Projekt 24277/01

Analyse zum Transfer von in Deutschland durchgeführten DBU-Projekten in MOE- und SOE-Staaten

Projektdurchführung

ITUT e. V. Verein zur Förderung des internationalen Transfers von Umwelttechnologie - ITUT e. V. i. L.
Karl-Liebknecht-Str. 30
04107 Leipzig

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Während der Vorstudie soll eine Bedarfsanalyse in den MOE-Ländern durchgeführt werden, welche der in Deutschland bereits durchgeführten und erfolgreich verlaufenen DBU-Projekte auf entsprechende Situationen/Regionen in MOE angewendet werden können.
Anlass dieser Studie: Ein großer Teil der in Deutschland realisierten guten Ideen und Projekte, die von der DBU gefördert wurden, sollen auch im Ausland zur Anwendung kommen, da die spezifische Umset-zung bereits abgeschlossener und erfolgreich verlaufener DBU-Projekte zu einer positiven Multiplikation von Ergebnissen und auch zu einer Verkürzung von Planungs- und Entwicklungsphasen unter Einbeziehung neuer Erkenntnisse und vergleichbarer Projekte führen kann.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Absprachen zu möglichen Themen mit den deutschen Partnern (DBU und weitere Spezialisten) und Herausfiltern von erfolgreich realisierten DBU-Projekten
- Ermittlung von Themen und Projektpartnern in den ausgewählten MOE-Ländern, dabei Nutzung und Ausbau der bereits vorhandenen Kontakte
- Erörterung der Gegebenheiten in den Zielregionen (realer Bedarf, Infrastruktur, etc.)
- Prüfung der vorgeschlagenen Projektideen auf Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit in den MOE-Ländern, angepasst an die entsprechende Situation, Infrastruktur und Bedarf in den Zielregionen
- Prüfung des Disseminations- und Distributionspotentials der vorgeschlagenen Projekte, um Insellösungen zu vermeiden
- Information der MOE-Partner über DBU-Fördermöglichkeiten im Rahmen der herauszufilternen Projekte
- Information der deutschen Partner über die prozessualen Entwicklungen der Bedarfsanalyse, Rücksprachen während der gesamten Bedarfsanalyse mit den deutschen Partnern


Ergebnisse und Diskussion

In allen Ländern gibt es einen enormen Bedarf an Umweltprojekten und ebenfalls ein großes Interesse, dies mit deutschen Partnern und DBU-Unterstützung durchzuführen. Die Idee, nach transferablen Projekten zu recherchieren, die die DBU bereits erfolgreich in Deutschland gefördert hat, wurde von den MOE-Partnern in der Regel sehr positiv aufgenommen. Es konnte im Verlauf der Studie für jedes ausgewählte Land eine gewisse Anzahl an Projekten herausgefiltert werden, die entsprechend der dortigen Situation modifiziert anwendbar sind. Des Weiteren wurde mit den deutschen Institutionen und Firmen gesprochen, die bei der Erstdurchführung des Projekts Projektträger bzw. Bewilligungsempfänger waren, um deren potentielle Bereitschaft zum Transfer des Projekts in Erfahrung zu bringen. Die meisten angespro-chenen Projektträger zeigten sich sehr interessiert.
Es hat sich herausgestellt, dass viele Projekte, die in Deutschland - obwohl bereits Ende der 90er Jahre - von der DBU bewilligt wurden, in den Zielländern derzeit eine Pilotfunktion haben und daher dem Anspruch an Innovation und Modellhaftigkeit gerecht werden würden. Insofern ist eine Anpassung des Innovationsbegriffes an die Maßstäbe des Ziellandes eine sinnvolle Maßnahme, wie es in der Arbeitsgruppe zur internationalen Förderung der DBU auch festgestellt wurde.
Für die MOE-Partner sind Projekte im Umwelttechnik-, -technologie- und -kommunikationsbereich gleichermaßen interessant. Gleichwohl muss festgestellt werden, dass viele Initiativen in den Ländern bereits laufen und es hier zum Teil schwierig ist, entsprechend der speziellen Situation in den Ländern ein wirk-lich adäquates DBU-Projekt aus der sehr umfassenden Datenbank zu recherchieren. Oft ist die Situation in den einzelnen MOE-Regionen so einzigartig, dass sich eher der Antrag eines neuen DBU-Projekts lohnen würde, als nach bereits durchgeführten deutschen Projekten zu suchen, die auf die Situation pas-sen: Der Rechercheaufwand ist relativ hoch, es existieren zudem nicht zu allen Projekten schnell abrufbare Datenkennblätter bzw. Beschreibungen, und auch der deutschen Sprache sind nicht alle potentiellen Projektpartner hinlänglich mächtig, um der Projektbeschreibung folgen zu können.
Diese Herangehensweise des Transfers deutscher Projekte führt demnach nicht zwangsläufig zu einer Verkürzung der Planungs- und Entwicklungsphasen, wie es anfangs vermutet wurde, jedoch wird nach-drücklich darauf hingewiesen, dass die Multiplikation von deutschem Umwelt-Know-How und guten Erfahrungen diesen Aufwand lohnen und die bereits recherchierten Ergebnisse eine gute Grundlage für ei-nen Transfer bilden.
Projekte zur Erhöhung des Umweltbewusstseins, der Kompetenzaufbau bei Schlüsselinstitutionen, etc. lassen sich gut transferieren, weil die Grundlagen in den verschiedenen Ländern ähnlich sind und gleiche Ziele verfolgt werden. Sofern die Kapazitäten der deutschen Projektträger in ausreichendem Maß vorhanden sind, stößt die Idee des Projekttransfers bei allen Beteiligten auf großes Interesse.
Projekte zum Umwelttechnologie bzw. -techniktransfer, bei denen in Deutschland die Entwicklung einer neuen Technologie gefördert wurde, sind für die MOE-Länder zwar sehr interessant, hier sind jedoch die deutschen Partner nicht unbedingt an der Durchführung eines Projekts interessiert, sondern eher am Verkauf der Technologie. Hier müsste sehr genau abgesprochen werden, in welchem Rahmen ein Transfer nach MOE mit einer möglichen zusätzlichen Know-How-Komponente durchgeführt werden könnte. Sie wurden in der Studie mit berücksichtigt, weil ihnen von MOE-Seite fachliches Interesse entgegengebracht wurde.
Um einen Transfer deutscher Umwelttechnologie optimal zu erreichen, sollte der Bau von Demonstrationsanlagen als Modellprojekt mit angeschlossenen Möglichkeiten zu Weiterbildung/Wissenstransfer in den Mittelpunkt rücken.
Gerade in den neuen EU-Ländern können viele Projekte über persönliche sehr gute Kontakte durchge-führt werden und werden aufgrund des hervorragenden Kontaktnetzwerks des ITUT e. V. mit großer Erfolgsaussicht beurteilt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Da es sich bei der Vorstudie um eine interne Analyse handelt, werden die Ergebnisse der DBU unterbreitet, jedoch nicht öffentlichkeitswirksam präsentiert.


Fazit

Die Vorstudie hat gezeigt, dass ein Transfer von Projekten, die in Deutschland erfolgreich gefördert wurden, gerade im Bereich der Bewusstseinsschaffung/Kompetenzerhöhung bei Umweltfragen und im Bereich der Errichtung von Demonstrationsanlagen mit verbundenem Wissenstransfer sinnvoll ist. Hierzu wurde eine Reihe von Projekten herausgefiltert, die in einem Folgeprojekt im Detail auf ihre Übertragbarkeit und Modalitäten des Transfers hin zu überprüfen und zu initiieren sind.

Übersicht

Fördersumme

64.502,00 €

Förderzeitraum

01.03.2006 - 01.03.2007

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik