10. Internationales Fachseminar Umweltgerechte Konzepte für Berg- und Schutzhütten und Ergebnisse deren Evaluierung
Projektdurchführung
Deutscher Alpenverein (DAV) e. V.
Von-Kahr-Str. 2 - 4
80972 München
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Seit 2001 findet das Internationale Berghütten-Fachseminar jährlich im Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern statt. In dieser Zeit ist es zu einem wichtigen Ort des Erfahrungsaustausches für alle, die mit Berg- und Schutzhütten zu tun haben, geworden. Vorträge über neueste Technologien und den aktuellen wissenschaftlichen Stand und Berichte persönlicher Praxis-Erfahrungen ergänzten sich hierbei. Anbieter verschiedener Ausrüster-Komponenten und von Ingenieursleistungen konnten angesprochen werden. Die Teilnehmerzahl erhöhte sich rasch im Laufe der Jahre auf 140 bis 165 Personen.
Zum 10. Berghütten-Fachseminar 2010 wurden 190 Teilnehmer erwartet. Die ersten der durch die DBU im Rahmen der Förderinitiative AZ 17400 Umweltgerechte Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten geförderten Demonstrationsprojekte konnten 2006 von den Hüttenbetreibern abgeschlossen werden. Die Ergebnisse der Demonstrationsprojekte wurden seitdem der Öffentlichkeit fortlaufend vorgestellt. Mit den Vorträgen in Benediktbeuern wurde der überwiegende Teil der insgesamt 25 Demonstrationsprojekte in der Folgezeit fachlich abgeschlossen. Nach den Erfahrungen mussten die alpinen Vereine, Hüttenbetreiber und Sachverständige oft feststellen, dass Konzepte oder Komponenten der Ver- und Entsorgung auf den Hütten planerisch, fachtechnisch und baulich nicht im Sinne eines ökologisch und ökonomisch optimalen Hüttenbetriebes umgesetzt wurden und werden.
In dem Projekt AZ 24894/01-/02 Internationale Evaluierung der Ver- und Entsorgungssysteme bei Berg- und Schutzhütten - Erstellung eines Planungsleitfadens des DAV wurden diejenigen Systeme identifiziert und besonders herausgestellt, die sich in schwierigen klimatischen Verhältnissen bewährt hatten. Anhand von 100 ausgewählten Hütten im Alpenbogen von der Schweiz bis nach Slowenien und Südtirol wurden die technischen Ver- und Entsorgungssysteme in integraler Weise evaluiert. Das Evaluationsergebnis ist weithin übertragbar und schafft Transparenz hinsichtlich der ökologischen und ökonomischen Eignung und Leistung der verschiedenen Systeme. Vor diesem Hintergrund sollte sich das 10. Internationale Fachseminar dem Evaluationsprojekt in ausführlicher Weise widmen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas internationale Fachseminar wurde wie in den vergangenen neun Jahren in enger Kooperation mit dem Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK BB) im Kloster Benediktbeuern durchgeführt.
Ergebnisse und Diskussion
Der DAV ist mit 730.000 Mitgliedern der größte Bergsportverband der Welt und einer der großen Sport- und Naturschutzverbände Deutschlands. Der DAV betreibt im deutschen und österreichischen Alpenraum 332 allgemein zugängliche Berg- und Schutzhütten mit insgesamt 20.000 Übernachtungs- und 20.500 Gastraumplätzen. Die Hütten verzeichnen jährlich bis zu 3 Mio. Tagesgäste und 800.000 Übernachtungen.
Neben alpinen Verbänden aus verschiedenen Staaten (Österreichischer Alpenclub [ÖAC]/Touristenklub [ÖTK], NaturFreunde Österreich, Österreichischer Alpenverein [ÖAV], Tschechischer Touristenklub [KCT], Slowenischer Alpenverein [PZS], Club Alpino Italiano [CAI], Südtiroler Alpenverein [AVS], Schweizer Alpenclub [SAC]) beteiligten sich an dem Seminar Vereinssektionen, Ingenieurbüros in unterschiedlichen Disziplinen, Anlagenbaubetriebe/Komponentenlieferanten, Montagebetriebe sowie Behörden/ Ämter der Landesregierungen und Fördereinrichtungen.
Das 10. Internationale Fachseminar widmete sich dem vorher genannten Evaluationsprojekt in ausführlicher Weise. Weitere Themen waren Herausforderungen bei der Sicherheit der Trinkwasserversorgung auf den Hütten sowie Berichte zum Hüttenbetrieb und -marketing. Das Seminar schloss mit einem Ausblick auf den Hüttenbetrieb der Zukunft bzw. auf zukunftsfähige, ganzheitliche Hüttenkonzepte.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Teilnehmer wurden per direktes Anschreiben zum Fachseminar eingeladen bzw. erhielten Hinweise zu dieser Veranstaltung über Jahresprogramm, Homepage und Pressemeldung. Ein Pressegespräch unmittelbar vor Tagungsbeginn lieferte den Medien weitere Informationen zu den Inhalten der Veranstaltung. Die Ergebnisse des Fachseminars wurden wieder in einem Tagungsband dokumentiert.
Fazit
Im Juni 2007 bewilligte das Kuratorium der DBU das Projekt AZ 24894 Internationale Evaluierung der Ver- und Entsorgungssysteme bei Berg- und Schutzhütten - Erstellung eines Planungsleitfadens des DAV. Zur Verstärkung der Aufwendungen für die Verbreitung der Projektergebnisse konnte die DBU weitere Förderungen auszusprechen. Die Veranstaltung in Benediktbeuern zum internationalen Wissens-transfer zu autarken Ver- und Entsorgungssystemen bot sich dafür in besonderer Weise an. Eine mit dem internationalen Fachseminar vergleichbare Fachveranstaltung zu Berg- und Schutzhütten, in welcher die an vielen Stellen vorhandenen Kenntnisse und Forschungsergebnisse in bewährter Weise zusammengeführt werden, wird in Deutschland und den benachbarten Alpenländern nach wie vor nicht angeboten bzw. durchgeführt.
Fördersumme
19.740,00 €
Förderzeitraum
02.02.2010 - 01.10.2010
Bundesland
Bayern
Schlagwörter
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik