Projekt 24595/01

Ökologischer Korridor Südbrandenburg – Ökologische Vernetzung der Stiftungsflächen Jüterbog-West und Lieberose im Süden des Landes Brandenburg

Projektdurchführung

Stiftung Naturlandschaften Brandenburg
Schulstr. 6
14482 Potsdam

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Vorhabens ist die Schaffung eines national und international bedeutsamen Biotopverbund-korridors am Beispiel Brandenburg zwischen Oder und Elbe. Die vorhandenen national bedeutsamen Flächen für den Biotopverbund (ehemalige Truppenübungsplätze Jüterbog/Heidehof und Lieberose) sollen durch die Bündelung verschiedener Maßnahmen und Akteure zu einem ersten deutschen Korridor, der großräumige Wildnisgebiete miteinander vernetzt und eine länderübergreifende ökologische Kohärenz herstellt, entwickelt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt gliedert sich in eine 2-jährige Vorbereitungsphase und eine abschließende ca. 18-jährige Durchführungsphase. Aufgabe der bewilligten 2-jährigen Vorbereitungsphase war:
- Die Erarbeitung der Voraussetzungen für die anschließende 18-jährige Durchführungsphase.
- Die Präsentation der verwendeten Methodik zur Nutzung für vergleichbare Projekte.
- Die Umsetzung erster praktischer Maßnahmen, um das Gesamtprojekt zu initiieren.
Es wurden folgende Maßnahmenschwerpunkte bearbeitet:
- der Verbund von Wald- und Wildnisgebieten,
- der Verbund der Fließ- und Stillgewässer.
Hierzu wurden planerische Grundlagen und Fernerkundungsdaten ausgewertet um Defizit- und Positiv-flächen für den Biotopverbund zu ermitteln. Anschließend wurde eine Liste prioritärer Maßnahmen erstellt und die Möglichkeiten der Finanzierung bzw. von Kooperationen zur Realisierung der Maßnahmen ermittelt. Die Akzeptanz der Maßnahmen wurde durch den laufenden Kontakt zu lokalen und regionalen Akteuren sowie durch die Einbeziehung einer Moderatorengruppe gewährleistet. In der Durchführungs-phase (Jahre 3 bis 20) sollen die dem Projektziel zuzuordnenden Einzelmaßnahmen mit den privaten, kommunalen und staatlichen Partnern auf den Weg gebracht und koordiniert werden.


Ergebnisse und Diskussion

In der ersten Projektphase wurden die Grundsteine für die Realisierung gelegt, folgende Arbeiten wurden umgesetzt:
- Durchlässigkeitsanalyse für den Korridor basierend auf einer umfassenden Landschaftsanalyse und einer Bauwerkskartierung von Durchlässen an Straßen,
- Ermittlung von Schwerpunkträumen für die Durchsetzung von Maßnahmen im Wald, wie z. B. die Ent-wicklung gestufter Waldränder oder den Waldumbau mit Anteilen von Totholzflächen basierend auf einer Auswertung der forstlichen Bestandskartierungen, der Durchlässigkeitsanalysen sowie eigenen Erhebungen in der Region,
- Ermittlung von Schwerpunkträumen für Maßnahmen im Bereich der Moore und Gewässer basierend auf der Landschaftsanalyse sowie Abstimmungen mit weiteren Projektträgern, z. B. im Bereich der Moorrenaturierung,
- Kooperationsvereinbarungen mit verschiedenen Projektträgern zur Umsetzung von Maßnahmen der Renaturierung und der Waldentwicklung, u. a. dem NaturSchutzFonds Brandenburg oder der Flächen-agentur Brandenburg,
- die aktive Verankerung des ökologischen Korridors in der Landschaftsrahmenplanung und Regional-planung der Region durch Zuarbeiten an die entsprechenden Planungsstellen,
- hoher Bekanntheitsgrad des Projektes und breite Akzeptanz durch die begleitende Öffentlichkeits-arbeit,
- die Berücksichtigung und Würdigung der Projektleistungen durch die angekündigte Umsetzung von mindestens drei Grünbrücken im Projektsuchraum im Rahmen des Konjunkturpakets II.
- die Vorbereitung der Weiterführung, z. B. Bereiterklärung des Brandenburgischen Umweltministeriums und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, als Kooperationspartner auch mit finanziellem Engagement an der zweiten Projektphase beteiligt zu sein.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Als Grundlage für die Öffentlichkeitsarbeit im Projekt wurde ein Kommunikationskonzept erarbeitet. Fort-laufende Pressearbeit und hohe Resonanz in Radio, Lokalfernsehen, Tageszeitungen und Fachzeit-schriften trugen zu einem guten Bekanntheits- und Akzeptanzgrad des Projektes bei. Besonders ergiebig für die Wahrnehmung des Projektes und die öffentliche Diskussion des Themas Biotopverbund war die Konferenz Zukunftswerkstatt Wildkorridore unter der Schirmherrschaft des Brandenburgischen Umweltministers im März 2009.
Die unter www.wildkorridor.de projektbegleitend aufgebaute Internetpräsenz erfuhr im Laufe der Projekt-arbeit eine kontinuierliche Steigerung der Seitenaufrufe. Interviews mit beteiligten Partnern und Land-nutzern wurden geführt und als Portraits auf der Website veröffentlicht. Als Informationsmaterial wurden Postkarten, Projekt- und Tagungsflyer sowie Poster produziert. Projektvorstellungen fanden durch Vorträge und Infostände bei regionalen und überregionalen Tagungen sowie Präsentationen für mögliche Kooperationspartner statt.


Fazit

Das Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg hat sich erfolgreich im Land Brandenburg etab-lieren können. Darüber hinaus hat es über Landesgrenzen hinweg bereits jetzt bundesweit einen hohen Bekanntheitsgrad. Für die Umsetzungsphase wurden wichtige Kooperationen geschlossen und Maß-nahmen vorbereitet sowie z. T. schon umgesetzt. Die Chance des Konjunkturpaketes II konnte durch die vorliegenden Planungsgrundlagen und Empfehlungen des Projektes erfolgreich zum Beschluss von drei neuen Grünbrücken beitragen. Für die Fortführung des Korridors nach Sachsen-Anhalt und nach Polen wurden erste Kontakte geknüpft. Eine Weiterführung des Projektes ist von den Kooperationspartnern gewünscht und von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg beabsichtigt.

Übersicht

Fördersumme

314.475,00 €

Förderzeitraum

01.04.2006 - 30.11.2009

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation