Medieninteresse für die einzelnen Veranstaltungen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Einrichtung einer projekteigenen Homepage (http://www.lernlandschaften-fuer-nachhaltigkeit.de/)
Veröffentlichung von Projektergebnissen auf Homepages der Projektpartner; www.gymnasium-hittfeld.de; www.fischerconsulting.net; www.forstpraxis.de, www.nna.niedersachsen.de; www.bte-tourismus.de
Presseerklärungen/-artikel nach Durchführung von Aktivitätsschwerpunkten und Arbeitsschritten
Fernseh- und Radiobeiträge
Dokumentation Lernlandschaften für Nachhaltigkeit in den Regionen Lüneburg und Kaliningrad - Deutsch-Russisches Kooperationsprojekt; Osnabrück, 2012, Hrsg. DBU
Fazit
Das Projekt Lernlandschaften für Nachhaltigkeit in den Regionen Lüneburg und Kaliningrad wurde von den deutschen und russischen Kooperationspartnern intensiv genutzt, um den inhaltlichen Austausch zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und die bestehenden Kontakte zu vertiefen.
Nach wie vor wird ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg des Projektes darin gesehen, dass als Zielgruppe Schülerinnen und Schüler bzw. Jugendliche gewählt wurden, um den Nachhaltigkeitsgedanken zu festigen und für die bewusste Umsetzung des Gelernten im Alltag Sorge zu tragen. Kinder und Jugendliche verfolgen noch keine politischen, wirtschaftlichen oder materiellen Interessen, so dass der Impuls für ein verantwortungsvolles Handeln hier am geeignetsten fruchten kann.
Diesen Ansatz will die Kooperation wieder aufgreifen und auf andere Themenfelder ausweiten.
Einig sind sich sämtliche Partner/-institutionen über eine Fortführung der begonnenen Kooperation. Nach Beendigung des Projektes sollen erste Vorschläge für die Gestaltung der zukünftigen Zusammenarbeit unter dem Themendach Kooperative Klima- und Energiebildung schriftlich ausgearbeitet werden. Von allen Beteiligten wurde der Wunsch formuliert, den Kreis der Projektpartner für ein mögliches Folgeprojekt auf jeden Fall auszuweiten.
Fördersumme
124.331,00 €
Förderzeitraum
17.09.2009 - 30.06.2012
Bundesland
Grenzüberschreitend
Schlagwörter
Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation