Projekt 24910/01

Conference on the Human Dimensions of Global Environmental Change

Projektdurchführung

Freie Universität Berlin FB Politik- und Sozialwissenschaften Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Forschungsstelle für Umweltpolitik (FFU)
Ihnestr. 22
14195 Berlin

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Berlin Conference 2006 Resource Policies: Effectiveness, Efficiency, and Equity zielt darauf ab, den aktuellen Stand der internationalen Forschung zu ressourcenpolitischen Fragen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zusammenzufassen und zu verbreiten. Schwerpunkte liegen dabei auf den Fragen, inwieweit die derzeit diskutierten ressourcenpolitischen Steuerungsansätze Kriterien von Zielerreichung, Maßnahmeneffizienz und Gerechtigkeit gerecht werden. Ein weiteres Anliegen der Konferenz ist, sowohl methodisch/inhaltlich unterschiedliche Forschungsansätze sowie regional spezifische Herangehensweise an das Thema zusammenzuführen und somit die internationale Forschungsagenda im Bereich Ressourcenpolitik fortzuentwickeln.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEin Call for Papers mit ausführlicher Darstellung des wissenschaftlichen Hintergrunds der Konferenz wurde im April 2006 veröffentlicht und über internationale Netzwerke verbreitet. Trotz einer Reihe konkurrierender Veranstaltungen im selben Zeitraum konnte die hohe Zahl von insgesamt 242 eingereichten Abstracts für Konferenzbeiträge erreicht werden. Die Autoren der Beiträge stammten aus 50 verschiedenen Ländern. Auf der Basis eines anonymen Begutachtungsverfahrens wurden die 150 besten Beiträge ausgewählt und zur Konferenz eingeladen. Zusätzlich zu diesen Beiträgen wurden insgesamt zehn hochrangige Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft eingeladen, Plenarreferate an den beiden Konferenztagen zu halten.
Die Auswahl der Konferenzteilnehmer sowie die Ausarbeitung des Konferenzprogramms erfolgte in enger Abstimmung mit den Kooperationspartnern des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Konferenzprogramm wurde als Kombination aus Plenarsitzungen und parallelen Panel Sessions konzipiert. Ziel der Referate in den Plenarsitzungen war es, die verschiedenen Ansätze zusammenzuführen und die großen Forschungslinien und Innovationen zu skizzieren. In den Panel Sessions wurden jeweils 3-4 Forschungspapiere von den Teilnehmer vorgestellt und mit dem Auditorium diskutiert. Dabei wurde besonderer Wert auf interdisziplinäre und interregionale Zusammensetzung der einzelnen Panels gelegt. Die vorgestellten Papiere waren bis zu zwei Wochen vor der Konferenz einzureichen, um sie den anderen Teilnehmern auf der Konferenzwebsite zugänglich zu machen.


Ergebnisse und Diskussion

Die 2006 Berlin Conference fand vom 17.-18. November 2006 auf dem Gelände der Freien Universität Berlin in Berlin-Dahlem statt. Insgesamt nahmen rund 200 Teilnehmer aus über 30 Ländern an der Kon-ferenz teil. Als Plenarsprecher konnten hochrangige Wissenschaftler aus der umwelt- und ressourcenpolitischen Forschung gewonnen werden: Prof. Martin Jänicke (Freie Universität Berlin), Prof. Marina Fischer-Kowalski (Institut für Soziale Ökologie, Universität Klagenfurt), Prof. Paul Ekins (Policy Studies Institute, London), Prof. Daniel Bromley (University of Wisconsin), Prof. Thomas Sterner (Universität Göteborg), Prof. Claudia Kemfert (DIW Berlin). Zusätzlich gelang es, als Vertreter einer eher praktischen Perspektive Inhee Chung (UNEP), Dr. Chris Mottershead (BP), Dr. Antonio Pflüger (IEA) sowie Dr. Mathis Wackernagel (Global Footprint Network) als Referenten zu gewinnen.
Die thematischen Schwerpunkte der Konferenz lassen sich unter folgenden Überschriften zusammenfassen:
1) Management natürlicher Ressourcen
In diesem Themenbereich wurde das Problem nachhaltigen Ressourcenmanagements anhand einer Vielzahl von beispielhaften Anwendungsfeldern (Biodiversität, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasser und Fischerei) empirisch und theoretisch aufgearbeitet. Dabei wurden unter anderem Ansätze transnationaler Kooperation wie der Marine Stewardship Council im Bereich Fischerei oder Regelungen zum Schutz der Artenvielfalt unter stark unterschiedlichen Rahmenbedingungen in mehreren Ländern (z. B. Neuseeland, Skandinavien oder Madagaskar) diskutiert. Verschiedene Beiträge widmeten sich Anwendungsfällen regionalen Ressourcenmanagements mit einer Reihe von Beispielen auch aus dem entwicklungspolitischen Kontext.
2) Politische Strategien
Im Themenfeld Politische Strategien ging es um allgemeine ressourcenpolitische Strategien auf nationaler bzw. supranationaler Ebene. Dabei standen ressourcenpolitische Strategien innerhalb der EU im Fokus einer Reihe von Beiträgen, aber auch Initiativen in Nicht-OECD-Ländern wie Vietnam, Ghana oder Indonesien. Mehrere Papiere beschäftigten sich zudem mit der Evaluation von Politiken und der Entwicklung von Szenarien und Modellen zur Entwicklung der Ressourcennutzung.
3) Institutionelle Innovationen
Ein dritter Diskussionsstrang beschäftigte sich mit institutionellen Innovationen beim Management natür-licher Ressourcen, dem Wandel des Nationalstaats, Innovationen im grenzüberschreitenden Flussgebietsmanagement, der Überprüfung und Evaluierung von Politiken, dem Verhältnis von Ressourcennutzung mit Fragen globaler Sicherheit sowie der Einbeziehung breiter Stakeholdergruppen im Ressourcenmanagement. Dabei wurden in den genannten Themenbereichen Beispielfälle aus Deutschland, Großbritannien, Finnland ebenso wie Beispiele aus Jemen oder dem Kaukasus diskutiert.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Konferenz wurde durch die hohe Anzahl der Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern international sehr gut wahrgenommen, was durch eine Diskussion mehrerer Einzelthemen in verschiedenen Foren im Anschluss an die Konferenz bestätigt werden konnte. Die Konferenzwebsite (www.fu-berlin.de/ffu/akumwelt/bc2006) diente zur allgemeinen Information der Teilnehmer, aber auch zur Veröffentlichung der eingereichten Papiere. Die Forschungspapiere können auch nach der Konferenz noch von der Website heruntergeladen werden. Eine Buchpublikation mit den wichtigsten Beiträgen der Konferenz ist derzeit in Vorbereitung und wird die Verbreitung der Themen zusätzlich erhöhen.


Fazit

Die Berlin Conference 2006 mit über 200 Teilnehmern kann zu den größten sozialwissenschaftlichen Konferenzen zu umweltpolitischen Fragen gezählt werden. Die Internationalität der Teilnehmer garantiert eine enorme Verbreitung der Konferenzinhalte auch außerhalb Europas. In thematischer Hinsicht ist es gelungen, eine Bündelung der unterschiedlichen methodischen und inhaltlichen Herangehensweisen an das breit diversifizierte ressourcenpolitische Themenfeld zu erreichen. Das Ziel der Konferenz, Forscher aus unterschiedlichen geografischen Hintergründen zusammenzuführen, konnte durch die große Anzahl von Teilnehmern auch aus nichteuropäischen Ländern erreicht werden. Sowohl Plenarbeiträge der eingeladenen Referenten als auch eine große Zahl der eingereichten Papiere zeichneten sich durch eine weit überdurchschnittliche Qualität aus.

Übersicht

Fördersumme

14.035,00 €

Förderzeitraum

11.09.2006 - 11.10.2007

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation