Projekt 24734/01

Europäische Charta für Solarenergie in Architektur und Stadtplanung

Projektdurchführung

Thomas Herzog Architekten
Imhofstr. 3 a
80805 München

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Frühjahr 1996 wurde auf der 4. Europäischen Konferenz für Solarenergie in Architektur und Stadtpla-nung in Berlin die dafür ausgearbeitete Europäische Charta, die von 30 der führenden Architekten aus 11 Ländern unterzeichnet war, offiziell verabschiedet.

Im europäischen Ausland und in den Regionen, wo heutzutage und sicher auf viele Jahre hinaus noch bei weitem am meisten geplant und gebaut wird, war die Charta bisher kaum bekannt.
Deutsche Ingenieure, Architekten, Firmen, die in den Boom-Regionen in Asien, im russischen Raum - speziell im Umfeld Moskaus - und in der Golfregion, in besonderen Bereichen Afrikas, sowie im Bereich der Mega-Citys in Mittel- und Südamerika tätig werden wollen, sollen Unterstützung erfahren. Außerdem muß dem durch falsche Gebäude- und Stadtplanung in den erwähnten Regionen vorhandenen und wei-terwachsenden Energiehunger bezüglich des Verbrauchs fossiler Energieträger durch Aufzeigen alternati-ver Möglichkeiten bei Nutzung von Umweltenergie mit großem Nachdruck entgegen gewirkt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDurch das Aufzeigen von ausgeführten Beispielen aus dem letzten Jahrzehnt wird die Botschaft der Charta nicht nur verbal vermittelt, sondern darüber hinaus wurde der Nachweis erbracht, daß auch nach hohen architektonischen und technischen Maßstäben auf Grundlage der Charta Bauten realisiert werden können, die in ihrer strukturellen Logik und ihrer kulturellen Qualität international akzeptiert werden und Vorbild Charakter haben.

Arbeitsschritte

Stufe 1 Übersetzung des Wortlauts der Charta in
relevante Sprachen und sorgfältige Kontrolle
des Wortlauts durch Unterzeichner der Originaltexte
von 1996 - soweit verfügbar.

Ausarbeitung einführender Texte erfolgte durch
Klaus Töpfer und Thomas Herzog

Stufe 2 Veröffentlichung SOLARCHARTA in 10 Sprachen und
weltweite Aussendung

Stufe 3 Treffen einer kleinen Expertengruppe in München
zur Besprechung von Einzelheiten des Vorgehens,
der Strategien und Abläufe bei den Auslandspräsentationen,
Sichtung von ca. 100 solarspezifischen Projekten

Stufe 4 Verbreitung durch Veranstaltungen vor Ort in den
Schwellenländern, wo im Zusammenhang mit
riesigen Stadtplanungs- und Bauprojekten das
Thema besonders brisant und aktuell ist und
deutsche Einflußnahme entsprechend stieg.


Ergebnisse und Diskussion

Das Buch Solarcharta ist erschienen und wird durch den Prestel Verlag seit Oktober 2007 weltweit vertrieben. Der Versand an Journalisten, Architekturkritiker, Hochschulen und weitere Institutionen ist erfolgt. Bereits nach 4 Monaten wurde die zweite Auflage gedruckt.
Es wurde eine Dokumentation in Buchform von 13 prämierten Bauten erarbeitet. Dieses Buch erscheint beim Verlag PROCTOR, Bologna, ISBN 978-88-95499-09-3.
Für die Präsentation der Beispiele in Vorträgen wurde eine Power Point Präsentation erstellt.

Hauptargument für diese Vorgehensweise war durch gute Bespiele belegt zu zeigen, daß die in der Char-ta erhobenen Forderungen möglich und realitätsnah zu erfüllen sind.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Solarcharta und Beispiele herausragender Solararchitektur wurde im Zusammenhang mit Vorträgen über nachhaltige deutsche Architektur weltweit präsentiert.


Fazit

Von unserer Seite wurden Treffen mit Vorträgen vor entsprechendem Fachpublikum durchgeführt, wobei die Inhalte der Charta erläutert und konkrete Beispiele aufgezeigt wurden, die sich an den Maximen die-ses europäischen, in Deutschland erarbeiteten Textes orientieren.
Ein Duzend Beispiele, die bereits als herausragend gut von der Fachwelt beurteilt und mit nationalen und internationalen Architekturpreisen ausgezeichnet wurden, und bei denen durch Benennung der bautechni-schen Einzelmaßnahmen und Aufzeigen von realistischen Energieverbrauchsdaten (für Heizung, Kühlung, Lüftung, Tageslichtnutzung und Strom, sowie Aufwendungen für Mobilität und Verkehr) zeigen, daß die Zielsetzung der Charta erreicht wurde.
Für deutsche Architekten, Planer, Ingenieure, Industrie und Wissenschaft erfolgte mit einer Art geistigem Export als Begleitmaßnahme ein deutlicher, umweltorientierter Schritt zur Markterweiterung. Realisierte Projekte und belastbare Daten sind erfahrungsgemäß hierfür äußerst hilfreich, weil Beweise allemal mehr überzeugen, als dies Vermutungen, Prognosen und Erwartungen tun können. Der hier in Deutschland vorhandene Vorsprung als Resultat der Arbeit und des Engagements der letzten Jahrzehnte wird nun-mehr auch exportwirksam.

Übersicht

Fördersumme

33.026,00 €

Förderzeitraum

26.09.2006 - 25.09.2009

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik