Projekt 24748/01

Organisation und Durchführung 2nd International Baltic Bioenergy Conference

Projektdurchführung

Fachhochschule Stralsund
Zur Schwedenschanze 15
18435 Stralsund

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projektes ist die Ingangsetzung eines nachhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsaustausches in einem Netzwerk aus Wissenschaftlern, Forschungseinrichtungen, politischen Entscheidungsträgern und Unternehmen im Ostseeraum und dessen Erweiterung um weitere Partner, um durch intensivierten Informations-, Know-how- und Technologietransfer zu einer deutlichen Ausweitung der praktischen Nutzung von Bioenergie zu kommen.
In den Ländern des Ostseeraumes gibt es ein signifikantes Potenzial für die energetische Nutzung von Biomasse. Trotz des in allen Ländern vorhandenen politischen Willens zur verstärkten Nutzung von Bioenergie bestehen gerade in dieser Region sehr große Unterschiede im Entwicklungsstand der Bioenergietechnologien wie auch im Ausmaß von deren praktischen Anwendungen. Deutschland verfügt über ein großes Erfahrungspotenzial auf diesem Gebiet, das im Wege des Know-how-Transfers Ländern in der Region mit Nachholbedarf bei der Nutzung regenerativer und Bioenergien helfen kann, vorhandene Rückstände aufzuholen. Die mit Ausweitung des Einsatzes technologisch hoch entwickelter Verfahren der Bioenergienutzung im Ostseeraum verbundene Schonung natürlicher Ressourcen wirkt zweifellos auf Deutschland zurück. Vermittelt über die Verbreitung deutschen wissenschaftlichen und technologischen Know-hows auf diesem Gebiet ergeben sich daraus auch wichtige Ansätze für die Entstehung neuer zukunftsfähiger Arbeitsplätze in der Bioenergiebranche.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt setzt an den vorliegenden Absichtserklärungen relevanter Partner aus verschiedenen Ländern der Ostseeregion zum intensiven wissenschaftlichen und praxisbezogenen Informations- und Erfahrungsaustausch an. Mit der durchzuführenden internationalen wissenschaftlichen Konferenz soll dieses Netzwerk nachhaltig initialisiert und durch weitere Partner verstärkt werden. Wissenschaftliche Konferenzbeiträge von Referenten aus EU-Staaten im Ostseeraum, Norwegen und Russland, die dem Austausch neuester Erkenntnisse in der technologischen Forschung dienen, werden verbunden mit der De-monstration bioenergetischer Lösungen im praktischen Einsatz bei Unternehmen in der gastgebenden Region.


Ergebnisse und Diskussion

Insgesamt kamen 137 Teilnehmer aus sieben Anrainerstaaten der Ostsee auf Einladung der Fachhochschule Stralsund zu der mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt vom Komplexlabor Alternative Energien organisierten 2nd International Baltic Bioenergy Conference im Rathaus der Hansestadt zusammen, informierten sich in Plenarvorträgen und Workshops über Stand und Perspektiven der Bioenergienutzung, diskutierten sowohl technische als auch wirtschaftliche und politische Aspekte der nachhaltigen Nutzung dieser im Ostseeraum bedeutendsten regenerativen Energieressour-ce und identifizierten zugleich zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten. Es verwundert nicht, dass die Notwendigkeit der Vernetzung der Aktivitäten und die Intensivierung der Zusammenarbeit im Mittelpunkt vieler Diskussionen stand, und auch in der Begrüßung durch den Schirmherrn der Veranstaltung, Dr. Till Backhaus, Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern besonders hervorgehoben wurde. In einem von den Teilnehmern verabschiedeten und un-terzeichneten Letter of Intent signalisierten Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik der einzelnen Länder ihr ausgeprägtes Interesse an einer umfassenden Zusammenarbeit. Den Rahmen hierfür bildet das Baltic BioEnergy Net (BaBEt), das als Plattform für den Informations- Know-How- und Technologietransfer gegründet werden und die Netzwerkpartner bei der Entwicklung und Realisierung konkreter Bioenergieprojekte unterstützen soll. Die Fachhochschule Stralsund wurde mit ihren lokalen Partnern IFEU e.V. und der ATI Küste GmbH beauftragt einen Antrag auf Förderung der Netzwerkarbeit als strategisches Projekt bei der EU (Interreg) vorzubereiten. Sowohl das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern, als auch das estnische Land-wirtschaftsministerium haben Ihre Unterstützung und eine enge Zusammenarbeit zugesagt. Der maßgebliche Erfolg der Konferenz besteht damit vor allem in der gelungenen Zusammenführung der Interessen und Protagonisten der Bioenergienutzung im Ostseeraum. Die Fachhochschule Stralsund wird hier als Initiator der Konferenz und des Netzwerkes weiterhin eine Führungsrolle übernehmen, ihre Kompetenzen in das Netzwerk BaBEt einbringen und gleichermaßen weiterentwickeln.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Ergebnis einer umfassenden Recherche der Aktivitäten auf dem Gebiet der Bioenergienutzung im Ostseeraum wurden potentielle Teilnehmer und Referenten frühzeitig persönlich angeschrieben und auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht. nähere Informationen wurde auf der Konferenz-Internetseite www.ibbc.fh-stralsund.de veröffentlicht (Announcement, call for papers, Flyer, Conference Program). Des Weiteren wurde die Konferenz sowohl in der Tages- und Fachpresse als auch auf einschlägigen Internetportalen (FNR, DBU, VDI etc.) angekündigt, wodurch eine breite Öffentlichkeit erreicht wurde.
Inhalte und Ergebnisse der Konferenz sind im Tagungsband Use of Bioenergy in the Baltic Sea Region ISBN: 3-9809953-3-x, den die Konferenzteilnehmer übergeben bekamen, dokumentiert. Der Tagungsband wurde darüber hinaus zahlreichen Universitäts- und Fachbibliotheken zur Verfügung gestellt und steht auf der Konferenz-Internetseite www.ibbc.fh-stralsund.de zum download zur Verfügung. Eine weitere Verbreitung erfolgt im Rahmen der Netzwerkaktivitäten (BaBEt).


Fazit

1. Im Ostseeraum existiert eine breite Basis verschiedener möglicher Bioenergieträger und eine entsprechende Vielfalt der technischen Anwendungen zu deren Nutzung.
2. Der Grad der Nutzung von Bioenergieträgern und die Entwicklung der zugehörigen Anlagentechnik weist innerhalb der Ostseeanrainerstaaten erhebliche Unterschiede auf.
3. In den einzelnen Ländern der Ostseeregion sind die Prioritäten zur Entwicklung der Bioenergie unterschiedlich festgesetzt.
4. Die Tagungsteilnehmer betonen die Notwendigkeit und artikulieren ein starkes Interesse an einer In-tensivierung der Zusammenarbeit im Ostseeraum.
5. Es besteht ein erheblicher Informationsbedarf.
6. Für Know-How- und Technologietransfer wird ein erhebliches Potenzial gesehen.
7. Um die Partner bei der Erreichung dieser Ziele zu unterstützen soll das Baltic BioEnergy Net (BaBEt) gegründet und erweitert werden. Die Tagungsteilnehmer haben zu diesem Zweck einen Letter of Intent unterzeichnet.
8. BaBEt wird von den Teilnehmern als hilfreiches Werkzeug eingeschätzt um nachfolgend konkrete Bioenergieprojekte als EU-Vorhaben zwischen Partnern aus mehreren Mitgliedsländern realisieren zu können.
9. Die Fachhochschule Stralsund wird beauftragt, zusammen mit Ihren lokalen Partnern IFEU e.V. und ATI Küste GmbH und in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie des estnischen Landwirtschaftsministeriums die Antragstellung bei der EU (Interreg) auf Förderung der Netzwerkarbeit als strategisches Projekt vorzubereiten.
10. Der Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, bestätigt die Bedeutung der Netzwerkbildung im Ostseeraum und sagt seine Unterstützung zu.

Übersicht

Fördersumme

25.588,00 €

Förderzeitraum

26.06.2006 - 26.11.2006

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik