Optimale Strandreinigung in der Fehmarnbelt-Region
Projektdurchführung
Land & Bau Kommunalgeräte GmbH
Friedrichstädter Str. 13
24768 Rendsburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Frühere Projekte auf Initiative des Amtes Klützer Winkel und des Kreise Ostholstein (ein life-Projekt und ein Projekt im Rahmen Regionen aktiv Lübecker Bucht) hatten die Erkenntnis gebracht, dass eine stoffli-che Verwertung des bei der Strandreinigung anfallenden organischen Materials (z. B. für Dämmstoffe usw.) nur bei einer optimalen Aufnahme gleich am Strand wirtschaftlich und ökologisch durchführbar ist. Eine solche Trennung kann mit den bisher eingesetzten Maschinen aber nicht gewährleistet werden.
Der Beachcleaner und der Seacleaner wurden von der Firma Land & Bau auf eigene Initiative in Kooperation mit einigen Kurverwaltungen entwickelt. Die Firma Land & Bau hat schon viel Geld und Arbeit in die Technologie investiert. Die Versuche im letzten Jahr haben allerdings gezeigt, dass, bedingt durch die völlig unterschiedlichen Situationen an den Stränden, noch erheblicher Optimierungsbedarf besteht. Der dazu notwendige technische Aufwand ist allerdings nun nicht mehr von der Firma allein aufzubringen. Die Kurverwaltungen wiederum werden die Geräte in der zur Zeit zur Verfügung stehenden Form nicht an-schaffen, da sie die Anforderungen noch nicht vollständig erfüllen. Oberziel ist also die Optimierung der Geräte, so dass sie nach Beendigung des Projektes einsatzbereit sind.
Folgende Optimierungsfragestellungen in Bezug auf den technischen Einsatz sollen geklärt werden:
Gewährleistung eines schnellen Wechsels zwischen Absaugen im Wasser und Aufnahme am Strand
Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Aufnahme der Geräte so, dass sie an den Stränden in der morgens zur Verfügung stehenden Zeit ausreichend ist
Zwischenlagerung am Strand so organisiert, dass ein Abtransport des Materials vom Strand einfach möglich ist
Einhaltung der Geräuschentwicklung so, dass sie für in der Nähe wohnende Touristen nicht störend ist
Optimierung der Strandreinigung angepasst an individuelle Bedürfnisse an unterschiedlichen Stränden mit Senkung der Kosten um mindestens 20-30 %
Reduzierung der Maschinenarbeitsstunden um 50 %
Reduzierung des Sand- und Wasseranteils von über 80 % auf unter 10 %
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenGemeinsam mit den Kooperationspartnern des Interreg III A-Projektes SAND sollen die bestehenden Gerätschaften (Beachcleaner und Seacleaner) in den Erprobungswochen vor Ort an den Stränden technisch so optimiert werden, dass nach Ablauf des Projektes aus den zur Zeit vorhandenen Prototypen Produkte werden, die die Anforderungen der Strandkommunen erfüllen.
Ergebnisse und Diskussion
Bei den Strandreinigungsgeräten handelt es sich um langlebige Investitionsgüter. Ihre Lebensdauer entspricht der Lebensdauer der Geräteträger, mit denen sie eingesetzt werden. Bei Auftreten eines Defektes ist eine Reparatur schnell möglich. Die Umweltbelastung während der Gerätelebensdauer erstreckt sich nur auf den Kraftstoffverbrauch/Materialverschleiß. Der Kraftstoffverbrauch ist durch spezielle Entwicklungen und diverser Kraft sparender Maßnahmen auf ein Mindestmaß reduziert worden. Durch die geringe mechanische Belastung der Strandreinigungsgeräte und auf Grund des geringen Energieverbrauchs wurde die Zuverlässigkeit und Lebensdauer stark gesteigert. Eine lange Lebensdauer war im Sinne der Umweltschonung ebenfalls anzustreben. Soweit möglich werden weiterverwertbare Werkstoffe eingesetzt. Problemstoffe werden nicht eingesetzt. Die Konstruktion ist so ausgelegt, dass eine leichte Demontage möglich ist. Eine Sortentrennung ist im Rahmen des technisch Vertretbaren vorgesehen. Die Umweltbelastung während der Gerätelebensdauer von geschätzten 10-15 Jahren erstreckt sich nur auf den Kraftstoffverbrauch und die Verschleißteile.
BEACHCLEANER: Der Kraftstoffverbrauch konnte durch Geräte-Entlastungssysteme, durch den Einsatz reibungsarmer Kraftbänder und den Einsatz einer Reifendruckregelanlage auf ein Mindestmaß reduziert werden. Durch den Einsatz von Kraftbändern anstelle von Ketten erhöhte sich die Lebensdauer der För-deraggregate um das Zehnfache. Das Frontaufnahmeverfahren ermöglicht sehr flaches Arbeiten, weil das Material nicht vom Trägerfahrzeug in den Sand gedrückt wird. Dadurch wird nur wenig Sand mit aufgenommen. Mit dem verbreiterten Steilförderer konnte die Aufnahmeleistung verdoppelt werden. Die Siebbänder können jetzt mit verschiedenen Maschenweiten ausgerüstet werden. Der Siebeffekt verbesserte sich deutlich. Das Querförderband wurde verbreitert sowie die Lagerung in das Band integriert. Mit der Änderung konnten die Verluste auf ein Minimum reduziert werden. Mehrere Detailoptimierungen führ-ten zu deutlichen Material- und Zeiteinsparungen in der Herstellung.
SEACLEANER: Durch die Beschichtung des Filterkorbes wird ein Anhaften des Filtergewebes am Korb verhindert, welches so wesentlich einfacher gewechselt werden kann. Mit der Änderung am Saugfuß verbesserte sich die Aufnahme deutlich. Die Neupositionierung der Vakuumpumpe und der Wasserpum-pe erleichterte den Gerätewechsel erheblich.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die bei der Realisierung umweltgerechter, Ressourcen schonender Geräte gewonnenen Ergebnisse werden einmal in der Werbung in Fachzeitschriften veröffentlicht. Des Weiteren sind verschiedene öffent-liche Vorführungen geplant, um die Vorteile der umweltfreundlichen Strandreinigungsgeräte wirkungsvoll herauszustellen. Weiterhin erfolgt die Bekanntmachung der umweltfreundlichen Geräte auch in hauseigenen Werbeschriften und Rundschreiben per E-Mails. Durch die Mitarbeit im Interreg 3A Projekt und Ausstellungen werden viele Bedarfsträger direkt angesprochen. Es ist selbstverständlich, dass das neue Strandreinigungsverfahren durch eine spezielle Webseite im Internet bekannt gemacht wird.
Fazit
Die in dem Projekt erzielten Ergebnisse zeigen, dass eine konsequente Realisierung umwelttechnischer Forderungen bei der Entwicklung und Konstruktion der Strandreinigungsgeräte, wie z. B. der Beach- und Seacleaner möglich ist. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Strandreinigung bei Schonung der Ressourcen mit gleichzeitiger Gewinnung von Rohstoffen in Einklang gebracht werden kann. Durch die technische Weiterentwicklung und die Anwendung geeigneter Bauelemente war es überdies möglich, ein konkurrenzfähiges Produkt zu entwickeln.
Fördersumme
45.000,00 €
Förderzeitraum
13.07.2006 - 13.07.2008
Bundesland
Schleswig-Holstein
Schlagwörter
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik