Projekt 25367/01

Naturschutz und Regionalentwicklung in Südosteuropaam Beispiel Rumänien und Bulgarien – Hauptphase

Projektdurchführung

Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) Fachbereich Bildung und Kommunikation
Hof Möhr
29640 Schneverdingen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anlass des Vorhabens ist der am 01.01.2007 erfolgte Beitritt der südosteuropäischen Staaten Rumänien und Bulgarien zur Europäischen Union. Das Vorhaben zielt auf die Vorbereitung und Umsetzung von insgesamt 30 konkreten Naturschutzprojekten in diesen beiden Staaten ab und führt insoweit das gleichnamige Pilotprojekt (DBU-Az. 23900) fort.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenJe 15 Nachwuchsführungskräfte aus dem rumänischen und bulgarischen Naturschutzsektor, insgesamt zehn pro Jahr, sollen als Trainees in deutschen Großschutzgebieten und anderen Naturschutzeinrichtungen in einem Zeitraum von zwei mal zwei Monaten durch Mitwirkung in der jeweiligen Institution und durch sechs begleitende, teilweise öffentliche Seminare und Workshops incl. eines Exkursionsseminars in theoretischer wie praktischer Sicht auf die Erarbeitung und Umsetzung von Naturschutzprojekten in ihren Heimatländern vorbereitet werden.
Gleichzeitig soll das Vorhaben dem Aufbau eines grenzübergreifenden Netzwerkes rumänischer, bulgarischer und deutscher Naturschutz-Nachwuchsführungskräfte dienen, welches langfristig eine bessere Durchsetzungskraft der Naturschutzinteressen bei der EU-Integration verspricht. Instrumente zum Aufbau dieses Netzwerkes sind u. a. eine Internetplattform sowie weitere Maßnahmen zur Intensivierung und Erweiterung bestehender bilateraler Kontakte.
Die Ergebnisse einer intensiven projektbegleitenden Evaluation sollen Aussagen darüber liefern, inwieweit der hier umzusetzende methodische Ansatz für eine dauerhaft erfolgreiche Stärkung des Naturschutzes in Rumänien und Bulgarien geeignet ist.


Ergebnisse und Diskussion

In drei Durchgängen nahmen jeweils zehn Trainees am NaturRegio-Projekt teil. Das Konzept, zentral durchgeführte Seminarwochen mit dezentralen Gastaufenthalten der jungen Fachleute aus Bulgarien und Rumänien in deutschen Einrichtungen des Umwelt- und Naturschutzes zu verbinden, erwies sich als gelungene Mischung von Weiterbildungselementen in diesem Programm. Die parallel zu diesem Angebot entwickelten Vor-Ort-Projekte der Trainees gewährleisten über die persönliche, theoretische Weiter-bildung hinaus einen konkreten Beitrag zum Naturschutz in der Region und fördern auch die Fähigkeit zur praktischen Umsetzung eigener Ideen. Diese neuartige Verknüpfung von Weiterbildung mit konkreten Naturschutzmaßnahmen in der Fläche gelang im Projekt sehr gut und wurde von allen Beteiligten als Bereicherung empfunden. Das Ziel, mit dem Programm Nachwuchsführungskräfte anzusprechen wurde erreicht, einige Projektteilnehmer haben auch schon heute Führungspositionen in staatlichen und nicht-staatlichen Institutionen.
Durch die ständige begleitende Evaluation war es möglich, das Projekt von Jahr zu Jahr passgenauer an die Bedürfnisse und Interessen dieser Zielgruppe anzupassen und hinsichtlich der eigenen Zielsetzungen zu überprüfen.
Durch gemeinsame Seminare, die auch von den Trainee-Gruppen der Vor-Jahre sehr gut angenommen wurden, ist im Projektverlauf ein trilaterales Netzwerk entstanden, das auch über das offizielle Projektende Bestand hat.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Alle Projektpartner beteiligten sich daran, das Projekt in den Zielländern bekannt zu machen. Vor allem Europarc Federation und Euronatur nutzen ihre europäischen Netzwerke. Artikel zum Projekt wurden regelmäßig online und im Jahresbericht veröffentlicht. Die NNA vertrat das Projekt auf zahlreichen Tagungen in Deutschland, unter anderem auf der Woche der Umwelt der DBU 2007 und nutze ihr Publikationsorgan NNA-Mitteilungen. Die Alfred-Toepfer-Stiftung widmete dem NatuRegio-Projekt im Jahresbericht 2009 einen ausführlichen Artikel und wird auch im Jahresbericht 2010 eine Bilanz des Projektes ziehen. Darüber hinaus betrieben die Einsatzstellen, die Trainees betreuten, eigenständig Öffentlichkeitsarbeit. Eine Auswahl der Zeitungsmeldungen und Artikel findet sich im Anhang des Endberichts.


Fazit

Während des Projektverlaufs wurde zunehmend deutlich, dass das Programm nicht nur den Austausch der beiden Zielländer mit Deutschland fördert, sondern auch den fachlichen Austausch zwischen Bulgarien und Rumänien. Die massive Sprachbarriere zwischen beiden Ländern, sowie die jeweilige Ausrichtung der Aufmerksamkeit nach West- und Mitteleuropa behindert die Kommunikation erheblich. Wie wichtig diese jedoch ist, angesichts der oft sehr ähnlichen Problemlagen in beiden Ländern (etwa in Hin-blick auf die Umsetzung des Natura 2000-Netzwerkes) wurde vielen Beteiligten erst im Verlauf des Projekts klar. So boten die beiden in jedem Durchgang durchgeführten Seminare in Rumänien und Bulgarien für einige die erste Gelegenheit, sich mit dem Nachbarland und insbesondere der dortigen Naturschutzorganisation zu befassen. Die Wichtigkeit dieses Aspektes der interkulturellen Kommunikation - denn als solche muss der Austausch zwischen den Nachbarländern angesehen werden - ist erst im Projektverlauf in vollem Ausmaß zu Tage getreten und darf nicht unterschätzt werden. So hat das Projekt auf individueller, bilateraler und internationaler Ebene Erfolge erzielt durch intensive Lernerfahrungen, konkrete Maßnahmen in Vor-Ort-Projekten und Netzwerkbildung, die nicht zuletzt von in den Jahren gewachsenen, freundschaftlichen Kontakten gestärkt wird.

Übersicht

Fördersumme

499.932,00 €

Förderzeitraum

01.05.2007 - 30.04.2010

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Internationale Aktivitäten
Landnutzung
Naturschutz