Wissensvermittlung über nassoxidative Abwasserbehandlungsmethoden mit dem Schwerkpunkt Trinkwasserkreislaufschließung in semi-ariden und ariden Regionen
Projektdurchführung
CUTEC
Institut GmbH
Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum
Abteilungsleiter Abwasserverfahrenstechnik
Leibnizstr. 23
38678 Clausthal-Zellerfeld
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Anlass des Vorhabens war die fünfte internationale Fachkonferenz der Guppe Advanced Oxidation der International Water Association Oxidation Technologies for Water and Wastewater Treatment in Berlin, die zum erstem mal gemeinsam mit der International Ozone Association durchgeführt wurde (10th IOA-EA3G Berlin Conference). Als Schwerpunkt der Tagung kristallisierte sich die Beseitigung persistenter anthropogener Spurenschadstoffe mittels so genannter Advanced Oxidation Processes (AOPs) heraus. Das Potenzial dieser Oxidationstechniken besteht in einer vollständigen reststofffreien Abwasserbehandlung und damit in einer nachhaltigen Abwasserbehandlung. Nachteilig sind z. Z. noch die relativ hohen Invest- und Betriebskosten. Ziel der Tagung war es daher, Fachleute aus verschiedenen Ländern zu versammeln und einen wissenschaftlichen Austausch über neue Erkenntnisse und Entwicklung unter der Berücksichtigung praktischer Erfahrungen anzuregen. Damit wird eine Weiterentwicklung dieser Techniken angestrebt.
Dieses zielte darauf ab, Fachleuten und zukünftigen Führungskräften aus Drittländern die Möglichkeit zu geben, an der Tagung teilzunehmen, um ihnen Wissen, innovative Prozesse und Anwendungen sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse über AOPs zu vermitteln. Gleichzeitig sollte den Fachleuten Beispiele deutscher Umwelttechnik vorgestellt werden, um deren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und den Export deutscher Umwelttechnik zu stärken.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAus zahlreichen Bewerbungen (ca. 50) wurden 17 geeignete Teilnehmer von dem wissenschaftlichen Komitee und dem Organisationskomitee ausgewählt (14 Teilnehmer aus einkommensschwachen Ländern, Nachwuchswissenschaftler um bestehende Kontakte zu festigen). Auswahlkriterien waren u. a. ein aktiver Beitrag zur Tagung in Form eines angenommenen Manuskriptes, gleichmäßige Verteilung auf verschiedene Länder, Funktion des Teilnehmers im jeweiligen Land (Multiplikatoreffekt), Kontaktintensivierung für zukünftige Projekte.
Die ausgewählten Personen nahmen an einem zweitägigen Besuchsprogramm teil; dieses umfasste den Besuch von deutschen Unternehmen, die AOPs in der Umwelttechnik anwenden. Die Auswahl der Unternehmen erfolgte in Abstimmung mit der DBU. Gleichzeitig wurde Gelegenheit gegeben, die Messe Wasser Berlin zu besuchen.
Ergebnisse und Diskussion
Auf der Tagung konnten 265 Teilnehmer aus 29 Ländern begrüßt werden. In 44 hochkarätigen Beiträgen und über 150 Postern wurden neue Erkenntnisse in den verschiedensten Disziplinen der AOPs behandelt. Neben dem Schwerpunkt der Beseitigung persistenter anthropogener Spurenschadstoffe wurden Grundlagen der AOPs, Nebenprodukte, die durch die Oxidation entstehen können, Prozesskombinationen und Anwendungen der AOPs, die Oxidation mittels Fentons Reagenz, die Oxidation mittels solarer Strahlung (Photokatalyse), die Nassoxidation, das Engineering von AOPs, die Desinfektion von Wasser und Abwasser und Innovationen betrachtet.
Es wurde eine zweitägige Exkursion mit den geförderten Teilnehmern durchgeführt. Der erste Tag wurde direkt nach der Tagung zum Besuch des Klärwerks Wassmannsdorf bei Berlin genutzt. Am zweiten Tag wurde die Warnowwasseraufbereitung der Fa. EURAWASSER in Rostock besichtigt. Die geplante Besichtigung der Anlage zur Schwimmbadwasserozonung wurde aufgrund personeller Schwierigkeiten seitens des Betreibers kurzfristig abgesagt.
Klärwerk Wassmanssdorf (Berlin)
Detaillierte Einführung in die Abwasserbehandlung auf einer Großkläranlage durch den Betreiber Berliner Wasserbetriebe, und Besichtigung des Wasserpfades der Kläranlage.
Warnowwasseraufbereitung (Rostock)
Detaillierte Einführung in die Flusswasseraufbereitung mittels Ozon und Biofiltration durch den Anlagenbetreiber EURAWASSER und Besichtigung der Anlage.
Im Anschluss an die jeweiligen Anlagenbesichtigungen kam es zu intensiven Diskussionen über viele Einzelheiten der jeweiligen Anlagen mit deren Betreuern. Die mitgegebenen Informationen sind in der Anlage enthalten. Die Fahrten wurde von der Gruppe zu weiteren angeregten Diskussionen genutzt.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Derzeit werden die Beiträge evaluiert, die in verschiedenen Fachzeitschriften aufgenommen werden sollen. Für die englischsprachige Zeitschrift Water, Science and Technology und Water Practice prüfen die IWA und CUTEC als associated editor die eingereichten Vorschläge. Beiträge für andere Zeitschriften, wie Ozone Science and Engineering, Applied Catalysis B, Chemosphere und Catalysis Today, werden den entsprechenden Editoren elektronisch zugestellt. Im Nachgang der Tagung wurden und werden Artikel in der WLB, WWT, TUC-Contakt, CUTEC-News und KA Wasser/Abwasser berichtet.
Fazit
Von den Teilnehmern und von Mitgliedern des wissenschaftlichen Komitees ist die AOP5-Konferenz ausgesprochen positiv beurteilt worden. Die eingegangenen Beiträge, die zahlreichen internationalen Teilnehmer, deren Diskussionsbeiträge und das Tagungsprogramm haben erheblich zum Erfolg der Tagung beigetragen. Durch die Kooperation mit der IOA ließen sich viele Synergieeffekte ausnutzen und Gemeinsamkeiten betonen, die in Zukunft weiter vertieft werden sollen.
Vor diesem Hintergrund ist es als besonders wertvoll anzusehen, dass 17 Personen gefördert werden konnten und nur deshalb die Möglichkeit hatten, qualitativ hochwertige Informationen mitzunehmen und Kontakte zu knüpfen. Einige Teilnehmer und Hersteller haben bereits signalisiert, deutsche Abwassertechnik international nutzen und ausbauen zu wollen.
Fördersumme
35.504,00 €
Förderzeitraum
10.12.2008 - 10.09.2009
Bundesland
Niedersachsen
Schlagwörter
Ressourcenschonung
Umwelttechnik